Gastspiel in Mechtersheim
Karbach verpflichtet Willrich von Wormatia Worms
Hier sah Dustin Zahnen (rechts Janik Otto) Gelb beim 0:0 gegen Schott Mainz, kurze Zeit später kam eine weitere hinzu. Zahnen fehlt somit am Samstag gelb-rot-gesperrt beim Karbacher Gastspiel in Mechtersheim.
Hermann-Josef Stoffel

Vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim TuS Mechtersheim kann der FC Karbach einen weiteren Neuzugang für die kommende Saison verkünden.

Endspurt in der Fußball-Oberliga: Bis zum 31. Mai stehen noch fünf Spieltage an. Für den Tabellenzehnten FC Karbach beginnt die letzte Saisonphase am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim Vorletzten TuS Mechtersheim. Derweil laufen die Planungen für die neue Runde, dann als neuer Verein FC Emmelshausen-Karbach, auf Hochtouren.

Unter der Woche gab mit Jamal Willrich ein vielversprechender Offensivspieler seine Zusage. Der 19-jährige Flügelstürmer wechselt von Ligakonkurrent Wormatia Worms auf den Quintinsberg. 19 Mal kam Willrich, allerdings meist von der Bank, für die Wormatia in dieser Saison zum Einsatz, drei Treffer gelangen ihm. In der Jugend wurde Willrich bei Elversberg, Pirmasens und Gonsenheim ausgebildet. „Jamal hat in Worms sein FSJ gemacht, jetzt zieht es ihn beruflich nach Bingen, und er kann sich unserer Mainzer Fahrgemeinschaft anschließen“, sagt Karbachs Trainer Patrick Kühnreich: „Jamal hat ein Riesenpotenzial, einen super Speed, ist beidfüßig und schlägt gute Standards. Wie vielen jungen Spielern geben wir ihm nächste Saison die Plattform bei uns.“ Die Karbacher Transferaktivitäten sind noch nicht abgeschlossen. Priorität haben noch ein Torwart und ein Stürmer „mit der Qualität eines Max Wilschrey“, wie Kühnreich sagt.

Der 19-jährige Flügelstürmer Jamal Willrich wechselt von Ligakonkurrent Wormatia Worms im Sommer auf den Quintinsberg.
Worms

Wilschrey wird mit einer Fußverletzung weiter ausfallen. Zudem müssen gegenüber der Vorwoche und dem überragenden 0:0 gegen den Tabellenführer Schott Mainz Jan Engels (Zerrung) sowie die gesperrten Dustin Zahnen und Anes Abdiovski aussetzen. Beide sind im Heimspiel am kommenden Samstag gegen Diefflen wieder einsatzbereit, denn Zahnen sah Gelb-Rot und Abdiovski bekam für seine Rote Karte nur ein Spiel aufgebrummt. Videobilder halfen bei der Urteilsfindung. „Auf den Bildern sieht man, dass Anes bei seiner Grätsche den Schott-Spieler gar nicht trifft“, sagt Kühnreich: „Gut, dass Videobilder in dem Fall helfen können, die Sache aufzudecken.“ Zurück im Kader sind Sebastian Saftig, Selim Denguezli und Jan Mahrla. Alle drei sind Kandidaten für die Startelf in Mechtersheim.

Nach dem 0:0 gegen Schott fehlt Karbach bei sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone (momentan beginnt diese ab Platz 15) nicht mehr viel zum Klassenverbleib. „Ein Sieg wird reichen, dafür haben wir nun fünf Matchbälle“, sagt Kühnreich vor den Duellen in Mechtersheim (17.), gegen Diefflen (11.), in Morlautern (18.), in Auersmacher (15.) und zum Abschluss am 31. Mai gegen Rot-Weiss Koblenz (9.). „Das 0:0 gegen Schott sollte uns soviel Auftrieb geben, dass wir bald Ruhe haben“, sagt Kühnreich, der sich gute Chancen in Mechtersheim ausrechnet: „Ein absolutes Endspiel für den Gegner, der TuS will mit aller Macht die Klasse halten, und dafür müssen sie gegen uns gewinnen. Sie können sich gegen uns nicht verstecken, das sollte uns entgegenkommen.“

Mechtersheims turbulente Saison mit drei Trainerwechseln

Mechtersheim hat derzeit vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und eine turbulente Saison hinter sich. Mit Marco Göbel ging es als Trainer in die Saison, aber der wurde schon schnell geschasst. Uwe Rapolder (früher unter anderem TuS Koblenz) sprang für drei Spiele ein, dann übernahm Ex-Profi Jürgen Kramny. Er stand auch beim 0:3 im Hinspiel in Karbach an der Seitenlinie. Nach dem 1:2 in Auersmacher am 16. April wurde Kramny aber entlassen. Bis zum Saisonende hat Trainer-Urgestein Ralf Gimmy Mechtersheim wieder übernommen, in den ersten beiden Partien gab es zwei 1:1-Unentschieden gegen Diefflen und in Morlautern.

Nauwid Amiri (der ältere Bruder von Nationalspieler Nadiem Amiri vom Mainz 05) steht Gimmy bis zum Saisonende zur Seite, ab Sommer übernimmt Amiri dann alleinverantwortlich. Einen Trainer einarbeiten mitten im Abstiegskampf – das hat man auch selten erlebt. Für Mechtersheim ist es die letzte Chance. Der TuS, seit 2016 in der Oberliga, will unbedingt drinbleiben, zumal mit Nico Pantano von Arminia Ludwigshafen schon ein Top-Transfer für die neue Runde feststeht. Mechtersheims sportliches Problem: Mit 29 Toren stellt man die schwächste Offensive der Liga.

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