Für die Oberliga zu stark, aber nicht stark genug für die Regionalliga? Nach dem erneuten Abstieg der TuS Koblenz aus der vierthöchsten Fußballklasse wird in der Stadt an Rhein und Mosel über eine Bündelung der Kräfte diskutiert, wenn auch vorläufig nicht auf großer Bühne.
Antrag bei einer Ja-Stimme abgelehnt
Die Überlegung, aus zwei guten Fünftligisten einen besseren Viertligisten oder gar mehr zu machen, liegt nach den jüngsten Erfahrungen der führenden Stadtvereine TuS und FC Rot-Weiss ja nicht allzu fern, auch wenn sich manchem Hardcore-Fan bei der Vorstellung die Fußnägel kräuseln. Die traditionsreiche TuS von 1911 musste sich bei der jüngsten Mitgliederversammlung sogar mit einem Antrag beschäftigen, der den Vorstand beauftragen sollte, Gespräche über eine Fusion mit dem Stadtrivalen Rot-Weiss aufzunehmen. Der Antrag wurde mit nur einer Ja-Stimme abgelehnt; TuS-Präsident Christian Krey erklärt, warum: „Wir führen schon seit längerer Zeit perspektivische Gespräche mit anderen Vereinen, nicht nur mit Rot-Weiss, aber bisher ohne konkretes Ergebnis. Wir sind noch lange nicht soweit, etwas zu vermelden, und ich bin kein Freund von Wasserstandsmeldungen.“
„Es ist ja nicht damit getan, dass wir aus beiden Mannschaften eine neue zusammenmischen.“
Christian Krey, Präsident der TuS Koblenz
Wie könnte eine solche Kooperation oder Fusion aussehen? „Es ist ja nicht damit getan, dass wir aus beiden Mannschaften eine neue zusammenmischen“. sagt Krey, „da steckt ganz viel Politik und Verwaltung drin.“ Immerhin bestätigt der TuS-Vorsitzende, dass das Verhältnis der beiden Vereine längst nicht so getrübt ist, wie es manche sehen: „Da ist die öffentliche Wahrnehmung anders, als es tatsächlich ist. Zwischen den Vereinen gibt es keine Rivalität, außer natürlich der sportlichen“, versichert Krey. „Wir wollen besser sein als Rot-Weiss, aber die nicht-sportlichen Fragen diskutieren wir lösungsorientiert.“ Ob und wann es den Koblenzer „Großverein“ geben wird, steht also weiterhin in den Sternen. Zumindest vorläufig.