Seit Mittwochabend steht fest, dass der SC Idar-Oberstein gegen den FK Pirmasens um den Einzug ins Halbfinale des Verbandspokals kämpfen wird. Im heimischen Haag-Stadion am (Stand jetzt) Mittwoch, 30. Oktober. Der Oberliga-Tabellenführer setzte sich bei Verbandsligist SG Eintracht Bad Kreuznach 2:0 durch und zog in die nächste Runde ein. Tomasz Kakala erlebte die Partie live vor Ort auf dem Kunstrasen in Windesheim und war beeindruckt von der Vorstellung der von Thorsten Effgen trainierten Bad Kreuznacher. „Die Eintracht hat mir sehr gut gefallen. Sie war sehr mutig und hat richtig gut gespielt“, lobte der Trainer des SC Idar-Oberstein. Gut möglich also, dass sich Kakala und sein SC eine Scheibe beim Effgen-Team abschneiden, um selbst auf vergleichbare Art am Samstag ans Werk zu gehen.
Das ist ein ganz, ganz dickes Brett
Christian Henn über den FKP
Denn vor das Pokalduell mit dem FKP hat der Terminplaner den Idarern das Oberliga-Punktspiel gegen die Pirmasenser gesetzt. Im Stadion Husterhöhe in Pirmasens wird es angepfiffen (wenn nicht Dauernässe dafür sorgt, dass auf einem Kunstrasen neben der schmucken Arena gekickt wird). Mut wird für den SC ein wichtiger Faktor, um dort zu bestehen. Kakala bestätigt das und sagt: „Ich glaube nicht, dass es gut gehen würde, wenn wir uns dort nur hinten reinstellen. Wir wollen uns nicht verstecken.“ Inwieweit sich der FK Pirmasens, der seit dieser Saison vom Landstuhler Daniel Paulus trainiert wird, vom SC-Willen beeindrucken lässt, steht auf einem anderen Blatt. „Das ist ein ganz, ganz dickes Brett“, weiß SC-Co-Trainer Christian Henn.
Tatsächlich ist der FK Pirmasens bisher das Maß der Dinge in der Oberliga. Aus elf Spielen hat „die Klub“, wie der Verein von den Anhängern oft genannt wird, neun Siege und zwei Unentschieden eingefahren. Das Gefühl einer Niederlage hat der Tabellenführer (drei Punkte Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern II) in dieser Saison noch nicht kennengelernt. Im heimischen Stadion war erst recht noch kein Kraut gegen die Pirmasenser gewachsen. Fünf Siege aus fünf Spielen bei 18:2 Toren lautet die Bilanz. „Wir treffen halt auf eine sehr abgezockte, sehr erfahrene Mannschaft“, betont Kakala. Doch der Coach stellt auch klar: „Wir können befreit und ohne Druck hinfahren.“
Der 1:0-Heimsieg gegen Wormatia Worms hat den SC tatsächlich etwas von allzu schlimmen Sorgen befreit und dafür gesorgt, dass die Mannschaft von Kakala die Partie in Pirmasens als Bonusspiel betrachten kann. Und der Coach sieht nicht zwingend Veranlassung, seine zuletzt erfolgreiche Formation mit zwei Sturmspitzen zu verändern. „Natürlich können wir so auch in Pirmasens spielen, ob wir es aber tatsächlich tun werden, haben wir noch nicht endgültig entschieden“, sagt Kakala. Der SC-Trainer hat im Prinzip keine Veranlassung die Mannschaftsaufstellung im Vergleich zum Sieg gegen Worms zu verändern – und doch wird er es an mindestens einer Stelle – wahrscheinlich sogar auf zwei Positionen – tun. Niklas Brach steht nämlich wieder zur Verfügung – und ihm erteilt Kakala auch öffentlich das Startmandat als Linksverteidiger.
Flavius Botiseriu könnte zurückkehren
Sehr gut möglich ist auch, dass Flavius Botiseriu in die Mannschaft zurückkehrt. Der Kapitän hatte gegen Worms wegen muskulärer Beschwerden ausgesetzt, und das hat ihm gut getan. „Ich bin sehr froh, dass ich ihm da vertrauen kann, dass er seinen Körper so gut einschätzen kann, dass er uns sagt, wenn eine Pause für ihn besser ist“, lobt Kakala den Spielführer und stellt klar: „Es würde niemandem helfen, wenn es auf einmal knallt, im Muskel etwas kaputt geht und wir sechs Wochen lang auf Flavius verzichten müssten.“
Zu früh kommt die Partie auf der Husterhöhe wohl für den Brasilianer Alex und für Robin Hill. Immerhin sind beide wieder im Training und sollten bald wieder wichtige Alternativen werden. Dagegen fällt Dominic Bauer wegen anhaltender Kniebeschwerden noch für drei bis vier Wochen aus.
FKP ist das beste Los für Kakala
Doch egal mit welchem Personal, beim SC Idar-Oberstein sind alle froh, dass es endlich wieder gegen die erste FKP-Mannschaft umd Punkte geht und nicht wie in der Vergangenheit immer nur gegen die Zweitvertretung des Traditionsvereins. Dass dann nur kurze Zeit später schon das nächste Kräftemessen mit den Pirmasensern im Verbandspokal ansteht, macht Kakala so richtig glücklich. „Für mich ist das das beste Los. Der FKP im Pokal-Viertelfinale bei uns zu Hause. Das ist top, da freue ich mich drauf“, stellt der Trainer des SC Idar-Oberstein klar. Doch zunächst einmal setzt er auf einen Überraschungscoup am Samstag im Stadion Husterhöhe. Denn schließlich mag sich der Coach ja nicht entscheiden, welche der beiden Partien, das Punkt- oder das Pokalspiel, er gewinnen will. Beide sollen es am liebsten sein.