Einen Lotto-Schein wollte FCK-Trainer Alexander Bugera nach der Partie nicht noch schnell ausfüllen. „Ich spiele kein Lotto“, musste der Ex-Profi etwas schmunzeln. Vielleicht hätte er es am Samstagabend aber probieren sollen, hatte er bei den Einwechslungen doch ein glückliches Händchen und brachte mit drei Jokertoren die Wende für seine Elf. Zugleich sorgte Bugera damit beim 3:1 (0:1)-Sieg der U21 des 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Ende für lange Gesichter bei den abstiegsbedrohten Sportfreunden Eisbachtal.
Zur Halbzeit hatte es noch nicht so ausgesehen, denn bis dahin war Alexander Bugeras Gemütslage eine komplett andere. Kurz vor der Pause pfefferte er eine Wasserflasche vor lauter Wut gegen den Zaun. „Eisbachtal hat nicht unverdient geführt zur Halbzeit. Es zieht sich etwas durch die letzten Wochen, dass wir in der ersten Halbzeit nicht so performen“, erklärte der FCK-Coach seinen Ärger.
Kaiserslautern macht Druck, Eisbachtal schießt das Tor
Der Tabellenzweite machte zwar von Beginn an viel Druck, doch die Eisbären-Abwehr stand sicher und kämpfte aufopferungsvoll. Die Eisbachtaler ihrerseits setzten zunächst auf schnelles Umschaltspiel und Konter. Nach neun Minuten setzte Jonah Arnolds von der Mittellinie zu einem Weitschuss an, da FCK-Keeper Fabian Heck über das gesamte Spiel hinweg sehr weit vor dem Tor stand. Hier verfehlte der Eisbären-Torjäger das Gehäuse noch knapp, elf Minuten später setzte Arnolds in einer nahezu identischen Situation den Ball an den Pfosten.
Kurze Zeit später hatte Luis Hesse Arnolds auf die Reise geschickt, doch leicht abgedrängt ging sein Schuss nur an das Außennetz (22.). Auf der Gegenseite fand Lautern dann erstmalig die Lücke in der Sportfreunde-Abwehr, doch gegen Maddox Staddels parierte SFE-Torwart Niklas Kremer sicher (23.). Die Eisbären blieben in der Folge konzentriert und brachten die Kicker des FCK mit ihrer kompakten Spielweise teilweise zur Verzweiflung - die sogar noch größer werden sollte: Mit einem mustergültigen Angriff gingen die Westerwälder nämlich in Führung. Lukas Reitz setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, flankte den Ball auf den langen Pfosten, wo Jonah Arnolds uneigennützig auf Jonas Kahles querlegte, der ohne zu zögern vom Fünfer aus einschoss (40.).
„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wenn wir da die Tore machen, bin ich mir sicher, dass die Partie anders läuft. Das war nämlich eine starke erste Halbzeit von uns.“
Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer trauerte den liegen gelassenen Möglichkeiten hinterher
Beinahe wäre Kaiserslautern noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich gelungen. Doch der Kopfball von Drini Miftari nach einer Ecke von Shwan Blum segelte nur wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei (45.). Dass seine Mannschaft zur Halbzeit nicht höher führte, wurmte Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wenn wir da die Tore machen, bin ich mir sicher, dass die Partie anders läuft. Das war nämlich eine starke erste Halbzeit von uns.“
Nach der Pause kam der FCK druckvoll aus der Kabine zurück und schnürte die Eisbären in der eigenen Hälfte ein - mit Erfolg: Auf der Außenbahn klärte der ansonsten sehr starke SFE-Verteidiger Matti Jung unter Bedrängnis nicht energisch genug, sodass der Ball über Neal Gibs zum eingewechselten Oskar Prokopchuk kam. Dessen Schuss trudelte von Niklas Kremers Oberkörper schließlich über die Torlinie (54.). „Das 1:1 hat und etwas den Stecker gezogen“, fand Thorsten Wörsdörfer.
Kaum noch Entlastung, zwei weitere Gegentore
Die Eisbachtaler hielten zwar weiter gut mit, doch es fehlte ihnen fortan an Entlastung. So kam der Tabellenzweite zu weiteren guten Torchancen, die zunächst Oskar Prokopchuk (66., 69.) vergab. Doch Tyrese Ziegler (69.) und Angelos Stavridis (71.) legten zwei weitere, sehenswerte Jokertore nach. Die Eisbären hatten hiernach zwar unter anderem durch Jonas Kahles (77.) und Jonathan Kap per Kopf (89.) sehr gute Tormöglichkeiten, doch auch Lautern hätte noch durch Yasin Zor und Mika Haas (82.) erhöhen können.
Trotz der Niederlage beim FCK war Thorsten Wörsdörfer nach der Partie zufrieden: „Wir sind nicht enttäuscht, denn im Vergleich zur Vorrunde, wo wir 2:6 verloren haben, haben wir uns ganz anders präsentiert. Die Tendenz zeigt in die richtige Richtung.“
1. FC Kaiserslautern U21 – Spfr Eisbachtal 3:1 (0:1)
Kaiserslautern U21: Heck – Gibs, Miftari (80. Erkus), Bochan, Haas – Muth (46. Zeigler), Kabashi (63. Schramm) – Zor, Bauer, Blum (63. Stavridis) – Stadel (46. Prokopchuk). Eisbachtal: Kremer – Erol (80. J. Muth), Plum, Jung, Jost (80. Müller) – Olbrich – Reitz (84. Kilic), Hesse, Kap, Kahles (80. Heuser) – Arnolds (75. Zey). Schiedsrichter: Lukas Jungfleisch (Saarbrücken). Zuschauer: 104. Tore: 0:1 Jonas Kahles (40.), 1:1 Oskar Prokopchuk (54.), 2:1 Tyrese Ziegler (69.), 3:1 Angelos Stavridis (71.).