Seine Mannschaft fand nur schwer in das Spiel hinein, die Koblenzer hatten mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Ganz im Gegensatz zur technisch versierten FCK-Reserve, die ballsicher auftrat und das Geschehen vor 120 Zuschauern auf dem Oberwerther Kunstrasenplatz zunächst nach Belieben dominierte. Bereits in der siebten Spielminute fiel die Gästeführung. Eine Flanke von rechts konnte die Koblenzer Defensive nur halbherzig klären, und so sprang der Ball genau vor die Füße von David Tomic auf, der aus halblinker Position eiskalt vollstreckte.
In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Ein ums andere Mal kombinierten sich die Pfälzer durch das Mittelfeld, doch sowohl Dylan Esmel (12.) als auch Nino Miotke, der mit dem Hinterkopf nur die Latte traf (14.), verpassten das schnelle 2:0.
Die Koblenzer tauchten dagegen in der ersten halben Stunde nur einmal halbwegs gefährlich vor FCK-Torwart Benjamin Reitz auf. Nach einer Hereingabe von Linksverteidiger Christian Meinert setzte Hendrik Hillen zum Kopfball an, den Reitz mühelos unter sich begrub (29.). Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie längst entschieden sein können, wenn die FCK-Reserve mit ihren Möglichkeiten nicht so fahrlässig umgegangen wäre. „Ich habe fünf hundertprozentige Torchancen gezählt“, rechnete Gästetrainer Hans Werner Moser vor, während Cift eingestand: „Uns hat der Mut gefehlt. Wir hatten Angst, dass wir Ballverluste produzieren.“
Immer wieder waren die spielstarken Gäste den Koblenzern gedanklich einen Schritt voraus. So auch in der 25. Spielminute, als Torschütze Tomic nach einem Querschläger von Meinert das überfällige 2:0 vor Augen hatte. Allein dem aufmerksamen Koblenzer Alexis Weidenbach war es letztlich zu verdanken, dass der Ball nicht über die Linie kullerte.
Die fehlende Kaltschnäuzigkeit sollte sich aus Lauterer Sicht rächen. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff nagelte Sturmführer Sascha Engel einen zentralen Freistoß aus 20 Metern sehenswert zum 1:1-Halbzeitstand in den Winkel (45.). „Wir hätten eigentlich 4:0 führen müssen, stattdessen kassieren wir den Ausgleich“, ärgerte sich Moser, während Christian Noll, der sportliche Leiter der Rot-Weißen, am Spielfeldrand frohlockte: „So ist Fußball.“ Nach dem Seitenwechsel war eine Steigerung auf Koblenzer Seite deutlich erkennbar. Zwar taten sich die Vorstädter auch weiterhin schwer, gegen die drittbeste Defensive der Liga zum Abschluss zu kommen, dennoch gestalteten sie die Partie nun offen. Die Rot-Weißen agierten im Spiel gegen den Ball taktisch klug und hielten den Gegner damit in Schach. „Wir haben nach der Pause nur einen einzigen Torschuss zugelassen“, sagte Cift und spielte dabei auf die 81. Minute an. Kaiserslauterns Kapitän Christian Kühlwetter gab aus der zweiten Reihe einen Linksschuss ab, den Rot-Weiß-Keeper Tobias Oost dankend festhielt.
Allzu viel mehr kam von den Gästen nicht, der Elan der ersten Hälfte war ihnen verloren gegangen. „Wir konnten keinen Druck erzeugen, waren in unseren Aktionen nicht zwingend genug“, haderte Moser. Dennoch hätte es für seine Mannschaft fast noch zum Lucky Punch gereicht. Der eingewechselte Valdrin Mustafa bekam den Ball zwei Minuten vor dem Ende in aussichtsreicher Position durchgesteckt, doch Rot-Weiß-Kapitän Thilo Kraemer stellte sich ihm in den Weg und sicherte seiner Mannschaft damit den Punktgewinn.
„Kompliment an den Gegner. Die kämpferische Einstellung hat bei Koblenz gestimmt, das Team hat nie aufgegeben“, sagte Moser nach Spielschluss. Trainerkollege Cift nahm das Lob dankend an: „Die zweite Hälfte war gut von uns. Aggressivität, Laufbereitschaft und Spielkultur haben gepasst.“
Von unserem Mitarbeiter
Dennis Smandzich