Mathias Fischer verlässt FC
Emmelshausen-Karbach: Die Kaderplanung schreitet voran
Nach elf Jahren auf dem Quintinsberg wird Mathias Fischer (rechts) den FC Karbach am Saisonende verlassen. Der 34-jährige Linksverteidiger, der aus St. Aldegund stammt, ist verletzungsanfällig geworden. Fischer war ein fester Bestandteil beim Aufstieg 2015 und danach in der Oberliga. Fast 250 Spiele hat er für Karbach bestritten.
Hermann-Josef Stoffel

Wie wird der erste Oberliga-Kader des neuen Klubs FC Emmelshausen-Karbach ab dem 1. Juli aussehen? Viele personelle Entscheidungen haben die Verantwortlichen des FCEK bereits getroffen.

Der FC Karbach startet am kommenden Samstag (8. März) mit dem Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein in die Restrunde der Fußball-Oberliga. Die Planungen beim Tabellenneunten (sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone) für die nächste Saison auf Hochtouren. Ab dem 1. Juli heißt es dann aber nicht mehr FC Karbach, sondern nach dem Zusammenschluss mit dem Bezirksligisten TSV Emmelshausen FC Emmelshausen-Karbach.

Die Protagonisten werden nahezu die Gleichen sein, Trainer Patrick Kühnreich (seit 14 Monaten im Amt) kann auch nächste Spielzeit auf den Großteil des aktuellen Kaders zurückgreifen. Aber es werden nicht alle Spieler den Weg in den neuen Klub mitgehen.

Wer bleibt im neuen Verein?

18 Mann (inklusive dem im Winter nach Emmelshausen „ausgeliehenen“ Linksverteidiger Florian Jannke) aus dem aktuellen 26-köpfigen Kader haben ihre Verträge verlängert. Allen voran sind natürlich Tim Puttkammer (33) und Selim Denguezli (32) zu nennen. Rekordspieler Puttkammer (fast 450 Spiele für Karbach) ist seit 2010 auf dem Quintinsberg, Denguezli (fast 350 Partien für Karbach) seit 2012. Puttkammer ist immer noch unersetzbar, und auch Denguezli hat sich durch seine Leistungen in dieser Saison bei Trainer Kühnreich viel Kredit erspielt. „Selim ist unheimlich wichtig auch für das Innenleben unseres Teams, zudem hat er in der Hinrunde gezeigt, welche Qualität er noch hat“, sagt Kühnreich.

Im Tor bleiben Stammkeeper Jonas Bast und die Nummer drei Matthias Tigges dem neuen Klub erhalten. In der Abwehr wird Kapitän Jannik Mohr bleiben, bei dem Kühnreich hofft, dass er seine Knieprobleme überwunden hat. Weiter haben ihre Verträge verlängert: Die Linksverteidiger Marco Bresser und wie gesagt Jannke, auch der junge Rechtsverteidiger Marian Kunz wird bleiben. Das gilt natürlich auch für die erst im Winter verpflichteten Defensivkräfte Sebastian Saftig und Ufuk Kömesögütlü. Anes Abdiovski spielt ebenfalls weiter auf dem Quintinsberg.

Im Mittelfeld und Offensivbereich hat Kühnreich auch viele Leistungsträger auf seinem Zettel für die neue Saison. Torjäger Max Wilschrey hat sogar noch zwei Jahre Vertrag, hinter ihm werden auch über den Sommer hinaus Kieran Ike, Jan Mahrla, Kevin Leidig, Dustin Zahnen, Tim Niemczyk und der erst im Winter verpflichtete Youngster Jonas Ahlert Optionen für die Startelf sein. Mit diesen 18 Mann steht das Emmelshausen-Karbacher Gerüst für die kommende Saison schon auf einem guten Fundament.

Wer wird den Verein verlassen?

