Oberliga. FC verliert zu Hause gegen den Aufsteiger Viktoria Herxheim mit 0:1 - Wilschrey muss beim Aufwärmen passen
Karbach: Tristesse auf dem Quintinsberg – 0:1 gegen Aufsteiger Herxheim
Wieder nichts Handfestes gegen einen Aufsteiger: Nach dem 1:1 gegen Eisbachtal am ersten und dem 0:1 in Idar-Oberstein am vierten Spieltag musste der FC Karbach um Abwehrmann Anes Abdiovski (rechts) auch gegen den Neuling Viktoria Herxheim um Luis Liebel beim 0:1 auf dem Quintinsberg den Kürzeren ziehen. Nur am dritten Spieltag gegen den FV Eppelborn landete Karbach beim 4:1 einen Dreier. Insgesamt warten die Karbacher seit mittlerweile sechs Partien auf einen Sieg in der Oberliga. Am morgigen Dienstag (20 Uhr) soll im Rheinlandpokal ein Erfolgserlebnis her. Karbach muss aber in Runde drei zum formstarken Rheinlandliga-Tabellenzweiten SG 99 Andernach. Foto: hjs-Foto
Hermann-Josef Stoffel

Tristesse am Samstag auf dem Quintinsberg: In der Fußball-Oberliga hat der FC Karbach das wichtige Heimspiel gegen Aufsteiger Viktoria Herxheim mit 0:1 (0:0) in den Sand gesetzt. Gelang vergangenen Mittwoch in Engers noch ein packendes 2:2-Unentschieden, packte die ideenlose Vorstellung gegen die Südpfälzer so niemanden. Karbach bleibt zwar Neunter, Herxheim konnte mit dem Auswärtsdreier jedoch punktemäßig gleichziehen, beide haben 13 Zähler.

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Sichtlich bedient saßen Coach Patrick Kühnreich, der Sportliche Leiter Thomas Wunderlich und der Vorsitzende Daniel Bernd Minuten nach Ende der Partie noch auf der Karbacher Bank. Das Gesehene musste erst einmal verdaut werden. Denn das, was der FC Karbach in den 90 Minuten zuvor den 186 Zuschauern bot, war schlichtweg zu wenig, um die Punkte im Hunsrück zu behalten.

Die Vorbereitung zu der wichtigen Begegnung verlief bereits alles andere als optimal, beim Warmmachen meldete sich die „Lebensversicherung“ Max Wilschrey verletzt ab: „Bei Max hat der Muskel zugemacht. Gegen solch' einen tief stehenden Gegner hätte ein Wilschrey bestimmt nicht geschadet“, meinte Kühnreich nach der Partie.

Ohne den Torjäger wollte vorne wenig gelingen. Linksverteidiger Marco Bresser bediente Jan Mahrla, der mit links knapp rechts verzog (4.). Nach exakt einer Viertelstunde schob Mahrla das Leder entlang der Fünfmeterlinie zum einschussbereiten Evan Exposito, der US-Amerikaner, der für Wilschrey in die Startelf gerückt war, produzierte jedoch lediglich ein Luftloch. „Den darf man als Stürmer auch gerne mal machen“, sparte Kühnreich im Nachgang auch nicht mit Kritik an der Szene.

Hinten hatte die wieder einmal notgedrungen neu formierte Fünferkette das eine oder andere Problem mit dem pfeilschnellen Nathan Ikubu. Zu allem Übel servierte Bresser per missglücktem Rückpass Ikubu fast das 0:1 (31.). Nach Expositos gutem Linksschuss (38.) ging es torlos in die Kabine.

In Abschnitt zwei wurde der Gast mutiger, traute sich immer öfter aus der Deckung. Bei Ikubus Durchstecker auf den eingewechselten Lennart Liebel blieb Jonas Bast im Heimtor noch Sieger (49.), zehn Minuten später hatte er dann das Nachsehen: Der ebenfalls gekommene Marcel Menzler schnippelte einen Freistoß in den Strafraum, Alexander Schultz wuchtete den Ball per Kopf aufs Tor, Basts starke Parade sprang Schultz ans Knie und von da ins Tor zum 0:1 (59.).

„Wieder ein Standard. Gegen Engers haben wir so ein Tor kassiert, auch in Idar-Oberstein haben wir durch einen Standard verloren“, bemühte Kühnreich die Vergangenheit. Er reagierte mit einem Vierfachwechsel (63.), dessen Wirkung aber schnell verpuffte, beziehungsweise nie so richtig zur Geltung kam. Denn bis auf die Großchance von Kapitän Linus Peuter (Kühnreich: „Den muss er aus drei Metern machen“) nach Vorlage von Kevin Leidig (76.) passierte nichts Gefährliches mehr im Gäste-Sechzehner.

Final meinte der Karbacher Übungsleiter: „Wir hatten das Spiel eigentlich über 90 Minuten im Griff, konnten aber mit dem Ball nicht viel anfangen und sind leider kopflos angerannt. Der Blick geht jetzt natürlich nach unten, da brauchen wir nicht drum herum reden. Die Vorgabe war vor dem Spiel, neun Punkte aus den kommenden vier Heimspielen. Also bleibt nur, die anderen drei zu gewinnen.“

Für Gast Herxheim war es das vierte Spiel in Folge ohne Niederlage, sowie der dritte Sieg am Stück. Ex-Bundesligakicker (ein Spiel für Eintracht Frankfurt) und Gäste-Coach Ralf Schmitt war rundum zufrieden: „Das ist eine schöne Serie. In den ersten Spielen haben wir gegen gute Gegner viel Lehrgeld zahlen müssen. Das war alles ein großer Anpassungsprozess, dazu jetzt das erste Mal zu Null. Wir haben ganz viel wegverteidigt, die Wechsel zur Pause haben uns zudem sehr gutgetan. Wir sind in der Liga angekommen.“

Karbach wartet indes in der Meisterschaft nun seit sechs Partien auf einen Sieg. Am morgigen Dienstag (20 Uhr) soll im Rheinlandpokal endlich wieder ein Erfolgserlebnis her. Karbach muss aber in Runde drei zum formstarken Rheinlandliga-Tabellenzweiten SG 99 Andernach.

Karbach: Bast – Kunz (63. Keßler), Puttkammer, Abdiovski, Denguezli (63. Peifer), Bresser (63. Fischer) – Zahnen (80. Jannke), Leidig, Peuter – Mahrla, Exposito (63. Niemczyk).

Herxheim: Anschuetz – Gehrlein, Schultz, Burkert – Clever, Schaedler, Uka (38. Mahnkopf), Wörzler (90. Traut) – Ikubu (85. Petrescu), Lu. Liebel (46. Le. Liebel), Wolf (46. Meinzer).

Schiedsrichterin: Alessia Jochum (Riegelsberg).

Zuschauer: 186.

Tore: 0:1 Schultz (59.).

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