„Oster-Überraschung“ beim FC Karbach: In der Woche vor dem letzten Saisonspiel in der Meisterrunde gegen den 1. FC Kaiserslautern II (6:1) hatten die FC-Verantwortlichen dem 23-jährigen Oster, der 2019 aus der Bundesliga-A-Jugend von Mainz 05 nach Karbach gewechselt war, mitgeteilt, dass er beim FC keine Zukunft haben würde. Vor allem der seit längerem anhaltende mangelnde Fitnesszustand von Oster wurde als Grund für die Nichtverlängerung angegeben.
„Lars war total enttäuscht und hat mir das in einem sehr offenen Gespräch auch sachlich mitgeteilt“, sagt der FC-Vorsitzende Daniel Bernd. Bei seinem „Abschiedsspiel“ gegen Kaiserslautern II drehte Oster dann auf, traf beim 6:1 zum 1:0 und spielte laut Bernd „25, 30 Minuten“ überragend, ehe er nach 60 Minuten entkräftet ausgewechselt werden musste.
Nach der Verabschiedung Osters direkt nach dem Spiel traten dann einige Spieler an die FC-Verantwortlichen heran. „Es gab Stimmen aus der Mannschaft, die gesagt haben, dass man von Karbach in der Vergangenheit anderes gewohnt ist“, sagt Bernd: „Wir sind dann in uns gegangen und haben gemerkt, dass die Jungs Recht haben. Deshalb haben wir den Vertrag von Lars verlängert. Wenn er fit ist, sind wir der Auffassung, dass wir keinen Besseren für die Außenbahn finden können als Lars. Aber er muss nun liefern und richtig fit werden. Wir sind uns sicher, dass er zum Vorbereitungsauftakt so fit wie selten sein wird.“
Indes können die Karbacher nach Marc Reifenschneider, Tim Reifenschneider (beide TuS Kirchberg), Luca Marx, Kevin Engelmann (beide Ahrweiler BC) und Finn Keßler (SG Niederburg) den sechsten Neuzugang begrüßen: Von der TuS Koblenz (am Sonntag gegen Großaspach steigt das Hinspiel um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest) kommt der 19-jährige Stürmer Martin Jacobs. „Ein Mittelstürmer, der aber auch im offensiven Mittelfeld spielen kann“, sagt Daniel Bernd über die Neuverpflichtung, die bei den TuS-Männern nur ganz wenig in dieser Saison zum Einsatz kam. Jacobs spielte hauptsächlich in der A-Jugend der TuS, wo er in der Regionalliga 16 Mal traf. „Martin bringt Qualität mit“, ist sich Bernd sicher, dass der FC einen guten Fang gemacht hat.
Damit dürfte die Kaderplanung beim FC Karbach nahezu abgeschlossen sein. Die Wünsche des neuen Trainers Philipp Frank nach einem Stürmer (mit Jacobs) und einem Außenbahnspieler (mit der „Rückholaktion“ von Oster) wurden erfüllt. Fehlt noch ein dritter Torwart neben Marc Reifenschneider und Janis Leidig. Romaric Grenz will den Klub eigentlich verlassen. Beim Regionalliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt II hätte Grenz landen können, doch da wäre er einer von vier Keepern gewesen. Die Suche nach einem neuen Klub geht für Grenz weiter – oder bleibt er in Karbach? „Wie man bei Lars Oster gesehen hat, ist die Tür beim FC Karbach nie zu, das gilt auch für Roma“, sagt Daniel Bernd.