Wie Fußballer aus der Region das Spektakel in der Wüste verfolgt haben und was sie am meisten kritisieren
Gemischte Gefühle: Wie Fußballer aus dem Westerwald und der Rhein-Lahn-Region die WM gesehen haben
Der WM-Pokal, das Objekt der Begierde – hier als übergroßes Modell. Am Sonntag greifen die beiden Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé mit ihren Mannschaften nach dem Original. Experten aus unserer Region sind sich im Vorfeld uneins, ob Argentinien Weltmeister wird oder Frankreich seinen Titel verteidigt.
Xiao Yijiu/dpa

Nach vier Wochen Wüsten-WM hat die Freude am schönen Spiel die Wut über die hässlichen Machenschaften im Fußball scheinbar verdrängt. Doch was bleibt von dieser WM bei den Amateuren hängen? Wie sehen Trainer und Verantwortliche von der Basis das Spektakel in Katar? Wir haben nachgefragt.

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Der WM-Pokal, das Objekt der Begierde – hier als übergroßes Modell. Am Sonntag greifen die beiden Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé mit ihren Mannschaften nach dem Original. Experten aus unserer Region sind sich im Vorfeld uneins, ob Argentinien Weltmeister wird oder Frankreich seinen Titel verteidigt.
Xiao Yijiu/dpa

Messis Spielkunst, Mbappés Tempo, der unbändige Wille der Marokkaner und Kroaten, Kanes Elfmeterdrama, Richarlisons Traumtore oder Ronaldos Tränen: All das hat fast vergessen lassen, wie alles begann. Die Debatte um die „One Love“-Binde und die allzu kurze Dienstreise der Nationalmannschaft, des einstigen Aushängeschilds im deutschen Fußball, ist fast verklungen, ohne der Lösung der Probleme entscheidend näher gekommen zu sein.

Wenn am Sonntag um 16 Uhr das Finale zwischen Argentinien und Frankreich angepfiffen wird, dürfte kaum einer ein Wort darüber verlieren, dass diese Weltmeisterschaft vorher keiner (sehen) wollte. Doch was bleibt am Ende hängen von diesen vier Wochen in Katar? Wir haben nachgehört bei Menschen, die dem Fußball in ihrer Freizeit ganz eng verbunden sind, und wollten wissen, wie intensiv sie tatsächlich die Spiele verfolgt haben, ob das mehr oder weniger war als geplant und welchen Eindruck sie dabei gewonnen haben. Nicht fehlen durfte die rein sportliche Frage: Argentinien oder Frankreich? Wer wird am Sonntagabend Weltmeister und warum?

Thomas Kahler (Trainer des Rheinlandligisten VfB Wissen) hat die Spiele im Vergleich zu allen vorherigen Weltmeisterschaften „nahezu gar nicht“ verfolgt.

Thomas Kahler
Weiss

„Der Hauptgrund lag für mich aber nicht an der total fatalen Vergabe, sondern einfach an der Jahreszeit, die das für mich wichtige Flair von Sommerpartys und Public Viewing nie hat aufkommen lassen“, sagt der VfB-Trainer aus Oberraden.

Dies habe seiner Erwartungshaltung und Stimmungslage entsprochen – komplett unabhängig vom Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft, wie Kahler betont. Sehr traurig und bedauernswert ist für den früheren Oberligastürmer, „dass der Kommerz im Profifußball sich immer mehr von der Basis entfernt“, wie er nach vier WM-Wochen umso mehr feststellt. Das sei „sehr traurig und bedauernswert“.

Was das Finale angeht, legt sich Kahler auf Argentinien fest. Seine Begründung: „Ein bisher überragendes Spiel gegen den Ball, ein Messi in Topform und Zehntausende Argentinier, die politisch nichts hinterfragen und einfach den Fußball lieben, könnten ihren Teil zum großen Ziel beitragen.“

Schon im Vorfeld hatte Kurt Schaaf (Trainer des Frauen-Regionalligisten 1. FFC Montabaur) „schon nicht die große Lust auf die WM“, wie er sagt.

