Engers verliert 0:3 in Mainz 
FVE ist beim Spitzenreiter chancenlos
Die Szene des Handelfmeters: Christian Meinert (Zweiter von rechts) soll laut Schiedsrichter Nicolas Scherer den Arm in Richtung Ball ausgestreckt haben.
Schlenger Matthias. Matthias Schlenger

Der Tabellenführer war eine Nummer zu groß für den FV Engers: Nach dem 0:3 bei Schott Mainz richtet man beim FVE den Blick bereits nach vorn, im April steht ein großes Spiel an

Die Landeshauptstadt bleibt kein gutes Pflaster für Fußball-Oberligist FV Engers. Nach dem 0:7 beim SV Gonsenheim im Oktober 2024 ging man auch bei Spitzenreiter Schott Mainz leer aus, zog sich aber trotz der 0:3 (0:3)-Niederlage achtbar aus der Affäre.

„Das ändert nichts an unseren Zielen für die nächsten Wochen“, betont FVE-Verteidiger David Eberhardt. Schon gar nicht, was den Rheinlandpokal angeht: „Wir wollen beim Spiel gegen Trier in einer Top-Verfassung sein“, blickt der Routinier dem Halbfinale gegen den Regionalligisten am 9. April entgegen. Stichwort Regionalliga: Wird Schott Oberliga-Meister und kommende Saison Regionalligist sein? „Das ist mir heute egal“, befand FVE-Trainer Sascha Watzlawik, der aber die Qualität der Mainzer anerkannte. „Ich denke, dass sie es ziehen werden“, wurde Eberhardt diesbezüglich konkreter.

Thum sorgt mit Hattrick vor der Pause für klare Verhältnisse

Immerhin trafen auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach zwei Teams aufeinander, die im neuen Jahr in Liga und Pokal bislang alles gewonnen hatten – Schott steht bereits im Südwestpokalfinale, Gegner dort ist Pirmasens. Und beim 4:1 über TuS Koblenz hatte sich Schott bereits in starker Verfassung präsentiert. Ohne Frage „Mann des Monats“ ist Lennart Thum mit 9 Toren in fünf Pflichtspielen. Dem Angreifer gelang gegen Engers ein lupenreiner Hattrick, der seinen Anfang in der 5. Minute nahm und mit einem Pfiff von Referee Nicolas Scherer eingeleitet wurde.

Wir waren nicht gut drin und haben zu viele Geschenke verteilt.
FVE-Trainer Sascha Watzlawik über die Anfangsphase der Partie

„Ich habe ihn gefragt, was er gesehen hat. Seine Antwort: einen ausgestreckten Arm“, beschrieb Eberhardt die Szene, in der Christian Meinert ein Handspiel begangen haben soll. „Aber kein Schott-Spieler hat reklamiert“, so Eberhardt weiter, der wenige Sekunden später Gelb wegen Reklamierens sah. Thum war es egal, er vollstreckte vom Punkt aus (6.) und stellte seine Klasse zwei weitere Male unter Beweis. Erst mit einem Schuss aus der Drehung, der zum 2:0 einschlug (24.), dann als er nach Zuspiel von Sturmpartner Jacob Roden schon halb im Fallen auf 3:0 erhöhte (33.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Schott sich Ecke um Ecke erspielt, während die grün gekleideten Gäste kaum zu Abschlüssen kamen.

„Wir waren nicht gut drin und haben zu viele Geschenke verteilt“, haderte FVE-Trainer Sascha Watzlawik, der gegenüber dem 4:0 über Herxheim vor Wochenfrist lediglich Jannik Stoffels als Ersatz für den angeschlagenen Marcel Stieffenhofer ins defensive Mittelfeld beorderte, ansonsten dieselbe Formation aufbot. Kurz vorm Pausenpfiff erste Lebenszeichen, etwa durch Marcel Simons, der an Jan Schulz Scheiterte (40.). „Und Lukas Klapperich hätte einfach nur querspielen müssen“, sah Watzlawik eine weitere Chance zum Ehrentreffer.

Schott-Spieler Dominik Ahlbach hat den Ball, beim FVE haben Justin Klein (links hinter ihm) und Lukas Klapperich (rechts hinter ihm) das Nachsehen.
Schlenger Matthias. Matthias Schlenger

Schott verwaltet das Ergebnis

Auch infolge einiger Erkrankungen schaltete Schott angesichts des klaren Vorsprungs früh in den Verwaltungsmodus. Etliche Stammkräfte standen zwar im Aufgebot, waren aber dem Vernehmen nach nicht einsatzfähig, so dass es nur zu drei Wechseln beim Spitzenreiter kam, der zwei Wochen zuvor gegen TuS Koblenz offenbar ganz andere Möglichkeiten hatte. Nachdem Thum zwei Mal an Franjo Serdarusic scheiterte (47., 50.) und Startelf-Debütant Benedikt Blum nur das Außennetz traf (53.), fand Engers nun besser ins Spiel rein.

Das Schlussviertel ging klar an die Gäste, doch blieb es bei Versuchen vom kopfballstarken Eberhardt, der sich zunehmend vorne einschaltete (67., 72.), und von Gabriel Müller, der nach Querpass von Justin Klein knapp vorbeischoss (69.). „Abgeschossen haben sie uns nicht“, konstatierte Watzlawik, der zur Pause „neuen Glauben entfachen“ wollte – was insofern gelang, als das Schlimmeres verhindert wurde. Im Heimspiel gegen Mechtersheim aber dürfte eine andere Intensität gefragt sein – eine, wie sie der FVE zuvor in Liga und Pokal gezeigt hat.

TSV Schott Mainz – FV Engers 3:0 (3:0)

Schott Mainz: Schulz – Blum, Just, Ahlbach (88. Igerst), Neal – Bohl – Kukanda, Gansmann – Rosenberger (83. Faqiryar), Thum, Roden (75. Baljak).

FV Engers: Serdarusic – Schmitten, Eberhardt, Meinert, Semchuk – Stoffels (66. Thewalt), L. Müller (62. von Haacke) – Klein, Lahn (79. Mekoma), Simons (79. Willma) – Klapperich (62. G. Müller).

Tore: 1:0 Lennart Thum (5., Handelfmeter), 2:0 Thum (24.), 3:0 Thum (33.).

Schiedsrichter: Nicolas Scherer (Saubach).

Zuschauer: 258.

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