Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Manoel Splettstößer verletzt sich gegen den FV Dudenhofen nach zwei Minuten schwer - Achillessehnenriss
Kap schießt Engers zu wichtigem 1:0-Sieg gegen Dudenhofen – Frühe Verletzung von Splettstößer
Jonathan Kap (im grünen Trikot) erzielte in der 14. Minute das einzige Tor im Spiel seiner Mannschaft gegen den FV Dudenhofen (ganz in Gelb). Der Stürmer avancierte damit zum Matchwinner für den FV Engers.
Ulf Steffenfauseweh

Der FV Engers hat am 28. Spieltag in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar seinen zwölften Saisonsieg gefeiert. Mit 1:0 (1:0) besiegte der FVE im Stadion am Wasserturm den FV Dudenhofen.

Das „Tor des Tages“ gelang Jonathan Kap. Zum wiederholten Mal gab es jedoch auch einen Wermutstropfen. Dem Engerser Eigengewächs Manoel Splettstößer droht nach einem Achillessehnenriss das vorzeitige Ende seiner Laufbahn. Es bleibt wie verhext beim FV Engers. Neben den sieben Langzeitverletzten, die aller Wahrscheinlichkeit auch bis zum Saisonende ausfallen, fehlten gegen Dudenhofen kurzfristig auch Sören Klappert (Knieprobleme) und der schnelle Angreifer Manuel Simons, der wegen einer Grippe am Morgen des Spieltags absagen musste.

Damit nicht genug: Kaum 120 Sekunden gespielt, da verletzte sich Splettstößer ohne gegnerische Einwirkung an der Achillessehne und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Dort bestätigte sich beim 31-jährigen Abwehrmann der Verdacht auf einen Achillessehnenriss. Den früheren Kapitän der A-Jugend des 1. FC Köln ereilte erneut eine schwere Verletzung. Für ihn kam Louis Klapperich, der selbst erst seit der vergangenen Woche wieder ins Training eingestiegen war.

Starke erste Hälfte

„Aufgrund der vielen Ausfälle haben meine Spieler momentan nicht die Zeit, um wieder mit 100 Prozent auf den Platz zurückzukehren. Das birgt die Gefahr von neuen Verletzungen“, erklärt der Engerser Trainer Sascha Watzlawik. Er wird sich mit dem vorhandenen Restkader bis zum 2. Juni über die Ziellinie retten müssen.

Trotz des Schocks über den frühen Ausfall von Splettstößer zeigten die Engerser in den ersten 45 Minuten eines ihrer besten Heimspiele in dieser Saison. „Engers hat im ersten Abschnitt viel Druck aufgebaut, während wir die PS nicht auf den Platz bekommen haben“, analysierte der Gästetrainer Kevin Hoffmann nach dem Spiel das Geschehen.

Meine Mannschaft hat trotz aller Nackenschläge wieder eine tolle Moral und viel Kampf gezeigt.

Sascha Watzlawik

Die Gastgeber gingen nach knapp einer Viertelstunde Spielzeit verdient mit 1:0 in Führung. Nach einer schönen Kombination über Enrico Rößler und Yasin Yaman jagte Jonathan Kap den Ball unhaltbar ins linke Toreck (14.). „Danach haben wir es versäumt, nachzulegen“, trauerte Watzlawik gleich mehreren Großchancen durch Klapperich (23., 36.), Rößler (33.), Yaman (45.) und Marcel Stieffenhofer (45.+4) hinterher. Dagegen sorgten die Gäste nur durch Einzelaktionen für Gefahr. Marvin Sprengling (18.) und der agile Julian Scharfenberger (43.) scheiterten jedoch knapp.

Auch nach der Pause diktierte zunächst Engers die Partie. Mit zunehmender Spieldauer wurde Dudenhofen aber offensiver und gefährlicher. Bei einigen Akteuren der Heimmannschaft, die erst kürzlich ins Training zurückgekehrt waren, ließen ab der 60. Minute die Kräfte spürbar nach. Die Gäste, allen voran ihr Torjäger Scharfenberger (52., 62., 65.) kamen zu hochkarätigen Ausgleichsmöglichkeiten.

