Der FC Karbach hat in der Fußball-Oberliga als Tabellenzehnter (34 Punkte) vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf den momentan ersten Abstiegsplatz 15. Mit einem Heimsieg am Samstag (15.30 Uhr) gegen den unteren Tabellennachbarn FV Diefflen (11. Platz/32 Punkte) wäre das Thema Abstiegskampf zu den Akten gelegt.
„Ein Sieg reicht definitiv, vielleicht müssen wir sogar gar kein Spiel mehr gewinnen, um am Ende drinzubleiben“, sagt Karbachs Coach Patrick Kühnreich: „Aber das wollen wir nicht, mit 34 oder 35 Punkten als 14. die Klasse zu halten. Es geht auch um das Gefühl für die neue Saison. Wir wollen die 40-Punkte-Marke knacken und unseren zehnten Tabellenplatz verteidigen, dann wäre es eine ordentliche Saison gewesen.“
Diefflen: Sind die Dauerbrenner und Torjäger Poß und Haase wieder dabei?
Ein Karbacher Heimsieg gegen Diefflen ist sicher im Bereich des Möglichen, zwei Serie sprechen dagegen: Einerseits hat Diefflen die jüngsten fünf Spiele nicht verloren, zuletzt dreimal 1:1 in Folge gegen das Schluss-Trio Morlautern, Auersmacher und Mechtersheim gespielt und davor Herxheim 4:1 und Engers 4:2 geschlagen. Andererseits mögen die Saarländer den FC als Gegner: Seit fünf Spielen warten die Karbacher auf einen Sieg gegen Diefflen. „Auf Statistiken gebe ich gar nix“, sagt Coach Kühnreich, der die Diefflener Stärken kennt: „Ein gestandener Oberligist mit einer starken Offensive um Poß, Haase und Wiltz.“
Der letztgenannte Nico Wiltz ist mit elf Buden zweitbester FVD-Schütze. Er kam vor der Saison als Stammspieler von Regionalligist 1. FC Nürnberg II zurück in die Heimat, aber nur für diese Saison. Im Sommer wechselt Wiltz zum Tabellendritten FK Pirmasens. Chris Haase (36) und Fabian Poß (31) sind dagegen die Dauerbrenner bei Diefflen. Poß (kam 2015 vom 1. FC Köln II) hat in der Oberliga insgesamt 132 Tore für den FVD geschossen und steht diese Saison wieder bei 14 Buden. Haase (kam 2012 vom 1. FC Saarbrücken II) steht bei 129 Treffern in der Oberliga für Diefflen (diese Saison bisher sieben Tore). Poß und Haase fehlten aber vor einer Woche beim 1:1 gegen Morlautern. Ob sie in Karbach spielen können?

Nächste Frage: Wer kann bei Karbach spielen? Torjäger Max Wilschrey fällt mit seiner Fußverletzung wohl ein letztes Mal aus, ein Comeback am kommenden Samstag in Morlautern sollte im Bereich des Möglichen sein. Beim 1:3 in Mechtersheim vor einer Woche musste 1:0-Torschütze Sebastian Saftig mit einer Zerrung raus, der Mittelfeldspieler fehlt gegen Diefflen. Mit Dustin Zahnen und Anes Abdiovski kehren dafür zwei wichtige Stützen zurück, sie waren beide in Mechtersheim gesperrt.
Im Tor steht natürlich Jonas Bast. Die derzeitige Nummer zwei des FC, Marc Reifenschneider, wechselt im Sommer wie berichtet zu Rheinlandliga-Spitzenreiter SG Mülheim-Kärlich. Die Reifenschneider-Nachfolge ist nun geklärt. Maximilian Krapf vom Ligakonkurrenten SV Gonsenheim wechselt ab dem 1. Juli zum dann neuen Klub FC Emmelshausen-Karbach. Krapf ist 21 Jahre alt und war vor der Saison von Eintracht Frankfurt II (ohne Einsatz in der Regionalliga) nach Gonsenheim gewechselt. Dort machte er insgesamt sechs Spiele, das erste übrigens am zweiten Spieltag bei der 1:2-Heimniederlage gegen Karbach. Der Wiesbadener wurde in der Jugend auch beim SV Wehen Wiesbaden ausgebildet. „Wir haben unser Netzwerk spielen lassen, Maximilian kann sich der Mainzer Fahrgemeinschaft anschließen“, sagt Kühnreich über seinen neuen Keeper: „Er ist ein gut ausgebildeter Torwart, der sehr stark mit dem Fuß ist. Er wird in den Konkurrenzkampf mit Jonas Bast gehen. Das wird Jonas auch wieder pushen, diese neue Konkurrenzsituation.“ Damit sind die Transferaktivitäten für die neue Runde fast abgeschlossen. Fehlt nur noch der Stürmer „Marke Max Wilschrey“, den Kühnreich angekündigt hat: „Der Stürmer wird definitiv kommen. Es ist nur noch die Frage, wann er unterschreibt. Dann steht unser Kader für die nächste Saison.“