Fußball-Oberliga: Max Hannappels Treffer ist im Derby zu wenig für die Sportfreunde - Am Ende geht es heiß her
Eisbachtal verliert packenden Kampf in Engers: Max Hannappels Treffer ist im Derby zu wenig für die Sportfreunde – Am Ende geht es heiß her
So muss ein Derby sein: Die Eisbachtaler Sportfreunde (von links Masaya Omotezako und Marvin Kleinmann) lieferten sich ein packendes Duell mit dem FV Engers um Jonas Runkel (am Ball).
Jörg Niebergall

Engers. Wie sich die Situation im neuen Jahr entwickeln wird, wenn es in Meister- und Abstiegsrunde weitergeht, weiß keiner so genau. Aktuell ist die Zweiteilung der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar aber ein Garant für tolle Duelle in Serie. Bestes Beispiel aus der Nord-Gruppe vom Mittwochabend: Der FV Engers und die Eisbachtaler Sportfreunde boten den 360 Zuschauern einen verbissenen Kampf, in dem Ende die Gastgeber mit 2:1 (1:0) knapp die Oberhand behielten. Dass hinterher die Emotionen ein bisschen zu hoch kochten, was nach dem Abpfiff zu Roten Karten für Eisbachtals Torwarttrainer Tino Rauch und den Engerser Teammanager Alexander Naric führte, war eine der weniger schönen Randnotizen.

So kurzweilig und spannend sich das Derby am Wasserturm bis zur Pause entwickelte, so verschlafen waren allerdings die Eisbachtaler in den ersten Minuten dieses Oberliga-Krimis. Beim ersten Schuss von Goran Naric kamen sie noch glimpflich davon, weil Luka Tom Schuhmacher parierte (2.), der zweite Versuch saß dann aber bereits. Nach einem Ping-Pong-Ball im Strafraum zog Noel Schlesiger ab, traf mit links an den langen Pfosten, von wo die Kugel zur 1:0-Führung ins Tor sprang (3.). Die Reaktion der Sportfreunde: Sie schüttelten sich kurz, waren dann aber voll drin im Spiel. Ein erster Beleg: Verteidiger Tom Trabusch, der bei einer Ecke mit aufgerückt war, kam zum Kopfball, sein Aufsetzer ging nur knapp über das Tor der Engerser (7.).

Danach war die Partie offen. Beide Mannschaften kennen sich gut – und schenkten sich nichts. Erneut Schlesiger tauchte frei vor Schuhmacher auf und hätte auf 2:0 erhöhen können, doch der junge Eisbären-Keeper stellte im Eins-gegen-eins mit dem Helferskirchener im Trikot des FVE seine ganze Klasse unter Beweis (29.).

Einer der guten Umschaltmomente ließ in der 31. Minute den Puls des Engerser Anhangs dann richtig in die Höhe schnellen: Nach einem Ballverlust der Grün-Weißen am Gäste-Strafraum zeigten sich die Eisbachtaler hellwach und setzten über Luis Hesse, den Doppeltorschützen vom jüngsten 2:2 gegen die TuS Koblenz, einen brandgefährlichen Konter. Der 19-Jährige schloss seinen 40-Meter-Sprint mit einem starken Schuss ab, den Safet Husic im Tor der Gastgeber nur mit Mühe zur Ecke klären konnte. Julius Duchscherer, dessen Schuss knapp über die Querlatte strich (36.), und Max Hannappel, dessen Versuch aus 25 Metern links unten am Tor vorbeiging (38.), waren die nächsten beiden Eisbachtaler, die den Ausgleich auf dem Fuß hatten.

Auch nach dem Wechsel hielt das Spiel, was sich die Zuschauer erhofft hatten, wobei es wieder die Engerser waren, die den besseren Start erwischten. Jonathan Kap (46.) und gleich dreimal Schlesiger (49., 53., 56.) hätten für ihre Farben erhöhen können, was dann Goran Naric erledigte. Bei einem langen Ball bewies er einen guten Riecher, kam vor dem insgesamt starken, in dieser Situation aber zu zögerlichen Schuhmacher per Kopf zum Abschluss und stellte auf 2:0 (62.).

Doch auch dieser Treffer schockte die Eisbachtaler nicht. Nach einem Foul an ihm selbst verwandelte Max Hannappel den fälligen Strafstoß (67.) – nur noch 2:1, alles wieder drin. Klar, dass die Schlussphase viel Hektik bot, die Emotionen kochten hoch. Julius Duchscherer ließ sich in dieser Phase zu einem Foul zu viel hinreißen und musste in der 80. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. In Unterzahl gelang der Ausgleich nicht mehr, wenngleich die Sportfreunde alles versuchten und durch den eingewechselten Max Olbrich auch noch zu einer guten Chance kamen, die Husic im Nachfassen vereitelte. „Eine unnötige Niederlage“, war Eisbären-Coach Marco Reifenscheidt nach dem Abpfiff bedient.

Andreas Egenolf/Marco Rosbach

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