Kurt Schaaf
Marco Rosbach

Deshalb habe er erst ab dem Halbfinale so richtig zugeschaut. „Nachdem Deutschland so einen blutarmen Fußball gespielt hat, hat sich das Interesse noch verringert“, berichtet Schaaf, für den „eine WM im Winter einfach nicht passt. Aber mit genug Geld ist halt vieles möglich.“

Die Folge aus seiner Sicht: „Ich denke, diese WM wird schnell vergessen sein. Ich hoffe nur, man wird aus den Fehlern lernen. Sowohl bei den Funktionären als auch beim Deutschen Fußball-Bund.“ Mit Blick auf das Finale traut auch der A-Lizenz-Inhaber aus Niederahr den Argentiniern mehr zu. „Wenn Messi an die Leistung der letzten Spiele anknüpfen kann, werden sie Weltmeister“, glaubt Schaaf. „Und die Mannschaft will es unbedingt – für sich und für ihr Land.“

„Nur beiläufig“ hat Torsten Gerhardt, Trainer des B-Jugend-Regionalligisten Spfr Eisbachtal) die WM in Katar verfolgt.

Torsten Gerhardt
Weiss

„Bis heute habe ich genau vier WM-Spiele vollständig gesehen“, sagt er. „Das waren die Gruppenspiele unserer Mannschaft und das zweite Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko. Das lag aber nicht an der negativen Grundeinstellung zu dieser WM in unserem Land, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass diese WM nicht in der Sommerpause des Amateurfußballs stattfindet. Arbeits- und Trainingsbedingt fehlte schlichtweg auch die Zeit.“ Mit dem Vorrundenaus der Nationalmannschaft habe das Interesse noch mal deutlich nachgelassen, ergänzt Gerhardt.

Letztlich habe das „Sommerflair einer normalen WM deutlich gefehlt“, hinzu komme, dass „wir rein sportlich zurzeit deutlich hinter andere Fußballnationen zurückfallen“, wie der frühere Trainer der SG Neitersen/Altenkirchen feststellt.

Was die Favoritenrolle im Finale angeht, traut Gerhardt dem Titelverteidiger mehr zu. „Ich denke, es werden die Franzosen wieder machen. Neben ihrer hohen Qualität im Kader spielen sie sehr diszipliniert und ergebnisbezogen. Sie werden sich im Finale auch noch mal steigern und Argentinien knapp schlagen“, sagt er voraus.

„Mit weniger Interesse als sonst“ hat Jens Bachmann (Vorsitzender des Spielausschusses im Fußballverband Rheinland und Spielleiter der Rheinlandliga) die Spiele gesehen – aber nur, soweit im Free-TV gezeigt wurden.

Jens Bachmann
Weiss

„Da wurden auch schon mal Sachen nebenbei erledigt“, berichtet er. Hängen bleiben für ihn die Eindrücke von „halb leeren Stadien, nervtötenden Schiedsrichtern und einem unterirdischen Deutschland“, wie er aufzählt. Positiv stechen für Bachmann drei „M“ heraus: „Marokko, Messi und Mbappé.“ Die beiden Superstars könnten auch im Finale den Unterschied ausmachen. Bei der Frage nach dem künftigen Weltmeister sagt der Hilgerter: „Ich hoffe Argentinien – für Messi. Aber ich glaube Frankreich, weil sie in der Breite einfach unfassbar gut sind.“

Thomas Schäfer (Trainer des Bezirksligisten SG Westerburg/Gemünden/Wimmenrod) hat die Spiele der WM verfolgt, wie es die Zeit zuließ. „In der Gruppenphase waren es meist nur die Abendspiele, die K.o.-Runde habe ich allerdings fast komplett gucken können“, berichtet er.