Als erster Abgang steht Mathias Fischer fest. Der Linksverteidiger spielt seit 2014 für Karbach und hatte große Anteile am Aufstieg 2015 und der Etablierung in der Oberliga. Doch der 34-jährige Fischer ist sehr verletzungsanfällig geworden. „Ich glaube, Fischi laboriert derzeit an seinem vierten Faserriss in dieser Saison“, sagt Kühnreich: „Sein Körper macht nicht mehr so mit für die Oberliga, unsere Wege werden sich leider trennen.“ Wohin der aus St. Aldegund stammende Fischer wechselt, ist noch offen.

Ein weiterer Abgang ist noch nicht spruchreif, aber Torwart Marc Reifenschneider wird Karbach nach der Saison mit großer Wahrscheinlichkeit wohl verlassen. Reifenschneider ist hinter Bast nur die Nummer zwei, kam bisher nur in zwei Oberligapartien in dieser Saison zum Einsatz. Der 30-Jährige, der in Koblenz lebt, wird immer wieder mit dem Rheinlandliga-Spitzenreiter SG Mülheim-Kärlich in Verbindung gebracht. „Marc ist ein gestandener Oberliga-Torwart, der Thema bei anderen Vereinen ist“, sagt Kühnreich: „Wir würden ihn sehr gerne behalten, weil es in der Konstellation mit Jonas Bast sehr gut passt. Aber Marc wäre natürlich gerne die Nummer eins, ich glaube, es wird ganz schwierig, ihn bei uns zu behalten.“

Die Fragezeichen: Neuer Vertrag oder Abgang?

Wichtige Mittelfeldspieler wie Linus Peuter und Kevin Engelmann stehen Karbach derzeit nicht zur Verfügung, sie laborieren an schweren Knieverletzungen. In dieser Saison wird Peuter auf keinen Fall mehr spielen, auch bei Engelmann muss man abwarten, wann er gesund zurückkommt. Bei Flügelspieler Jan Engels ist es ähnlich, er ist seit mehr als einem Jahr fast nur verletzt. Besser ist die Prognose bei Janik Otto, der nach monatelanger Auszeit wieder mitmischt und zeigt, was er draufhaut. „Wenn Janik fit ist, würden wir ihn gerne behalten“, sagt Kühnreich.

Auch Finn Keßler hat eine längere Verletzungshistorie in seiner jungen Karriere schon hinter sich, momentan laboriert er an einer Bauchmuskelzerrung. „Wir wollen mit Finn gerne weitermachen“, sagt Kühnreich, aber finale Entscheidungen sind wie bei den anderen „Verletzungsanfälligen“ noch nicht gefallen. Das sechste Fragezeichen im aktuellen Kader ist Tim Hoffmann, der erst im Winter aus Andernach verpflichtet wurde. Danach kamen aber noch als Vorgriff auf die neue Saison Saftig und Kömesögütlü, die wie Hoffmann Defensivmänner sind. „Bei Tim, der in Köln lebt, müssen wir jetzt abwarten, wie er mit der Konkurrenzsituation umgeht, und ob er sich durchsetzen kann“, sagt Kühnreich.

Wer soll kommen?

Mit Offensivmann Enrico Rößler von Oberliga-Rivale FV Engers steht ein Zugang für den Sommer bereits fest. Auch der 18-jährige Benjamin Maßmann (derzeit bei A-Klässler SV Blankenrath, davor in Duisburg, Verl und Chemnitz ausgebildet) soll zum FCEK kommen, fix ist aber die Verpflichtung des Rechtsverteidigers noch nicht. Wenn Reifenschneider geht, wird auf jeden Fall ein neuer Torwart kommen. „Ganz oben auf unserer Liste stehen zudem ein linker Flügelspieler und ein Stürmer“, sagt Kühnreich. Aus dem Kader des künftigen Partners TSV Emmelshausen hat Kühnreich zwei Spieler im Fokus: Flügelspieler Jonas Wunderlich und Stürmer Mohamad Alhaj. „Das sind zwei junge Spieler, die sicherlich Potenzial haben“, sagt Kühnreich. Bis zum 28. April (solange geht seine Aufenthaltsgenehmigung) steht zudem der Kanadier Shameiks McLeod zur Verfügung. Ob der Flügelspieler darüber hinaus eine Zukunft auf dem Quintinsberg hat, wird sich danach entscheiden.

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