1:1 gegen Engers ist zu wenig
Eisbachtaler spielen ihre Überzahl nicht gut aus
Ein Bild, dass es in Halbzeit eins mehrmals zu sehen gab: Engers Keeper Franjo Serdarusic (links) muss sich nach einem Eisbachtaler Abschluss lang machen, um den Ball zu halten.
Andreas Egenolf

Während sich der FV Engers durch das 1:1 in Nentershausen auf Platz sieben der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vorschob und die Saison frei von Sorgen ausklingen lassen kann, bleibt die Lage bei den Eisbachtaler Sportfreunden angespannt.

Keinen Sieger fand das Westerwald/Wied-Kreis-Derby zwischen den Sportfreunden Eisbachtal und dem FV Engers 07 in der Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saar. Das 1:1 (0:0) vor 350 Zuschauern in Nentershausen nutzte am Ende dem in der Tabelle im gesicherten Mittelfeld stehenden FVE vom Wasserturm mehr als den im heißen Abstiegskampf steckenden Westerwäldern. Diese mussten den gegen die TuS Koblenz siegreichen FV Eppelborn an sich vorbeiziehen lassen und rutschten auf Platz 14 ab.

Serdarusic hät vor der Pause die Null fest

Die Anfangsviertelstunde war zunächst vom gegenseitigen Abtasten geprägt, lediglich Max Schmitten hatte Niklas Kremer im Sportfreunde-Kasten mit einem Distanzschuss schon in der dritten Minute geprüft. Aber nach dieser eher verhaltenen Anfangsphase nahm die insgesamt unterhaltsame und sehr umkämpfte Partie gehörig Fahrt auf. Engers hatte zwar ein leichtes Plus bei den Spielanteilen, die Sportfreunde aber die deutlich besseren Tormöglichkeiten.

Bis zum Halbzeitpfiff konnten sich die Gäste vom Wasserturm bei ihrem Schlussmann Franjo Serdarusic bedanken, dass sie nicht mit einem Rückstand in die Kabine gehen mussten. Zunächst rettete die Nummer 23 im FVE-Tor gegen Lukas Reitz, der nach klugem Pass des Ex-Engersers Jonathan Kap aus halbrechter Position abgezogen hatte (16.), ebenso glänzend wie drei Minuten später bei einem wuchtigen 25-Meter-Schuss von Luis Hesse (19.). Selbst ein abgezockter Freistoß von Routinier Reitz, der einen Freistoß von halblinks clever an der Mauer vorbei platziert auf das kurze Toreck zirkelte, durchschaute Serdarusic und fischte mit einer erneut tollen Parade den Ball in letzter Sekunde aus der Gefahrenzone (21.).

Lukas Reitz vollendet Traumkombination

In der Folgezeit waren die „Eisbären" in ihren Offensivaktionen zu unkonzentriert, spielten ihre Angriffe nur unsauber und nicht richtig zu Ende. Engers konnte auf der Gegenseite sein leichtes Plus an Feldvorteilen nicht nutzen, um die gut stehende Abwehr der Gastgeber wirklich in Gefahr zu bringen.

Die Eisbachtaler (von links) Matti Jung, Jerome Zey, Lukas Reitz, Jonah Arnolds und Luis Hesse bejubeln den Führungstreffer der Sportfreunde.
Andreas Egenolf

Die zweite Hälfte startete mit einem Ausrufezeichen der Gäste, als Jeremy Mekoma enorm schnell an allen Gegenspielern vorbeizog, mit seinem strammen Schuss aus halbrechter Position aber am glänzend reagierenden Niklas Kremer in Eisbachtaler Tor scheiterte (58.). Nur zwei Minuten später nutzen die Einheimischen dann eine geniale und ihre insgesamt beste Idee des gesamten Spiels zur 1:0-Führung. Eine Traumkombination, eingeleitet von Jerome Zey und weitergedacht von Luis Hesse, vollendete der sehr agile und perfekt freigespielte Lukas Reitz (60.).

„Wir sind heute deutlich unter dem geblieben, was wir wirklich abliefern können. So kannst du keine Überzahl gegen einen etablierten Gegner ausnutzen.“
Thorsten Wörsdörfer, Trainer Spfr Eisbachtal

Engers zeigte sich davon allerdings wenig geschockt und konnte nur zehn Minuten später den Ausgleich markieren, als sich die Abwehr der Sportfreunde erstmals eine fatale Schwäche erlaubte. Im Strafraumgetümmel wusste die Eisbachtaler Hintermannschaft den Ball nicht aus der Gefahrenzone zu klären, was Max Schmitten bestrafte, der mit der Hacke als Nutznießer den 1:1-Endstand markierte. Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer war nach dem Schlusspfiff nicht zufrieden. „Wir hatten zu viele Fehler in unserem Passspiel, das viel zu ungenau war. Wir sind heute deutlich unter dem geblieben, was wir wirklich abliefern können. So kannst du keine Überzahl gegen einen etablierten Gegner ausnutzen.“

Torschützen unter sich: Eisbachtals Lukas Reitz (rechts) behauptet hier den Ball gegen den Engerser Max Schmitten (links).
Andreas Egenolf

Seine Mannschaft, die ab der 63. Minute durch die Gelb-Rote Karte gegen den Engerser Jonas Von Haacke mit einem Mann mehr auf dem Platz war, vergab kurz vor dem Abpfiff die Riesenchance auf den Sieg, als Jonah Arnolds, glänzend bedient durch Hesse, aus kurzer Entfernung mit seinem Kopfball nur die Torlatte traf (90.+1).

„Wir haben es in der letzten halben Stunde in Unterzahl gut gemacht und uns den Punkt verdient.“
Sascha Watzlawik, Trainer FV Engers

Gästecoach Sascha Watzlawik konnte mit dem Endergebnis gut leben. „Wir haben es in der letzten halben Stunde in Unterzahl gut gemacht und uns den Punkt verdient“, meinte er. „Wir hatten eine gute Spielanlage, haben aus unseren Ballgewinnen aber zu wenig gemacht. Am Ende ist es ein faires Endergebnis.“

Spfr Eisbachtal - FV Engers 1:1 (0:0)

Spfr Eisbachtal: Kremer - Jost, Plum, Jung, Müller - Reitz (80. Kilic), Olbrich, Kap, Zey (70. Kahles) - Hesse, Arnolds.

FV Engers: Serdarusic - Schmitten, Eberhardt, Meinert, Semchuk - Stoffels, L. Müller (69. Hoti), Thewalt (69. Arbursu), Von Haacke - Kesikci (86. G. Müller), Mekoma (75. Willma). 

Schiedsrichter: Sahin Dündar (Oberbexbach).

Zuschauer: 350. 

Tore: 1:0 Lukas Reitz (60.), 1:1 Max Schmitten (70.). 

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Jonas Von Haacke (Engers) wegen wiederholten Foulspiels (63.).

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