Thomas Schäfer
Weiss

Für ihn war es „sportlich gesehen eine vernünftige Qualität mit leidenschaftlichen Mannschaften wie Marokko oder Kroatien. Und für mich bleibt hängen, dass sich in Deutschland viel mehr auf das Negative, als auf das Wesentliche konzentriert wird.“

Im Finale am Sonntag sieht Schäfer den Titelverteidiger im Vorteil. „Für mich wird Frankreich Weltmeister, weil die Mannschaft anscheinend weiß, worauf es ankommt“, sagt Westerburgs Trainer. „Aber vielleicht straft mich Leo Messis Traum Lügen…“

Weniger als sonst hat Thorsten Wörsdörfer (Trainer des Rheinlandligisten SG HWW Niederroßbach/Emmerichenhain) von der WM in Katar mitbekommen. Der Grund: „Arbeit und Training mit dem Team gehen vor“, sagt der Ex-Profi. „Dazu gab es keinen wirklichen Plan. Mir fehlte dazu – wie unserer Nationalmannschaft – die richtige Vorbereitung.“

Thorsten Wörsdörfer
Weiss

Wie in diversen Kommentaren geschrieben, ist auch für Wörsdörfer der Auftritt der deutschen Mannschaft „Spiegelbild vieler Teile der gerade jüngeren Gesellschaft. Mit der Einstellung ist Deutschland nicht die Nummer eins in Europa beziehungsweise der Welt in vielen Bereichen gewesen.“ In Redewendungen wie „ohne Fleiß kein Preis“ und „wenn es weh tut, fängt es erst an“ sieht Wörsdörfer viel Wahres und wünscht sich statt Ausreden und Debatten: „Net schwätze, mache!“

Diese Entwicklungen, die er auch bei der WM beobachtet habe, machen ihm schon seit einiger Zeit Sorgen. „Seit 2014 läuft es passend in diese Richtung. Und obwohl wir die schwächste Gruppe hatten, hat es nicht gereicht“, sagt Wörsdörfer.

Am Sonntag gehe es um die Fragen, „ob Frankreich sein Spielglück aufgebraucht hat und Messis Form hält“. Hinten werden Titel gewonnen, betont er. Und wer noch einmal nach Niederlage im Interview erkläre, sein Team habe mehr Ballbesitz gehabt, „dem sollte die Lizenz entzogen werden“, fordert der ehemalige Profispieler des FC Schalke 04 und von Bayern München, da so jemand die Definition von Taktik nicht kenne. „Oder er sollte die Sportart wechseln“, rät Wörsdörfer.

Als „mäßig intensiv“ bezeichnet Marco Reifenscheidt (Trainer des Oberligisten Eisbachtaler Sportfreunde) sein WM-Verhalten. „Was mich fußballerisch interessiert hat, habe ich geguckt“, sagt er. „Im Vorfeld habe ich nicht hurra geschrien, weil die WM auch noch voll in unserer Saison liegt.“ Nichtsdestotrotz sei er „Fußballer durch und durch“ und habe die Spiele deshalb auch nicht boykottiert.

Marco Reifenscheidt
Weiss

Fest steht für Reifenscheidt, dass die WM für die Fans in die Sommerpause gehört. „Eine WM muss zwischen zwei Saison liegen, nicht innerhalb einer Saison. Da sind wir uns, glaube ich, alle einig.“ Positiv findet Eisbachtals Trainer, dass Marokko als „Underdog aus Afrika und muslimisches Land“ so weit gekommen ist. „Ich sehe den Fußball immer auch als Völkerverständigung. Deswegen bin ich auch nicht traurig darüber, dass die WM in einem arabischen Land ist. Aber es hätte natürlich nicht Katar sein dürfen, keine Frage.“

Wer Weltmeister wird, hat für Reifenscheidt auch mit der Tagesform der beiden Ausnahmekönner Kylian Mbappé und Lionel Messi zu tun, die der WM und ihren Mannschaften den Stempel aufgedrückt hätten. „Beide Teams arbeiten für ihre Superstars, sind sehr defensiv. Es ist keine Ballbesitz-WM, sondern es geht eher darum, kompakt zu verteidigen und die entscheidenden Spieler im richtigen Moment einzusetzen“, beobachtet Eisbachtals Trainer. Das hätten sowohl Frankreich als auch Argentinien hervorragend gemacht. Letztlich legt sich Reifenscheidt fest: Die Franzosen verteidigen ihren Titel.

