Zum dritten Mal in Folge musste der FC Karbach in der Fußball-Oberliga gegen ein Spitzenteam antreten, zum dritten Mal in Folge endete das mit einer Niederlage. Beim Dritten 1. FC Kaiserslautern II gab es eine 0:6 (0:0)-Pleite. Karbach bleibt Zehnter mit acht Punkten Vorsprung auf den derzeit ersten Abstiegsplatz.
Lange deutete auf dem Nebenplatz am Fritz-Walter-Stadion vor 126 Zuschauern, darunter zahlreiche Anhänger des FC Karbach, nichts darauf hin, dass diese Partie so ein deutliches Ende nehmen würde. Karbach hatte sogar die erste Möglichkeit, als Max Wilschrey den Ball über das FCK-Tor setzte (2.). Auf der anderen Seite hatten die Blau-Weißen aber Glück, dass Kaiserslautern II seine erste Chance nicht nutzte: Yasin Zor setzte den Ball an den Pfosten (5.). Der FCK II hatte mehr Spielanteile, Karbach versuchte, über schnelles Umschalten nach vorne zu kommen. Große Möglichkeiten hatten aber beide Teams nicht mehr, auch weil die Karbacher Abwehr sicher stand.
Schiri Fischer wird zum Karbacher Buhmann
0:0 hieß es zum Seitenwechsel, womit Trainer Patrick Kühnreich sehr gut leben konnte: „Ich glaube, dass wir vor der Pause nicht nur gut gestanden haben, sondern auch gefällig Fußball gespielt und umgeschaltet haben. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, ein Tor zu schießen. Da brechen wir zwei-, dreimal am Flügel durch, spielen den Ball aber nicht sauber.“ Auch FCK-Trainer Alex Bugera musste anerkennen: „Karbach hat es gut gemacht, hat gut verteidigt.“
Hatte sich Schiedsrichter Maximilian Fischer schon in der ersten Halbzeit den Zorn des Karbacher Anhangs zugezogen, weil er vermeintlich eher für den FCK II entschied, wurde er nach der Pause endgültig zum Buhmann. Zunächst, als er nach 49 Minuten nach einem vermeintlichen Handspiel von Mika Haas nicht auf Strafstoß für die Gäste entschied. Auf der anderen Seite zeigte er dagegen nach einem Foul an Shawn Blum auf den Punkt. Sehr zum Ärger von Kühnreich: „Das waren zwei Schlüsselszenen. Erst müssen wir den Handelfmeter bekommen. Zwei Minuten später kriegt der FCK einen Strafstoß, bei dem keiner genau weiß, ob das Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums war.“
Lautern II macht die 100 Tore voll – und legt noch drei Treffer nach
Blum war es egal. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte zum 1:0 (52.). Nun nahm das Unheil für Karbach seinen Lauf. Nach einem Doppelpass mit Maddox Stadel war Haas alleine vor dem Tor und vollendete zum 2:0 (63.). „Nach dem 2:0 waren bei uns die Köpfe unten, wir haben es dann über uns ergehen lassen“, meinte Kühnreich. Marius Bauer erhöhte auf 3:0 (71.) – übrigens der 100. Treffer des FCK II in dieser Saison. Oskar Prokopchuk legte das 4:0 nach (81.), nur eine Minute später erhöhte Drini Miftari auf 5:0. Den Schlusspunkt setzte Lucas Leibrock (87.). „Am Ende des Tages darf man nicht 0:6 verlieren. Dass wir so auseinanderfallen, ist dann auch eine Charakterfrage“, bemängelte Kühnreich, musste aber auch zugeben: „Insgesamt muss man auch sagen, dass in der zweiten Halbzeit ein Qualitätsunterschied zu sehen war.“
Für die nun anstehende Heimpartie am Mittwoch (19 Uhr) gegen den FV Engers wollte er dann aber doch „das Positive ziehen: Wir haben in den ersten 45 Minuten gezeigt, dass wir auch gegen Top-Mannschaften ebenbürtig sein können“.
1. FC Kaiserslautern II – FC Karbach 6:0 (0:0)
Kaiserslautern II: Heck – Gibs, Bochan, Miftari, Haas – Blum (77. Leibrock), Bauer (77. Prokopchuk), Nauth (46. Kabashi), Zor (77. Stavridis), Zeigler (46. Muth) – Stadel.
Karbach: Bast – Bresser (46. Fischer), Puttkammer, Kömesögütlü, Kunz (74. Abdiovski – Ike (68. Engels), Ahlert (60. Otto), Denguezli, Mahrla, Niemczyk (60. McLeod) – Wilschrey.
Schiedsrichter: Maximilian Fischer (St. Wendel).
Zuschauer: 126.
Tore: 1:0 Blum (52., Foulelfmeter), 2:0 Haas (63.), 3:0 Bauer (71.), 4:0 Prokopchuk (81.), 5:0 Miftari (82.), 6:0 Leibrock (86.).