Fußball-Oberliga: Punktgleicher FC Karbach kommt am Abend zum Derby - FVE-Coach Watzlawik lobt Semchuk und Hoti
Engerser Herzen brennen auf ersten Heimsieg – Kuriose Bilanz soll gegen Karbach enden
Endlich mal zu Hause gewinnen: Das wünschen sich die Engerser Fußballer, hier Mike Borger im grünen Trikot beim 1:3 gegen den TSV Schott Mainz, ebenso wie ihre Fans nach fünf Heimpleiten in Folge. Foto: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Engers. Nach neun Spieltagen in der Fußball-Oberliga weist der FV Engers mit fünf Heimniederlagen und vier Auswärtssiegen eine kuriose Zwischenbilanz auf. Am Mittwochabend (19 Uhr) will das Team von Trainer Sascha Watzlawik im Derby gegen den Rheinland-Rivalen FC Karbach die schwarze Serie beenden und endlich auch am heimischen Wasserturm Punkte einfahren.

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Doch ganz so erschreckend, wie es auf den ersten Blick scheint, ist die Lage der Engerser gar nicht. Immerhin haben sie durch den jüngsten 4:1-Erfolg in Morlautern nach Punkten zum heutigen Gegner aufgeschlossen, auch wenn die zwölf Karbacher Zähler aus drei Siegen und drei Niederlagen herrühren. Rechenbeispiel: Hätte der FVE neun Mal Unentschieden gespielt, wäre er zwar noch ungeschlagen, hätte aber drei Punkte weniger auf dem Konto.

4:1 in Morlautern bringt viele positive Erkenntnisse

Trotzdem brennen FVE-Trainer Watzlawik und seine Schützlinge darauf, endlich auch vor eigenem Publikum jubeln zu dürfen: „Mein Trainerherz hängt daran, die eigenen Zuschauer zu begeistern“, versichert der Coach.

Beim Auswärtssieg gegen den Tabellenletzten überwogen die positiven Eindrücke. Watzlawik zählt auf: „Wir haben zwei Standardtore gemacht, nachdem wir eine Woche vorher noch die schlechte Ausführung von Ecken und Freistößen bemängelt haben, wir haben in Morlautern insgesamt zehn U 23-Spieler eingesetzt, alle haben sich an den Plan gehalten, und der hat zu 100 Prozent funktioniert.“

Ein Sonderlob verteilte Watzlawik an zwei Spieler. Zum einen an Vadym Semchuk, den Ukrainer, der in der Pfalz auf ungewohnter Position als offensiver Rechtsaußen beeindruckte: „Vadym kann alles spielen, er ist vielleicht unser komplettester Fußballer, und dazu ein Supertyp.“ Und zum anderen an den 18-jährigen Altrin Hoti, der in Morlautern als Einwechselspieler für Delil Arbursu kam: „Altrin ist ein Supertalent am Ball; er hat uns sehr geholfen in einer Phase, als wir Kontrolle brauchten. Ich bin sicher, er wird sich durchsetzen.“

Watzlawik sieht “viele gute Jungs" in Karbach

Nun weiß Sascha Watzlawik natürlich, dass der FC Karbach seiner Mannschaft heute Abend mehr abverlangen wird als das Schlusslicht aus der Pfalz. „Das ist eine andere Hausnummer“, sagt er, „ich halte die Karbacher für stärker als vergangene Saison. Sie haben viel Geld in die Hand genommen und eine gute Truppe zusammengestellt.“ Allen voran natürlich Torjäger Max Wilschrey, für Watzlawik „der beste Stürmer der Oberliga“. Und „drum herum“ sieht Watzlawik „viele gute Jungs“, die den Engersern das Siegen schwer machen wollen.

Am Wochenende kam der FCK auf eigenem Platz gegen die torhungrige U 21 des 1. FC Kaiserslautern mit 1:5 unter die Räder, was Karbachs Trainer Patrick Kühnreich zu der Aussage verleitete: „Das ist diese Saison die beste Mannschaft in der Oberliga.“ Trotzdem schmeckte Kühnreich die Höhe der Niederlage nicht, weil seine Mannschaft mit zwei verunglückten Rückpässen den Gästen das Toreschießen leichter machte: „Ab dem 0:3 in der 70. Minute haben wir auch schon an das Mittwochspiel in Engers gedacht.“

Dort soll nach Kühnreichs Vorstellung die Karbacher Sieglosserie enden. Aus den letzten vier Spielen gab es nur zwei Punkte, allerdings hießen die Gegner vor den „Roten Teufelchen“ TuS Koblenz, FK Pirmasens und Wormatia Worms. „Jetzt kommen die Spiele, in den wir wieder punkten können“, hofft Kühnreich.

„Ich wäre mit einem Remis zufrieden“

Mehr als einen Zähler wollen die Engerser ihren Gästen aber nicht überlassen. Sascha Watzlawik gibt zwar zu: „Ich wäre mit einem Remis zufrieden“, legt den Fokus aber auf das Auftreten seiner Jungs: „Die Zuschauer sollen sagen, sie haben eine Engerser Mannschaft gesehen, die sich zerrissen hat.“ Denn, so fügt der FVE-Coach unter Bezug auf eine Aussage des Diefflener Trainers Thomas Hofer nach deren 2:0-Sieg am Wasserturm an: „Das Schlimmste ist doch, wenn der Gegner mit Recht sagen kann, er habe den Sieg mehr gewollt.“

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