FVE reist am Samstag im Auswärtsspiel zu Aufsteiger SC Idar - Bessere Reserven laut Watzlawik entscheidend
Gebeutelt zum Auswärtsspiel nach Idar-Oberstein: Engers lebt vom besonderen Einsatz jedes Einzelnen
Auch am Samstag beim Gastspiel in Idar-Oberstein wollen die personell gebeutelten Engerser wieder jubeln.
Jörg Niebergall

Nur die Harten kommen in den Garten – dieses Motto gilt aktuell für die Oberliga-Fußballer des FV Engers. Nach dem 7:1 in der Liga über Eppelborn und dem Pokalsieg im Elfmeterschießen bei Mosella Schweich gilt es, am Samstag (15 Uhr) im Auswärtsspiel bei Aufsteiger SC Idar-Oberstein die letzten Kräfte zu mobilisieren.

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Natürlich hilft, was man am Mittwochabend erlebt hat. Dass man seine Ziele erreichen kann, wenn alle an ihre Grenzen gehen. Jedoch hat das Spiel Spuren hinterlassen. Manche Blessuren waren dabei nicht so schlimm wie zunächst befürchtet – etwa bei Max Schmitten, der nach seiner Auswechslung später am Abend noch Entwarnung gab. Dennoch war so manche Schrecksekunde dabei, wenn ein FVE-Spieler am Boden liegen blieb und behandelt werden musste. Kevin Lahn und Justin Klein bekamen so manches ab, hielten aber beide durch und verwandelten am Ende gar ihre Elfmeter.

Diverse Fragezeichen stehen noch hinter dem einen oder anderen Spieler. So war Vadym Semchuk nach seiner Rippenprellung aus dem Eppelborn-Spiel am Mittwoch noch nicht so weit: „Beim Warmlaufen hat er ein deutliches Ziehen verspürt“, schildert Trainer Sascha Watzlawik. Marcel Stieffenhofer, der zuvor zwei Wochen nicht trainiert hatte, kam in der Verlängerung ebenso zum Einsatz wie in der Schlussphase der sportliche Leiter Aleksandar Naric, beide wären, sofern erforderlich, wieder Optionen.

Ebenfalls ein Vorbild in Sachen Einsatzbereitschaft: Verteidiger David Eberhardt. „Er hätte am Mittwoch gar nicht spielen dürfen“, merkte Kevin Lahn an – doch Eberhardt ließ am Morgen noch die Heilung seiner Platzwunde überprüfen und gab grünes Licht. Auf einen Helm verzichtete er – „zu unbequem“, so seine Begründung. Das Risiko, dass die noch recht frische Wunde wieder hätte aufplatzen können, nahm er in Kauf. „In schwierigen Phasen muss man eng zusammenrücken“, so seine Ansage. „Das zeigt, dass er das Herz am rechten Fleck hat“, betont Watzlawik. Bei Lukas Müller, dem zweiten Pechvogel des Eppelborn-Spiels, zeugt ein fast bierdeckelgroßer Verband über dem rechten Auge von der Schwere der Verletzung, die noch Zeit braucht.

Pokalbelastungen hat auch der SC Idar-Oberstein hinter sich, man traf am Mittwochabend auf Oberliga-Primus Pirmasens und verlor trotz 1:0-Führung letztlich mit 1:3. Auch bei den Idar-Obersteinern sind einige Leistungsträger angeschlagen, so wurde zuletzt Top-Torjäger Florian Zimmer geschont. Als Drittletzter benötigt das Team aus der Edelsteinstadt die Punkte dringender als der FVE auf Rang 10, doch beim Toreschießen hapert es: Keine Mannschaft traf auf eigenem Platz seltener als Idar-Oberstein (sechs Tore in sechs Heimspielen). „Die Frage ist, wer die besseren Reserven hat“, sieht Watzlawik, der für Freitag nur ein kurzes Training angesetzt hatte, auf seiner Seite nur wenig Möglichkeiten. Immerhin steht „Sechser“ Jonas von Haacke, der am Mittwoch berufsbedingt gefehlt hatte, wieder zur Verfügung und könnte wesentlicher Faktor dafür sein, eine strapaziöse Woche zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.

„Jetzt kommen für uns die Wochen, in denen wir punkten wollen“, betont SC-Coach Tomasz Kakala und klammert eigentlich nur die Partie gegen den TSV Schott Mainz in zwei Wochen aus. In den anderen Spielen bis zur Winterpause (gegen Engers, Mechtersheim und Morlautern daheim sowie in Herxheim und Diefflen) kann sich der SC Idar-Oberstein aus dem Tabellenkeller (aktuell drittletzter Platz) nach oben hieven.

Am Samstag wird Kakala die Startaufstellung verändern. „Wir werden rotieren, ganz sicher“, bestätigt er und kündigt an: „Florian Zimmer wird zum Beispiel wieder von Beginn auf dem Platz stehen.“ Verzichten muss der SC außer auf seine Langzeitverletzten wohl weiter auf Malik Yerima.

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