Eisbachtal gewinnt Testspiel
Kap und Reitz treffen beim Sieg gegen TuS Koblenz
Jonathan Kap (rotes Trikot) erzielt hier für seine Sportfreunde Eisbachtal das 1:0 gegen den Oberliga-Konkurrenten TuS Koblenz. Am Ende stand es 2:1 für die Westerwälder.
René Weiss

Es wurde viel gewechselt, viel probiert und es wurden einige Erkenntnisse gewonnen: Beim Testspiel zwischen den beiden Oberligisten TuS Koblenz und Sportfreunde Eisbachtal, das die Eisbären mit 2:1 gewannen, stand nicht das Ergebnis im Vordergrund. 

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Es ist noch lange nicht an der Zeit, unruhig zu werden. Bis zum Saisonstart in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat die TuS Koblenz noch einige Gelegenheiten, sich zu finden. Aber Michael Stahl hat aus den 180 bislang absolvierten Testspielminuten schon einige klare Erkenntnisse gesammelt, aus denen der Trainer der Schängel auch keinen Hehl macht. „Uns fehlt die Durchschlagskraft in der Offensive. Da versuchen wir, noch etwas zu tun“, kündigt er an. Fortuna Köln war bei der 0:5-Niederlage eine Nummer zu groß, gegen Ligakonkurrent Sportfreunde Eisbachtal hätte sich die TuS am Mittwochabend im hessischen Hünfelden-Heringen dann aber doch schon ein anderes Ergebnis als die 1:2 (1:2)-Niederlage gewünscht.

„Wir werden offensiv noch etwas zu machen.“
Michael Stahl, Trainer TuS Koblenz

„Wir haben gesehen, dass viel Ballbesitz nicht entscheidend ist und mit fatalen Fehlern Eisbachtaler Chancen eingeleitet. Deshalb hat Eisbachtal verdient gewonnen.“ Die legitimen Nachfolger von in etwa Dylan Esmel (sieben Ligatore in der Saison 2024/25) müssen sich noch herauskristallisieren. „Wir werden offensiv noch etwas zu machen“, kündigt Stahl an, wo es noch Transferaktivitäten geben könnte. Ein Kandidat könnte Denys Vyrych sein. Der 21-Jährige spielte zuletzt beim Bonner SC und kam in Heringen im TuS-Angriff als Probespieler zum Einsatz. „Wir würden ihn gerne dazuholen“, sagt Stahl.

TuS-Neuzugang Tim Thielen erzielt seinen ersten Treffer

Das erste zu dieser Saison zählende Wettkampftor erzielte der Mann, der aus der Rheinlandliga (SG Hochwald Zerf) kam: Den angehenden Lehrer Tim Thielen verschlug es aufgrund seines Referendariats nach Koblenz. „Wir standen in der Vergangenheit schon einmal mit ihm in Kontakt. Jetzt, da er seinen Lebensmittelpunkt nach Koblenz verlegt hat, hat sich der Wechsel ergeben“, erklärt Stahl. In der 36. Minute traf Thielen nach einem Ball von der rechten Seite zum 1:1 (36.). Es war eine von ganz wenigen Chancen für die TuS in der ersten Halbzeit.

„Es sagt schon einiges aus, wenn unser Torwart in der ersten Halbzeit kaum einen Ball aufs Tor bekommt“, sagte Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer, der seiner jungen Mannschaft „ein Riesenkompliment“ aussprach. Der Sieg durch Tore von Jonathan Kap nach einem Abpraller von Michael Zadach (24.) und Lukas Reitz, der einen Konter vollstreckte (42.), war der verdiente Lohn.

Am Samstag in Höhr-Grenzhausen gegen Schott

Wie es in der Vorbereitung so üblich ist, brachten beide Trainer die komplette Bank ins Spiel, allerdings mit unterschiedlichen Philosophien. Während Wörsdörfer mit – wenn auch jung an Jahren - gestandenem Personal die Partie begann, mixte die TuS Koblenz. Daniel von der Bracke kam zum Beispiel genauso wie die japanischen Neuzugänge Masahiro Fujiwara und Tomoya Kurogi erst zur beziehungsweise im Laufe der zweiten Halbzeit.

„Unsere Aufgabe besteht darin, die jungen Spieler an die Oberliga heranzuführen“, so Stahl, der sich im nächsten Testspiel am Samstag ab 14 Uhr in Höhr-Grenzhausen gegen Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz einen Fortschritt erhofft.

„Das war eine ordentliche Basis. Da wollen wir weitermachen und wir werden zum Ligastart fit sein.“
Thorsten Wörsdörfer, Trainer Spfr Eisbachtal

Dann bekommt es die TuS unter anderem mit Luis Hesse zu tun, der kürzlich aus Nentershausen in die Landeshauptstadt gewechselt ist. Dass die Sportfreunde auch ohne ihren ehemaligen Leistungsträger aus dem Zentrum bestehen können, deuteten sie am Mittwoch an. „Das war eine ordentliche Basis. Da wollen wir weitermachen und wir werden zum Ligastart fit sein“, zeigte sich Wörsdörfer guter Dinge.

Zu den Wechselspielen zählte auch der Halbzeitpausen-Tausch zwischen den Pfosten. Cedric Taxis ersetzte auf Koblenzer Seite Michael Zadach (Stahl: „Michael ist ein Führungsspieler und hat den Status der Nummer eins“); bei den Westerwäldern teilten sich Niklas Kremer und David Arnolds die 90 Minuten. Sie bilden aber nur 50 Prozent des Sportfreunde-Torhüterangebots. Felix Koch ist nach Verletzungspause wieder zurück, Tim Weiler steht ebenfalls weiterhin zur Verfügung. Zunächst jedoch nur für eine Halbserie. Weiler wird sich in der Winterpause einer Schulteroperation unterziehen. Michael Stahl hält derweil Ausschau nach einem dritten Keeper, der das Team um Zadach und Taxis ergänzen soll.

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