Viktoria Herxheim kommt
Endspiel mit Vorteil für den SC Idar-Oberstein
Hoffen und bangen - und natürlich auch alles geben - werden sie am Sonntag auf der Bank des SC Idar-Oberstein. Trainer Tomasz Kakala und sein Team müssen noch einen Schritt für den Klassenverbleib zurücklegen.
Jörg Niebergall

Verlieren sollte der SC Idar-Oberstein am Sonntag (15 Uhr) gegen Viktoria Herxheim besser nicht. Aber mit einem Sieg kann er alles gewinnen, würde - laut Trainer Tomasz Kakala - „eine kleine Sensation“ schaffen. Der SC hat Matchball.  

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Die Tür ist offen, der SC Idar-Oberstein muss nur noch hindurchgehen. Mit einem Heimsieg am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Viktoria Herxheim würde die Mannschaft von Trainer Tomasz Kakala den Klassenverbleib in der Fußball-Oberliga perfekt machen. Wahrscheinlich würde sogar schon ein Punkt reichen, um das Abstiegsgespenst davonzujagen.

Zuerst die Fakten: Seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass maximal drei Mannschaften aus der Oberliga absteigen werden. Sogar nur zwei erwischt es, wenn sich der Tabellen-Zweite in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga durchsetzt. Der SC Idar-Oberstein hat derzeit drei Punkte Vorsprung auf den drittletzten Rang, den ausgerechnet Sonntag-Gegner und Mitaufsteiger Viktoria Herxheim belegt. In der Oberliga ist bei Punktgleichstand die Tordifferenz ausschlaggebend – und ein Blick auf die Tabelle belegt, dass der SC da aktuell um 17 Treffer besser dasteht. Das ist wie ein weiterer Punkt. Im Klartext: Wenn der SC Idar-Oberstein am Sonntag „nur“ unentschieden gegen Herxheim spielt, dann müsste Herxheim am letzten Spieltag 17 Tore aufholen, also zu Hause gegen Arminia Ludwigshafen etwa 7:0 gewinnen und der SC zugleich bei Meister Schott Mainz 0:10 verlieren. Wirklich wahrscheinlich ist das nicht.

„Wir wollen den Klassenerhalt am Sonntag fix machen, wir wollen also unbedingt gewinnen“
Tomasz Kakala

Der SC dürfte also bei seinem Matchball am Sonntag im Fall eines Unentschiedens durchatmen - müsste aber noch eine Woche mit einer minimalen Restunsicherheit im Hinterkopf leben. Tomasz Kakala will lieber komplett Ruhe haben. „Uns ist bewusst, dass ein Unentschieden wahrscheinlich reicht, wir haben auch schon tausendmal hin- und hergerechnet, aber ich will einfach nicht darauf spekulieren“, erklärt der SC-Coach und stellt klar: „Wir wollen den Klassenerhalt am Sonntag fix machen, wir wollen also unbedingt gewinnen.“

Sollte es der SC schaffen, eine zweite Saison in der Oberliga spielen zu dürfen, dann wäre das ein starker Erfolg. „Für mich wäre das sogar eine kleine Sensation. Bis hierhin war das keine leichte Runde für uns“, betont Kakala und versichert: „Wir sind bereit und total heiß auf dieses Endspiel am Sonntag. Wir können es kaum erwarten, aufzulaufen.“

Herxheim kommt mit dem Mut der Verzweiflung

Und natürlich wird die Mannschaft erneut auch für Hans Dieter Krieger kicken. Für den verstorbenen Präsidenten war der Klassenerhalt ein Herzenswunsch. Sohn Axel betonte das noch einmal bei seiner wunderbar persönlichen Rede während der Trauerfeier am Dienstag. Er bat dabei unter anderem alle Trauergäste, am Sonntag in den Haag zu kommen, um den SC dabei zu unterstützen, den Klassenverbleib perfekt zu machen. „Das war meinem Vater sehr wichtig“, sagte Axel Krieger.

Tatsächlich wird der SC jede Unterstützung gebrauchen können, denn die Partie gegen Herxheim dürfte ein ganz hartes Stück Arbeit werden - und im Falle einer Niederlage könnte sich das Blatt drehen und der SC plötzlich auf einmal wieder ziemlich schlechte Karten haben. Herxheim steht freilich noch viel mehr unter Druck als der SC. Für den Gast herrscht praktisch Siegzwang, und so steht zu erwarten, dass er mit dem Mut der Verzweiflung im Haag aufschlagen wird. „Wir kennen Herxheim in- und auswendig. Das wird hart, denn unser Gegner ist eine sehr robuste, unangenehme und erfahrene Mannschaft“, erklärt Kakala. Der Trainer denkt nur ungern ans Hinspiel, als der SC eine 1:0-Führung aus der Hand gab und 1:3 verlor. Danach schienen die Herxheimer dem SC sogar in der Tabelle zu enteilen, doch während die Idarer nach der Winterpause trotz einiger Stürme immerhin 15 Punkte geholt haben, fuhr die Viktoria nur noch sieben Zähler ein.

Flavius Botiseriu ist wieder dabei

Entgegenstellen wird der SC den Herxheimern bis auf die Langzeitverletzten wohl alles, was der Kader hergibt. Auch Flavius Botiseriu ist nach seiner Sperre wieder dabei - und wird auch in der Startelf stehen. „Er ist unser Kapitän, also wird er auch spielen“,stellt Kakala klar. Angeschlagen sind Robin Hill und Juri Amidon. „Aber sie haben trainiert“, betont Kakala, dessen Ansatz, etwas mutiger zu spielen und zwei Spitzen aufzubieten, zuletzt aufgegangen ist. Auf eine wirklich gute Leistung beim 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern II folgte der so wichtige Sieg in Engers, der den SC im Abstiegskampf in eine ganz andere, viel bessere Position rückte.

Die Idarer haben nun die Trümpfe in der Hand. Die Tür zum Klassenverbleib steht offen - aber sie kann im Falle einer Niederlage auch wieder zuschlagen. Die Partie SC Idar-Oberstein gegen SV Viktoria Herxheim am Sonntag im Haag ist wirklich die Zuspitzung des Abstiegskampfs. Der SC kann alles gewinnen, darf aber auf keinen Fall verlieren. Es ist eben ein richtiges Endspiel – aber immerhin mit Vorteil SC.

Meisterelf des SC Idar-Oberstein von 2011 spielt in Breitenthal

Die Oberliga-Meistermannschaft des SC Idar-Oberstein aus dem Jahr 2011 spielt am Samstag (18 Uhr) beim Sportfest des TuS Breitenthal. Das Team wurde damals von Michael Dusek gecoacht und stieg in die Regionalliga auf, wo Sascha Hildmann der Trainer war. Der SC trifft in Breitenthal auf eine Team des VfL Simmertal und tritt mit Andy Forster, Tim Schwartz, Christian Henn, Christoph Schunck, Karsten Schug, Günter Dilly, Dimitri Mayer, Eric Wischang, Michael Randolph, Christoph Schmell, Florian Galle, Ferhat Gündüz und Florian Herzog an.

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