Koblenzer erwarten Schott Mainz - Rot-Weiss ist dezimiert, fährt aber selbstbewusst ins Saarland
Die TuS Koblenz kehrt zurück in den Oberliga-Alltag – Knifflige Aufgabe für dezimiertes Rot-Weiss
TuS Koblenz - VfL Wolfsburg
Auch Melchisedec Yeboah (links) musste gegen Wolfsburg viel Defensivarbeit leisten – ist nun aber wieder als Stürmer gefragt. Foto: Thomas Frey/dpa
Thomas Frey. dpa

Koblenz. Der stimmungsvolle Ausflug in den DFB-Pokal ist beendet, die TuS Koblenz kehrt am Wochenende mit dem Heimspiel gegen Schott Mainz in den Alltag der Fußball-Oberliga zurück. Der stark in die Saison gestartete Stadtrivale Rot-Weiss steht am Sonntag vor einen kniffligen Partie bei Aufsteiger Eppelborn.

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TuS Koblenz –

TSV Schott Mainz Sa., 14 Uhr

Regeneration stand in dieser Woche bei der TuS im Mittelpunkt. Nach den körperlich und mental fordernden 90 Minuten im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg hat Trainer Michael Stahl beim ersten Wiedersehen mit seinen Akteuren bei vielen „schwere Beine“ ausgemacht, gleichwohl gilt es sofort wieder, den Fokus auf die Partie gegen den Mitabsteiger aus der Regionalliga zu richten. Immerhin: Aus der kraftraubenden Partie sind alle Spieler ohne Blessuren herausgegangen. Einzig Kapitän André Mandt, der sich in der Vorbereitung an den Adduktoren verletzt hatte, kann aktuell nur Laufeinheiten absolvieren und wird wohl noch einige Wochen fehlen.

„Das war alles cool, aber es geht weiter“, sagt Stahl, wohl wissend, dass es keine leichte Aufgabe ist, die Spannung sofort wieder aufzubauen. Für den 36-Jährigen selbst war bereits am Dienstag wieder ein normaler Arbeitstag, der TuS-Trainer inspizierte die Mainzer bei deren 2:2 gegen den FK Pirmasens. „Enorm viel Qualität“, hat er dabei in der Schott-Elf ausgemacht – mit einem zentralen Mittelfeld um Etienne Portmann als Prunkstück. Natürlich ist Stahl auch nicht entgangen, dass Schott zwei Gegentreffer aus Standards kassiert hat, hier könnte die TuS möglicherweise den Hebel ansetzen.

Selbstredend wird der TuS-Trainer sein Team auch darauf einstellen, dass nun wieder mehr Kreativität und Lösungen in der Vorwärtsbewegung gefragt sind, nachdem die Statistik gegen Wolfsburg zwangsläufig nur etwas mehr als 20 Prozent Ballbesitz ausgewiesen hatte. „Wir werden sicher nicht wieder 90 Minuten vor dem eigenen Strafraum agieren“, sagt Stahl mit einem Schmunzeln, „auch in dieser Hinsicht müssen wir uns umstellen.“

Strammes Programm: Drei Spiele in sieben Tagen

Die Partie gegen Schott Mainz bildet den Auftakt eines strammen Programms in der kommenden Woche. Während die am vergangenen Wochenende aufgrund der DFB-Pokal-Partie ausgefallene Liga-Begegnung bei Aufsteiger Herxheim am Mittwoch, 11. September, nachgeholt wird, geht es jetzt erst einmal Schlag auf Schlag. Bereits am Dienstag, 19.30 Uhr, steigt im Stadion das Spiel im Rheinlandpokal gegen den FC Cosmos, am kommenden Freitag geht's zum TuS Mechtersheim – wo derzeit der einstige Koblenzer Trainer Uwe Rapolder als Interimscoach an der Seitenlinie steht.

„Da kommt ingesamt einiges auf uns zu“, weiß Stahl, der aber gar nicht groß hadern will. Im Gegenteil. „Wir nehmen jedes einzelne Spiel so an, wie es ist“, betont er und gibt einen kleinen Einblick in seine Ansprache an die Mannschaft: „Ab dem Samstag ist für sechs Tage vor allem die Mentalität gefragt.“ Die gegen Wolfsburg zweifellos vorhanden war.

FV Eppelborn –

Rot-Weiss Koblenz So., 15 Uhr

Fatih Cift neigt nicht zu überbordender Euphorie, aber die Leistung aus dem jüngsten 1:1 gegen Gonsenheim und sieben Zähler aus den ersten drei Partien stimmen ihn allemal positiv. „Man sieht die Idee, wie wir agieren wollen, wir sind in allen Spielen verdient zu unseren Punkten gekommen“, ist Cift mit den ersten Auftritten durchaus zufrieden. In den nächsten Wochen soll neben einer verbesserten Physis nun eine gewisse Konstanz erarbeitet werden – zweifellos eine große Herausforderung für jede Mannschaft. „Wir haben noch viel Arbeit“, weiß Cift, dem es in diesem Zusammenhang nicht gefallen kann, etliche verletzte Akteure in seinen Reihen zu haben. Vor allem der Ausfall von Nao Oriyama wiegt schwer, der mit einer Innenbandblessur wohl rund sechs Wochen pausieren muss. Zudem stehen Connor Klossek und Leon Gietzen vorerst nicht zur Verfügung. Gerade die linke Seite und die Offensive sind daher aktuell einigermaßen ausgedünnt, bei Rot-Weiss denkt man intensiv darüber nach, personell noch einmal nachzulegen. „Vor allem in der Offensive wäre Handlungsbedarf“, erläutert Cift, zuletzt konnte er von der Bank kaum nachlegen: „Ich hatte fast nur Defensivspieler draußen.“ Zudem, auch das ist ihm wichtig, leidet aufgrund der Personalknappheit auch die Intensität im Training.

Heimstarker Aufsteiger

Gleichwohl, Cift betont auch, dass die Rot-Weissen absolut konkurrenzfähig sind und selbstbewusst die weite Fahrt ins Saarland antreten können. Dort treffen sie mutmaßlich auf einen unbequemen Gegner, der ebenfalls gut in die Saison gestartet ist, zuletzt aber beim 1:4 in Karbach deutlich unterlag. „Sie sind gerade zuhause sehr stark“, stellt der RW-Coach sein Team auf eine komplizierte Aufgabe ein, auch die Bedingungen auf Kunstrasen gilt es anzunehmen. „Eppelborn hat in der Vorsaison von den letzten 17 Spielen 16 gewonnen, das muss man erstmal schaffen“, zeigt Cift Respekt vor dem Aufsteiger. Was nichts an seiner Botschaft ändert: „Wir müssen uns vor niemandem verstecken.“

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