Kollektives Aufatmen in Nentershausen: Im letzten Heimspiel der Saison schenkten die Sportfreunde Eisbachtal ihren Fans nicht nur einen 7:0 (2:0)-Kantersieg über den FV Diefflen. Darüber hinaus durfte der Anhang – nach dem Schlusspfiff bei Idar-Obersteins 3:1-Sieg im Parallelspiel über Herxheim – jubeln, weil schon vor dem abschließenden Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Klassenverbleib ihrer Eisbären gesichert ist.
Viel und vor allem sehenswerte Tore
Nach dem Finaltag der Amateure tags zuvor wurde auf dem Rasenplatz in Nentershausen am Sonntag der Tag der schönen Tore gefeiert. Zumindest zwei der sieben Treffer verdienten das Prädikat „besonders sehenswert“. Nachdem beide Torhüter kurz nach Beginn direkt wachgeschossen worden waren, zeigte sich aber sowohl Eisbachtals Tim Weiler bei einem harten Schuss von Fabian Poß aus halblinker Position (6.) als auch Diefflens Kai Zahler bei einem ebenfalls strammen Schuss aus ähnlicher Position von Jonah Arnolds (8.) hellwach auf dem Posten.
Luis Hesse eröffnete den Torreigen, als er mit einem wunderschönen Fallrückzieher im Anschluss an einen Eckball nicht nur das 1:0 (9.) markierte, sondern auch für ein Raunen im Stadion sorgte. Die frühe Führung löste zunächst aber keinen weiteren Offensivdrang bei den Gastgebern aus, im Gegenteil. Die spielstarken Gäste aus dem Saarland erarbeiteten sich deutlich mehr Ballbesitz, konnten diesen aber mangels Durchschlagskraft nicht in gefährliche Aktionen ummünzen. Gegen Ende der ersten Hälfte besannen sich die Westerwälder wieder ihrer Fähigkeiten, schalteten mindestens drei Gänge hoch, vergaben aber zwei Riesenmöglichkeiten, als Arnolds freistehend aus etwa zehn Metern etwas zu hoch ansetzte und knapp übers Tor schoss (35.). Fünf Minuten später scheiterte Jonathan Kap völlig freistehend aus kurzer Entfernung an Diefflens Zahler (40.).
Nach dem 3:0 nicht mehr zu stoppen
Fast mit dem Halbzeitpfiff leitete Jonas Kahles mit einem fantastischen Sololauf über die rechte Außenbahn das 2:0 ein. Seine maßgeschneiderte Flanke verwertete Devran Akin Erol zur Pausenführung (45.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Diefflen mächtig den Druck, Chris-Peter Haase vergab aber zweimal (49., 52.) aussichtsreich die Chance, seine Farben mit einem Anschlusstreffer zurück ins Spiel zu bringen. Die Sportfreunde zogen die Partie nun komplett an sich und nahmen die bis dahin absolut gleichwertigen Saarländer völlig aus einander.

In der 58. Minute krachte ein fulminanter 30-Meter-Hammer von Gabriel Jost nur an Diefflens Torpfosten, von dort aber genau vor die Füße von Kap, der zum 3:0 einschob. Nun war die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer nicht mehr zu stoppen. Der sieben Minuten vorher eingewechselte Jerome Zey ließ das Fußballerherz mit einem weiteren Traumtor in der 77. Minute höherschlagen. Etwa aus 35 Metern Entfernung sah er, dass Zahler zu weit vor seinem Tor stand, ging ins Risiko und zirkelte den Ball absolut platziert zum 4:0 unter die Torlatte.
„Die Saison war in vielerlei Hinsicht nicht ganz so einfach, wir hatten einige Herausforderungen zu meistern. Was wir heute, auch in dieser Druckphase des Abstiegskampfs, abgeliefert haben, war große Klasse.“
Thorsten Wörsdörfer
Nun wurde es ein Torfestival, die Sportfreunde steckten nicht zurück, sondern blieben weiter auf dem Gaspedal und zerlegten den FV Diefflen, der sich komplett aufgelöst hatte, in alle Einzelteile. Hesse (84.) und Zey (86.) erhöhten jeweils mit ihrem zweiten Treffer zum 6:0, ehe Eisbären-Routinier Lukas Reitz, ebenfalls kurz vorher eingewechselt, für den 7:0-Endstand sorgte. „Wir hatten bis Mitte der zweiten Hälfte viel Ballkontrolle, haben das Spiel absolut ausgeglichen gestaltet. Aus unseren Möglichkeiten haben wir leider nichts gemacht, irgendwie hat auch das Spielglück gefehlt. Das muss man sich manchmal auch erzwingen. Eisbachtal hat dies getan, weil es in den Zweikämpfen die erforderlichen Prozente mehr investierte. Spätestens mit dem 0:4 wurden uns dann alle Zähne gezogen. Die Welt geht zwar nicht unter, aber dennoch darfst du dich hier nicht so abschießen lassen", erklärte Diefflens Coach Thomas Hofer gefasst. Sein FV war vor dem Spiel schon vor dem Abstieg gerettet, aber restlos enttäuscht nach Spielende.
Sein Gegenüber Thorsten Wörsdörfer jubelte nach dem feststehenden Klassenerhalt mit seiner Mannschaft und war stolz auf sein Team. „Die Saison war in vielerlei Hinsicht nicht ganz so einfach, wir hatten einige Herausforderungen zu meistern. Was wir heute, auch in dieser Druckphase des Abstiegskampfs, abgeliefert haben, war große Klasse. Dass wir hier stehen und als Aufsteiger eine weitere Saison in der Oberliga spielen dürfen, erfüllt mich mit absolutem Stolz. Wir, das gesamte Trainerteam, die Mannschaft und alle Verantwortlichen des Vereins, möchten zum Schluss einfach unseren treuen Fans, die uns auch auswärts begleiten, ein großes Dankeschön sagen."
Sportfreunde Eisbachtal - FV Diefflen 7:0 (2:0)
Sportfreunde Eisbachtal: Weiler - Erol (88. J. Muth), Plum, Jung, Jost - Olbrich, Arnolds (80. M. Muth), Müller (80. Kilic), Hesse - Kap (88. Reitz), Kahles (70. Zey).
FV Diefflen: Zahler - Götzinger, Holbach, Huber, Allenfort - Kolodziej, Francus, Kern, Wiltz - Haase, Poß (69. Hamzic).
Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg (Leiningerland).
Zuschauer: 290.
Tore: 1:0 Luis Hesse (9.), 2:0 Devran Akin Erol (45.), 3:0 Jonathan Kap (58.), 4:0 Jerome Zey (77.), 5:0 Luis Hesse (84.), 6:0 Jerome Zey (86.), 7:0 Lukas Reitz (89.).
Besonderheit: Rote Karte für Julian Kern (Diefflen) wegen grober Unsportlichkeit (81.).