FVE vor Partie in Karbach 
Für FV Engers beginnt die „Derbyzeit“ 
Der FV Engers um Hasan Kesikci (rechts) tat sich am Wochenende gegen Schlusslicht Morlautern schwer, hatte aber noch müde Beine vom Pokal-Coup gegen Eintracht Trier.
René Weiss

Noch sind für den FV Engers acht Partien in der Oberliga zu absolvieren, aber das Pokalendspiel ist bereits im Hinterkopf. Die Partie in Karbach am Mittwochabend bildet den Auftakt von drei Nachbarschaftsduellen.

Weder mit dem Titelrennen noch mit dem Abstiegskampf in der Oberliga werden die Fußballer des FV Engers nach menschlichem Ermessen an den verbleibenden acht Spieltagen zu tun bekommen. An Motivation für die Restsaison wird es dem Team von Trainer Sascha Watzlawik dennoch nicht mangeln. Schließlich geht es für jeden einzelnen Spieler auch darum, sich für einen Einsatz im Pokalfinale am 24. Mai gegen Rot-Weiss Koblenz zu empfehlen. Und außerdem beginnt am Mittwochabend mit dem Auswärtsspiel beim Rheinland-Rivalen FC Karbach (19 Uhr) für die Engerser die „Derbyzeit“, in der die Engerser anschließend auf Finalgegner Rot-Weiss und die Sportfreunde Eisbachtal treffen.

„Derbys sind immer wichtig.“
FVE-Trainer Sascha Watzlawik

„Derbys sind immer wichtig“, weiß Coach Watzlawik. Das war schon im Hinspiel so, als der FVE nach 0:2-Pausenrückstand gegen die Karbacher noch zum 2:2 kam und nach fünf Heimniederlagen den ersten Punkt im eigenen Stadion gewann. Damals, am 10. Spieltag, waren beide Mannschaften in der Tabelle gleichauf, inzwischen liegen acht Punkte zwischen dem Rangachten Engers und Karbach auf Platz 10. Die Hunsrücker haben acht der letzten elf Spiele verloren, zuletzt gab es gegen die Topteams Pirmasens (0:3), TuS Koblenz (1:3) und FKC II (0:6 nach 0:0 zur Pause) gehörig auf die Mütze.

Mitleid mit verletztem Routinier Kevin Lahn

Gegner FV Engers hat den Charaktertest drei Tage nach dem 2:1-Pokalcoup gegen Eintracht Trier bestanden, auch wenn sich die Engerser beim 1:0-Heimsieg gegen Schlusslicht FV Morlautern schwerertaten als notwendig. Mehr als der Chancenwucher seiner Mannschaft beschäftigte Watzlawik hinterher die schwere Verletzung von Kevin Lahn, der mit einer Schienbeinkopf-Fraktur vermutlich für den Rest der Saison ausfällt und wohl auch das Pokalendspiel verpassen wird. „Es tut mir sehr leid für Kevin, der zuletzt viel für seine Fitness gearbeitet hat“, verrät der Trainer, „als es nicht so lief bei uns, hat er das Ruder in die Hand genommen und sich als Führungsspieler erwiesen.“

„Zwei Siege brauchen wir noch.“
FVE-Trainer Sascha Watzlawiks Rechnung mit Blick auf den Klassenverbleib

Da zudem in Enrico Rößler und Louis Klapperich zwei weitere Offensivkräfte derzeit verletzt ausfallen und „Turbosprinter“ Manuel Simons für die großen Aufgaben im Mai geschont werden soll, „müssen in der Offensive jetzt mal andere ran“, fordert Watzlawik und zitiert Vereinslegende Heinz Keuler: „Man kann nur mit den Mädchen tanzen, die da sind.“ Was natürlich auch für Männer gilt. Beweisen sollen sich vor allem die Stürmer Hasan Kesikci, Jeremy Mekoma und Mike Borger, aber auch andere lange verletzte Spieler wie Goran Naric, Serkan Göcer und Manoel Splettstößer werden langsam an die Mannschaft herangeführt, in Altrin Hoti hat ein weiterer Langzeitverletzter das Training wieder aufgenommen und arbeitet an seinem Comeback.

Trotz des scheinbar beruhigenden 14-Punkte-Polsters auf die Abstiegsplätze wollen sich Sascha Watzlawik und seine Schützlinge nicht zurücklehnen: „Zwei Siege brauchen wir noch“, hat der stets vorsichtige Coach ausgerechnet, „dann kann uns nichts mehr passieren.“ Der erste soll möglichst schon auf dem Karbacher Quintinsberg gelingen.

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