Auersmacher gewinnt beim FC
Karbachs Torwart Jonas Bast hat das 4:4 auf dem Fuß
Karbachs Marian Kunz (rechts) war früh der Pechvogel, denn ihm unterlief nach sechs Minuten nach der Hereingabe von Auersmachers Maximilian Escher (links) ein Eigentor. Escher legte bis zur 33. Minute das 0:2 und 0:3 nach. Karbach kämpfte sich zurück, verlor aber am Ende mit 3:4 das Nachholspiel.
Hermann-Josef Stoffel

Schlusslicht SV Auersmacher hat nach zehn Spielen ohne Sieg in der Oberliga wieder gewonnen und reichte die Rote Laterne an den SV Morlautern weiter. Verlierer FC Karbach haderte beim 3:4 im Nachholspiel vor allem mit der eigenen Chancenverwertung.

Lesezeit 3 Minuten

Der Tabellenachte FC Karbach hat das Nachholspiel in der Fußball-Oberliga gegen das Schlusslicht SV Auersmacher mit 3:4 (1:3) verloren. FC-Torwart Jonas Bast hatte mit der letzten Aktion das 4:4 auf dem Fuß.

Bis zur 87. Minute lag Karbach mit 1:4 hinten, dann traf Jan Mahrla nach einer Ecke zum 2:4. Als Tim Niemczyk aus Nahdistanz in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 3:4 gelang, keimte noch einmal Hoffnung im FC-Lager auf. Karbach bekam noch eine letzte Ecke. Die Auersmacher Klärungsversuche misslangen, der Ball „dotzte“ vor dem aufgerückten Karbacher Keeper Jonas Bast auf, aber der Torwart kam aus acht Metern in Rücklage und jagte den Ball über das Tor. Es wäre fast noch ein zufriedenstellendes Ende geworden, aber so endete der nasskalte Abend auf dem teilweise stürmischen Quintinsberg bitter für den FC.

So ein Spiel kann man eigentlich nicht verlieren.
Patrick Kühnreich, Trainer FC Karbach

Gleich drei Serien rissen durch das Resultat. Karbachs kleine Serie von vier Spielen ohne Niederlage ist vorbei. Zudem endete die schon größere Leistung, denn Karbach kassierte nach 418 Minuten in der Oberliga wieder ein Gegentor. Das größte Ding drehte aber Auersmacher: Nach zehn Spielen ohne Sieg durften die Saarländer wieder einen Dreier bejubeln und verbesserten sich vom letzten auf den drittletzten Platz.

„Ich kann mich an unseren letzten Sieg nicht mehr erinnern“, lachte Interimstrainer Philipp Hoffmann. Es war am 14. September, als Auersmacher Eppelborn 2:1 schlug. Die mehr als zweimonatige Leidenszeit ist nun vorbei. „Es war ein glücklicher Sieg, aber auch irgendwie verdient, weil wir einen tollen Fight geliefert haben“, sagte Hoffmann. Karbach verpasste den Sprung auf Rang sieben. „So ein Spiel kann man eigentlich nicht verlieren“, sagte Karbachs Trainer Patrick Kühnreich: „Der Gegner macht aus gefühlt zwei Chancen vier Tore. Und wir treffen nur dreimal bei 15 Großchancen.“

Eigentor beendet siebenstündige FC-Serie ohne Gegentor

So krass war das Verhältnis nicht, aber so daneben lag Kühnreich auch nicht. Seine Mannschaft verlor das Spiel in den ersten 33 Minuten. 0:3 lag der FC zu dem Zeitpunkt zurück. Drei Auersmacher Angriffe brachten drei Tore. Keine sechs Minuten waren gespielt, da lag der Ball nach sieben Stunden ohne Gegentor im Karbacher Netz. Eine scharfe Hereingabe von Maximilian Escher lenkte Marian Kunz ziemlich unbedrängt in die eigenen Maschen. Dem Rechtsverteidiger wollte Kühnreich keinen Vorwurf machen: „Da war zwar weit und breit keiner, aber da muss auch mal ein Kommando von den Mitspielern kommen.“ Beim 0:2 nach 14 Minuten spielte Felix Laufer Escher frei, der trocken abschloss. Und beim 0:3 nach 33 Minuten blockte die FC-Abwehr den Schuss von Laufer, aber dann fühlte sich niemand für Escher zuständig, der unbedrängt einköpfen durfte. „Uns hat die letzte Konsequenz in den Zweikämpfen gefehlt“, bemängelte Kühnreich.

Mit dem 1:3 durch Marco Bresser nach einer Ecke fand Karbach ins Spiel (37.). Noch vor der Pause hätten Max Wilschrey (41.) und Donovan Makoma (42.) jeweils aus fünf Metern den Anschlusstreffer erzielen müssen. Auch nach dem Kabinengang rannte Karbach gegen den Wind und die einigermaßen sattelfeste Auersmacher Defensive an. Es gab Chancen auf das 2:3, die beste vergab wieder Wilschrey, als sein Schuss auf der Linie geklärt wurde (76.). Auersmacher setzte zwei Entlastungsangriffe, einer saß. Patrick Jantzen, der nach 58 Minuten das Lattenkreuz getroffen hatte, machte es bei seinem zweiten Versuch nach 78 Minuten wunderschön, als er den Ball aus 45 Metern und mit Windunterstützung zum 1:4 über Bast in die Maschen hob. Mahrla und Niemczyk brachten Karbach wie gesagt zurück, aber das 4:4 bei Torwarts Basts Schuss wollte nicht mehr fallen.

FC hat noch zwei Spiele vor dem Winter

Als letzter der 18 Oberligisten hat Karbach nun die Hinrunde mit ordentlichen 23 Punkten aus 17 Spielen abgeschlossen. Auf die Abstiegszone (drei Absteiger gibt es) sind es acht Punkte Vorsprung, es hätten bei einem Sieg elf sein können. In den letzten beiden Partien vor dem Winter am Samstag gegen Gonsenheim und eine Woche später in Eppelborn sollte noch Zählbares her, um sorgenfreier zu überwintern.

FC Karbach - SV Auersmacher 3:4 (1:3)

Karbach: Bast – Kunz (62. Denguezli), Puttkammer (75. Miller), Abdiovski (69. Fischer), Bresser – Makoma, Zahnen (75. Keßler) – Niemczyk, Leidig (46. Mahrla), dos Santos – Wilschrey.

Auersmacher: Müller – Kempf, Birster, Lauer, Dor – Schley, Jantzen – Escher, Laufer (87. Allhof), Bauer – Judith (65. Long).

Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter (Münchweiler).

Zuschauer: 140.

Tore: 0:1 Kunz (6., Eigentor), 0:2 Escher (14.), 0:3 Escher (33.), 1:3 Bresser (37.), 1:4 Jantzen (78.), 2:4 Mahrla (87.), 3:4 Niemczyk (90.+2).

Top-News aus dem Sport