Fußball-Oberligist FV Engers hat sich vom Überraschungsteam TuS Mechtersheim nicht einschüchtern lassen und das Heimspiel gegen die abstiegsbedrohten Südpfälzer hochverdient mit 2:1 (0:0) gewonnen. Zuletzt hatte das Team von Trainer Jürgen Kramny bei TuS Koblenz mit 2:1 gewonnen und den torhungrigen Teufelchen des 1. FC Kaiserslautern ein 0:0 abgerungen. „Leider haben wir es nicht geschafft, an das Niveau des Lautern-Spiels heranzukommen“, stellte Ex-Profi Kramny, 1992 deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart, ernüchtert fest. „Wir waren zu ungeduldig, wenn der Gegner den Ball hatte, und sind zu früh rausgestürmt.“
Die Gastgeber, die bei ihrem insgesamt erst vierten Dreier vor eigenem Publikum den Heimkomplex aus der Anfangsphase der Saison endgültig abgeschüttelt haben dürften, ärgerten sich nur darüber, dass der Sieg so knapp ausfiel. Als Gästekapitän Max Lichti in der Nachspielzeit nach einem Freistoß zum Endergebnis ins Engerser Tor traf, hatte Sascha Watzlawiks Mannschaft rund ein halbes Dutzend erstklassiger Möglichkeiten ausgelassen. „Das ist heute der einzige Wermutstropfen“, stellte Watzlawik fest, „dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben.“
Starke Defensive als Grundlage für den Erfolg
Die Grundlage zum elften Saisonsieg legte der FVE in der Defensive, die im ersten Durchgang nur einen gefährlichen Torschuss zuließ, als der Strahl von Mechtersheims Benjamin Franz knapp am langen Pfosten vorbeistrich (5.). Ansonsten ließen Kapitän Chris Meinert und seine Nebenleute hinten nichts zu, während auf der anderen Seite die Engerser Überlegenheit zu guten Möglichkeiten führte, von denen Kevin Lahn aus kurzer Distanz (13.), Max Schmitten knapp am Tor vorbei (35.) und Louis Klapperich aus spitzem Winkel ans Außennetz (45.+1) die besten vergaben.
Das war der Dosenöffner.
FVE-Trainer Sascha Watzlawik freute sich besonders über das 1:0 von Manuel Simons.
Zum Mann des Tages wurde Justin Klein, der nach Wiederbeginn entscheidend am Engerser Doppelschlag beteiligt war. Erst nutzte er einen verpatzten Abschlag von Mechtersheims Keeper Nico Koch zur Vorbereitung des 1:0, das Manuel Simons aus kurzer Distanz per Absatzkick erzielte (52.). „Das war der Dosenöffner“, freute sich Watzlawik. Wenig später traf Klein selbst nach Simons‘ Vorlage mit platziertem Schuss ins linke Eck zum 2:0 (59.). „Für mich persönlich waren die letzten Spiele nicht so erfreulich“, merkte der frühere Profi selbstkritisch an, „heute hat es Klick gemacht.“
Kurz nach dem 1:0 lenkte FVE-Keeper Franjo Serdarusic eine abgefälschte Flanke von Lichti, die sich gefährlich Richtung Torwinkel drehte, geistesgegenwärtig an die Latte (53.), auf der anderen Seite wurde ein Schuss des eingewechselten Delil Arbursu ebenso auf der Torlinie geblockt (72.) wie Versuche von Klein (80.) und Vadym Semchuk (82.), dann scheiterte Schmitten an Torwart Koch (85.).
FVE verbessert sich erneut um einen Platz
Während Gästecoach Kramny sich nach dem Anschlusstreffer „eher fünf als zwei Minuten Nachspielzeit gewünscht hätte“, wofür es allerdings keinen Grund gab, lobte Watzlawik sein Team „für ein richtig gutes Spiel, eines unserer besten Heimspiele. Wir waren von der ersten Minute an hellwach, giftig und gallig und haben unsere Vorhaben taktisch gut umgesetzt.“ Dass es beim FVE seit dem Neustart so gut läuft, liegt für den Trainer nicht nur an der Rückkehr zahlreicher verletzter Stammspieler: „Unsere positive Entwicklung hat schon im alten Jahr begonnen“, stellte er klar, „da haben wir uns auf Platz acht gehievt.“
Nach dem jüngsten Sieg haben die Engerser sich um einen weiteren Platz verbessert. Teammanager Aleksandr Naric hatte vor dem Anpfiff prophezeit: „Wenn wir heute gewinnen, dürften wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.“ Da wollte Watzlawik nicht zustimmen: „Ich lasse das lieber offen, bis wir auch rechnerisch durch sind.“ Ein Nachlassen kommt für den zum Saisonende scheidenden Trainer ohnehin nicht infrage: „Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen und uns bestmöglich platzieren.“ Und außerdem gilt es, die Spannung hochzuhalten bis zum Halbfinal-Knüller im Rheinlandpokal am 9. April gegen Regionalligist Eintracht Trier.
FV Engers – TuS Mechtersheim 2:1(0:0)
FV Engers: Serdarusic – Schmitten, Eberhardt, Meinert, Semchuk – Stoffels (71. Von Haacke), Thewalt – Klein (86. Willma, Lahn (86. Kesikci), Simons (66. Arbursu) – Klapperich (66. Mekoma).
TuS Mechtersheim: Koch – Albayrak (46. Wagensommer), Franz, Portella, Bozic – Helbig (46. Imre), Wolf (62. Kortus), Müller (62. Banspach) – Lichti, Arnst, Saravanja (86. Hajvali).
Schiedsrichter: Jannis Kaufmann (Mainz).
Zuschauer: 219.
Tore: 1:0 Manuel Simons (52.), 2:0 Justin Klein (59.), 2: 1 Max Lichti (90.+1).