Ob es wirklich so kommt, wie es die Experten aus unserer Region vormuten? Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit, möglicherweise nach 120 Minuten oder gar erst nach einem Elfmeterschießen wissen wir am späten Sonntagnachmittag alle mehr. Dann sind die vier Wochen von Katar Geschichte und es wird auch wieder um Themen gehen, die im Vorfeld den sportlichen Aspekt dieser außergewöhnlichen Weltmeisterschaft in den Schatten gestellt haben.

Im Vergleich zu vorherigen Weltmeisterschaften hat Michael Eisenbarth (langjähriger Trainer diverser Bezirks- und Kreisligisten) die Spiele nur vereinzelt verfolgt. „In der Gruppenphase und im Achtelfinale habe ich nur bestimmte Spiele gesehen. Manche aber auch nicht bis zum Abpfiff. Ab dem Viertelfinale, soweit es mir zeitlich möglich war, habe ich mir dann alle Spiele angeschaut. Ab da wird eine WM ja erst richtig interessant“, sagt der Schweighausener.

Ralf Funk
Andreas Hergenhahn

„Diese WM wird bei mir nicht unter den Top Ten landen. Es gab zu viele Nebenschauplätze und zu wenig attraktive Spiele mit Ausnahme dem Auftreten der Marokkaner.“ Was das Finale angeht, legt sich Eisenbarth auf Frankreich als erneuten Weltmeister fest. „Sie werden knapp gewinnen, weil sie mehr individuelle Klasse haben. Argentinien lebt zu sehr von Messi.“

Keine Euphorie verspürte auch Ralf Funk (Abteilungsleiter der TuS Burgschwalbach). „Ich habe die WM nur am Rande verfolgt“, sagt er. „Es war sogar wesentlich weniger als zunächst geplant und lag bei mir auch nicht daran, dass die deutsche Mannschaft keine Rolle gespielt hat. Es gab nicht nur durch die umstrittene Vergabe zu viele Nebenschauplätze abseits des Sports und zuletzt auch Diskussionen um den VAR.“ Auch Funk tippt, dass die Franzosen ihren Titel verteidigen. „Sie haben den besten Kader mit einer guten Mischung aus jungen und älteren Spielern und schlagen enormes Tempo an.“

Oilver Stephan
Andreas Hergenhahn

Ebenfalls nicht wie sonst üblich hat Oliver Stephan, der Vorsitzende des Fußball-Kreises Rhein-Lahn, das WM-Geschehen in Katar unter die Lupe genommen. „Außer den deutschen Spielen habe ich kein einziges Spiel komplett gesehen. Das lag aber an den Uhrzeiten und daran, dass ich bei Spielen am Abend irgendwann eingeschlafen bin. Insgesamt moniert der Gückinger, dass Deutschland „mehr TV-Experten als Nationalspieler hat“. Am Sonntag setzt der Funktionär auf die Argentinier. „Sie waren schon im Vorfeld der Spiele mein Favorit und werden den Titel holen, weil Messi den entscheidenden Geniestreich setzt.“

„Ich habe mir circa 80 Prozent der Spiele angeschaut“, war Helmut Hohl (früher Trainer des SV Braubach, seit Jahren Mitglied des Verbands-Jugendausschusses) sehr interessiert an der WM. „An der Diskussion im Vorfeld, wegen Verstößen gegen Menschenrechte keine Spiele anzuschauen, habe ich mich nicht beteiligt. Als die Handball-WM in Katar ausgetragen wurde und sich Katar eine Mannschaft zusammengekauft haben, wurden solche Diskussionen überhaupt nicht geführt. Ich bin aber weiterhin der Meinung, dass die Fifa die WM nicht nach Katar hätte vergeben dürfen. Aber es werden auch andere Großveranstaltungen wie Olympische Spiele mit Schmiergeldern von den Bewerbern erkauft“, so Hohl.

