Dem Team von Trainer Marco Reifenscheidt war deutlich anzumerken, dass ihm der 4:2-Sieg unter der Woche gegen den SV Alemannia Waldalgesheim wieder Selbstvertrauen eingehaucht hatte. Gegen den Favoriten aus der Landeshauptstadt gingen die Sportfreunde man von Beginn an mutig zu Werke und hatten schon nach drei Minuten die erste gute Gelegenheit, als Jonah Arnolds aus halbrechter Position stramm abzog, Gästeschlussmann Tim Bjarne Hansen aber auf dem Posten war.
Die hoch stehenden Gäste mussten bereits in der 13. Minute verletzungsbedingt auswechseln und hatten zunächst Probleme, ihr technisch starkes Spiel durchzusetzen. Im Gegenteil, die Eisbachtaler verzeichneten die nächste gute Gelegenheit, als ein gefährlicher Flachschuss von Pascal Heene von der Strafraumgrenze nur minimal am Torpfosten vorbeistrich (17.).
Überraschende Führung für Schott Mainz
Auf der Gegenseite hatten dann aber auch die Mainzer ihre erste gute Gelegenheit, als der bullige Pierre Merkel, der in seiner Karriere schon das Trikot des Zweitligisten Eintracht Braunschweig getragen hat, nach einem Eckball nur knapp über das Tor köpfte (19.).
In der bis dahin ausgeglichenen Partie kam dann Schotts Führung etwas überraschend. Leon Kerns strammer 18-Meter-Schuss wurde noch abgefälscht und landete unhaltbar für Eisbachtals Keeper Niklas Kremer im Torwinkel (29.).
Wir müssen in Zukunft häufiger solche Leistungen abrufen und dann gegen Teams punkten, die auf Augenhöhe spielen.
Marco Reifenscheidt, Trainer der Eisbachtaler Sportfreunde.
Nun hatten die Mainzer deutlich Auftrieb, kombinierten sich zielsicher und mit feinen Angriffsaktionen vor das Tor von Kremer, der noch vor der Pause zweimal glänzend gegen Dorian André Cucchiara (39.) und Johannes Gansmann (44.) klären musste, um sein Team weiter im Spiel zu halten.
„In der ersten halben Stunde hatten wir gute Gelegenheiten, um in Führung zu gehen, die wir dann aber nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Dann kassierten wir ein ärgerliches Tor, und Schott hat seine ganze Qualität ausgespielt. Aber keinen Vorwurf an mein Team, heute hat jeder einzelne alles gegeben“, war Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt zwar enttäuscht über die Niederlage, wusste diese aber richtig einzuschätzen. „Wir müssen in Zukunft häufiger solche Leistungen abrufen und dann gegen Teams punkten, die auf Augenhöhe spielen.“
Arnolds kann nochmal verkürzen
Dennoch brauchte sich seine Mannschaft nicht zu verstecken, sie bot den ambitionierten Mainzern einen tollen Kampf und machte es ihnen nicht leicht, die vorher einkalkulierten drei Punkte im Westerwald einzufahren. Dies bestätigte auch Schotts Coach Aydin Ay nach dem Spielende. „Marco hatte seine Mannschaft bestens eingestellt. Für mich steht sein Team zu unrecht ziemlich unten in der Tabelle“, meinte er.
„Eisbachtal hat es uns heute nicht leicht gemacht, aber am Ende haben wir dann doch nicht unverdient gewonnen.“ Ays Elf brauchte zunächst einen zweifelhaften Foulelfmeter, den Merkel sicher verwandelte (62.), um auf 2:0 zu erhöhen, aber Eisbachtal kam postwendend zurück.
Schott macht am Ende Deckel drauf
Der schon zuletzt wieder treffsichere Jonah Arnold setzte nur zwei Minuten später einen platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze zum umgehenden Anschlusstreffer ins Tornetz (64.). Dann aber spielte Schott Mainz in der Schlussphase seine ganze Offensivstärke aus und machte durch Etienne Felicien Portmann, der nach guter Einzelleistung flach das 3:1 markierte (81.), und Julius Haas, der im Strafraumgetümmel am schnellsten reagierte und den Ball aus kurzer Entfernung ins Tornetz bugsierte (87.), den Deckel drauf auf den letztendlich klaren TSV-Sieg.
Eisbachtal: Kremer – J. Kirschbaum, Jung, Brühl, Plum (58. Hannappel) – Weimer (83. Trabusch), Heene, Arnolds (87. Decker), Tuchscherer – Reitz (58. L. Kirchbaum), Kakui (83. Nagel).
Mainz: Hansen – Obas (13. Cucchiara), Haas, Schneider, Schlosser- Kern, Portmann (86. Abdiovski), Embaye (83. Johnson), Müller (86. Hermann) – Merkel, Gansmann (83. Zimmermann).
Schiedsrichter: Lukas Jungfleisch (Saarbrücken).
Zuschauer: 260.
Tore: 0:1 Leon Kern (29.), Pierre Merkel (62., Foulelfmeter), 1:2 Jonah Arnolds (64.), 1:3 Etienne Felicien Portmann (81.), 1:4 Julius Haas (87.).