Die Engerser Abwehr um den überragenden Torwart Stefan Djordjevic, wankte, fiel aber nicht. Das war auch der Tatsache geschuldet, dass in der 72. Minute ein Hagelschauer über dem Engerser Stadion Schiedsrichter Lasse Braun aus Frankfurt zu einer siebenminütigen Spielunterbrechung zwang. Die Engerser Spieler bekamen dadurch unverhofft die Möglichkeit, in der Kabine kurz durchzuatmen und neue Kräfte zu sammeln.

Schiedsrichter sorgt für Aufklärung

Auch das Glück stand den Gastgebern in der Nachspielzeit noch zur Seite. Nach einem Freistoß aus 30 Metern Torentfernung von Dudenhofens Thomas Meier rutschte dem Engerser Torschützen Kap der Ball über den Scheitel zu Gästespieler Yannis Albrecht, der den Ball aus drei Metern frei stehend zum vermeintlichen 1:1-Ausgleich einköpfte (90.+4). Nach Blickkontakt mit seinem Assistenten Patrick Paul entschied Schiedsrichter Lasse Braun, der hauptberuflich in der DFB-Zentrale in Frankfurt arbeitet, jedoch auf Abseits.

Über die Aberkennung des Treffers drückten Watzlawik und Hoffmann auf der anschließenden Pressekonferenz zunächst ihre Verwunderung aus, weil der Ball zuletzt von einem gegnerischen Spieler (Kap) berührt worden war. Doch Braun sorgte auf Nachfrage in der Kabine bereitwillig für Aufklärung: „Der Dudenhofener Spieler stand schon bei der Ausführung des Freistoßes im Abseits. Da die knappe Ballberührung von Kap kein kontrollierter Abwehrversuch war, entstand auch keine neue Spielszene. Laut Regelwerk ist dann zwingend Abseits zu pfeifen.“ So kam Engers nicht zuletzt aufgrund der mutigen Entscheidung von Braun zu drei wichtigen Punkten im Kampf um den Klassenverbleib.

Dudenhofens Trainer zeigt Größe

„Der Fußballgott hat uns heute durch die unverhoffte Pause und die Aberkennung des Ausgleichstreffers zur Seite gestanden. Trotzdem geht der Sieg in Ordnung. Meine Mannschaft hat trotz aller Nackenschläge wieder eine tolle Moral und viel Kampf gezeigt. Wir sind noch enger zusammengerückt. Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs“, sagte Watzlawik.

Trotz der Niederlage zeigte Hoffmann Größe und Fairness. „Gute Besserung für Manoel Splettstößer. Es ist ein verdienter Sieg für den FVE. Gute 30 Minuten zum Schluss reichen nicht aus, um in Engers zu punkten. Jetzt wird es ganz schwer für uns, die Oberliga zu halten“, sagte der Dudenhofener Trainer, dessen Mannschaft weiterhin tief im Abstiegskampf steckt. Der FV Engers hat dank seines Erfolgs den Abstand zur Abstiegszone dagegen auf sieben Punkte vergrößert.

FV Engers: Djordjevic – Yaman, Brahaj, Kraemer, Meinert – von Haacke (82. Naric), Stieffenhofer – Rößler (90.+2 Freisberg), Splettstößer (3. Klapperich, 82. Brato), Kesikci – Kap.

FV Dudenhofen: Schilling – Metz, Albrecht (87. Fischer), Burkert, Hoffmann – Styblo (46. Meier), Bauer (87. Mustafa), Barin, Koch – Sprengling, Scharfenberger.

Schiedsrichter: Lasse Braun (Frankfurt).

Zuschauer: 285.

Tor: 1:0 Jonathan Kap (14.).

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