Sein Eindruck vom deutschen Team: „Einige Spieler der DFB-Auswahl waren wohl der Meinung, dass die WM eine zusätzliche Urlaubsreise wäre. Dies wurde auch noch gefördert durch den DFB – siehe Unterbringung in der Wohlfühl-Oase und Anreise von Familien, Frauen und Freundinnen. Wer den Titel holt, ist völlig offen. Die bessere Tagesform der Leistungsträger wird entscheiden.“

Das sagen Trainer und Verantwortliche aus anderen Sportarten

Auf Frankreich setzt Andreas Klute (Trainer der Rheinlandliga-Handballer des TV Bad Ems). „Sie sind körperlich überlegen.“

Sonderlich viel Zeit hat der Kemmenauer nicht vor der Flimmerkiste verbracht, um die weltbesten Kicker intensiv zu begutachten. „Ich hatte nicht so viel Zeit. Zudem stand bei der WM insgesamt der Sport leider nicht im Vordergrund. Es gab einfach zu viele Nebenkriegsschauplätze.“

Ein paar Spiele hat Rafael Heilscher (langjähriger Trainer und Abteilungsleiter der Volleyballer des VC Lahnstein) vor dem Bildschirm verfolgt. „Die meisten aber eher nebenher. Ich hatte wenig Erwartungen an die WM – die wurden nicht übertroffen.“ Welcher Eindruck von dieser WM bleibt bei dem Physiotherapeuten hängen? „Geld regiert die Welt, der Sport ist nur noch Nebensache. Es gab aber tatsächlich Länder, deren Mannschaften mit Energie und Leidenschaft dabei waren.“ Für Sonntag erwartet Heilscher, dass die Gauchos Frankreich auf dem Thron ablösen. „Ich habe das Gefühl, dass sie es mehr wollen.“

„Die Berichterstattung in den Printmedien, insbesondere auch in der Rhein-Lahn-Zeitung, habe ich intensiv verfolgt. Weniger aktiv war ich in Sachen Fernsehberichterstattung. Die drei Spiele der deutschen Mannschaft habe ich mir in voller Länge angesehen, davon abgesehen aber nur noch die beiden Halbfinalpaarungen halbherzig verfolgt. Das heißt, der Fernseher lief zwar, war aber nicht im Zentrum meiner Aufmerksamkeit“, schildert Klaus Föhrenbacher (langjähriger Jugendtrainer, Schiedsrichter und amtierender Vorsitzender des Leichtathletik-Kreises Rhein-Lahn) seine „Beziehung“ zur Wüsten-WM. „Der kommerzielle Fußball wird mir immer suspekter, und die Unzufriedenheit mit der ,Fußball-Mafia' und dem Videobeweis immer größer. Die Winter-WM hat auch deshalb keinen Spaß gemacht, weil mir das Public Viewing und die bei einer Sommer-WM begleitenden privaten Events gefehlt haben.“

Zum Endspiel am Sonntag merkt der Katzenelnbogener an: „Das, was die Franzosen beim Halbfinale gezeigt haben, hat mich enttäuscht. Daher würde ich den Titel Argentinien wünschen, auch weil ich Messi zum Abschied diesen Karriere-Höhepunkt gönnen würde. Ich befürchte aber, dass sich Frankreich wie bereits gegen Marokko zum Titel mauert und kontert. Das würde zu dieser sub-gelungenen WM passen.“

Recht intensiv hat Patrick Friedrich (Sportwart beim Tennis Club Blau Weiss Bad Ems) die WM-Spiele in Katar verfolgt. „Ich habe zwar nicht meinen Terminkalender danach ausgerichtet, aber dennoch die Spiele der Deutschen und auch sonst recht viel gesehen“ Was bleibt in Erinnerung? Friedrich: „Leider zu viel, was nicht mit Sport zu tun hat. Das finde ich schade.“ Dass die WM im Winter ausgetragen wurde, empfand der Miehlener nicht uninteressant. „Sicher war die Wahl Katar nicht richtig. Aber das hätte im Vorfeld mehr thematisiert werden müssen. Ab dem 20. November hätte es mit Anpfiff des Eröffnungsspiels ausschließlich um Fußball gehen müssen.“ Das habe doch auch vor sieben Jahren bei der Handball-WM in Katar geklappt. „Da stand der Sport im Vordergrund“, sagt Friedrich. Und wer wird Weltmeister? „Sportlich glaube ich, dass die Franzosen gewinnen. Aber wenn ich die Leidenschaft des ganzen argentinischen Volkes und der Fans so sehe, hoffe ich, dass Messi und Co. die Nase vorn haben werden.“ Stefan Nink

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