Oberliga: FC Karbach ohne Sieben am Sonntag bei Cosmos Koblenz - Trainer Kühnreich nicht gesperrt - Jacobs nach Mülheim
Karbach: Saisonaus für Engelmann und Keßler – Sieben Ausfälle – Kühnreich nicht gesperrt
FC Karbach - Rot-Weiß Koblenz
Hermann-Josef Stoffel

Der FC Karbach hat den 3:1-Heimsieg gegen Rot-Weiss Koblenz teuer bezahlt: Für Kevin Engelmann und Finn Keßler ist die Saison in der Fußball-Oberliga (noch neun Spieltage) gelaufen, auch Lars Oster muss mehrere Wochen pausieren. Das Trio hatte sich gegen Rot-Weiss verletzt. Ohne sie – und vier weitere Akteure – geht es am Sonntag (14 Uhr) für den FC ins Stadion Oberwerth zum abstiegsbedrohten FC Cosmos Koblenz.

Die befürchteten Diagnosen haben sich bestätigt. Der junge Finn Keßler, der gegen Rot-Weiss Koblenz sein Startelfdebüt auf der rechten Außenbahn feierte, hat sich nach einem Tritt in der ersten Halbzeit den Unterarm gebrochen. Ob er wie vor zwei Jahren, als er bei seinem Heimatverein SG Niederburg die gleiche Verletzung erlitt, operiert werden muss, entscheidet sich nächste Woche. Auf jeden Fall ist für Keßler die Runde gelaufen.

Mittelfeldmann springt Kniescheibe raus

Das gilt auch für Mittelfeldmann Kevin Engelmann, er wurde von Rot-Weiss-Kapitän Alexis Weidenbach so gefoult, dass ihm zum sechsten Mal in seiner jungen Karriere die Kniescheibe raussprang. Zum zweiten Mal war das in Karbach der Fall. Zu Saisonbeginn, als Engelmann gerade aus Ahrweiler auf den Quintinsberg gewechselt war, war ihm das gleiche Schicksal im Heimspiel gegen Bitburg passiert. Damals musste er mehr als zwei Monate zugucken. Auch diesmal wird es solange dauern.

Lars Oster fiel gegen Rot-Weiss auf die Schulter und kugelte sich diese aus. Der Flügelspieler hat sich Verletzungen im Bandapparat zugezogen, vier bis sechs Wochen muss er zuschauen. Torwart Marc Reifenschneider hatte sich im Abschlusstraining vor dem Rot-Weiss-Spiel einen Außenbandriss im Fuß zugezogen, frühestens Mitte Mai (Saisonende ist am 2. Juni) wird er wieder ins Tor gehen können. Dazu kommen die Langzeitverletzten Jan Engels, Selim Denguezli und nun auch Florian Jannke, der auch die nächsten Wochen passen muss.

Jetzt versteht hoffentlich jeder, warum wir in der Winterpause den Kader so voll gemacht haben. Ich habe immer gesagt, dass wir jeden Spieler brauchen werden.

Patrick Kühnreich

„Sieben längerfristige Ausfälle“, zählt Trainer Patrick Kühnreich nun: „Jetzt versteht hoffentlich jeder, warum wir in der Winterpause den Kader so voll gemacht haben. Ich habe immer gesagt, dass wir jeden Spieler brauchen werden.“ 19 Spieler stehen Kühnreich am Sonntag bei Cosmos Koblenz zur Verfügung, Linus Peuter kehrt nach Knieproblemen genau wie Julian Hornetz ins Aufgebot zurück.

Zehn Punkte Vorsprung bei sieben Absteigern

Weil sich Mainz 05 II in der Regionalliga Südwest immer mehr von den Abstiegsrängen entfernt, gäbe es momentan sieben Absteiger. Ab Platz 14 und Mechtersheim beginnt die „rote“ Zone. Karbach hat als Tabellenneunter zehn Punkte Vorsprung. Ein beruhigendes Polster. Aber Kühnreich glaubt, dass es noch ordentlich Bewegung im Tabellenkeller geben wird. Vor allem der kommende Gastgeber Cosmos (16.) bläst zur Aufholjagd.

Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt noch sieben Punkte, Kühnreich traut Cosmos aber zu, noch sieben der neun ausstehenden Spiele zu gewinnen. „Dann wären sie bei rund 50 Punkten, die zum Klassenverbleib eigentlich reichen sollten“, sagt Kühnreich.

Cosmos tauscht halbes Team und Trainer

Cosmos tauschte im Winter nicht nur die halbe Mannschaft aus, sondern auch den Trainer. Emre Kasal wurde von Mechtersheim abgeworben, er holte acht Punkte in fünf Spielen bisher. Es hätten mehr sein können, denn gegen Quierschied fiel der 2:2-Ausgleich in der letzten Minute und beim designierten Meister Eintracht Trier verspielte Cosmos eine 3:0-Führung und verlor vor einer Woche noch mit 3:4. „Aber in Trier hat man gesehen, dass Cosmos die gleiche Qualität wie eine Topmannschaft in der Oberliga hat, sie trainieren ja auch unter Profibedingungen, die spielen alle nur Fußball“, erzählt Kühnreich.

Seinem FC traut er trotzdem eine „Überraschung“ zu, wie er sagt: „Wir haben jetzt sieben Spiele gemeinsam gemacht und waren nie schlechter als der Gegner. Die Jungs fighten immer und sind gegen den Ball gut organisiert.“ Mit vielen Emotionen und lautstarken Anweisungen ist Kühnreich immer ganz nah an seiner Mannschaft. Gegen Rot-Weiss sah er Rot, weil er zu lange mit dem Schiedsrichter meckerte. Gesperrt wurde er dafür nicht, Kühnreich kam mit einer Geldstrafe davon. „Das Sportgericht hat wohl auch erkannt, dass das eher harmlos war“, sagt Kühnreich. So darf er zum ersten Mal als Trainer im Stadion Oberwerth an der Seitenlinie stehen.

Jacobs wechselt in die Rheinlandliga

Ein Abgang steht mittlerweise fest: Martin Jacobs wechselt nach nur einer Saison beim FC Karbach zum Rheinlandligisten SG Mülheim-Kärlich. Der junge Stürmer konnte sich bisher nie wirklich durchsetzen. „Der Schritt zurück in die Rheinlandliga macht für Martin Sinn“, sagt Trainer Kühnreich. Mit dem Bopparder Marcel Miller (kommt wie berichtet aus der A-Jugend von TuS Koblenz) hat Karbach einen „Eins-zu-eins-Ersatz“, wie Kühnreich sagt, bereits verpflichtet.

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