Das Heimspiel am Mittwoch (19 Uhr) gegen Rot-Weiss Koblenz ist das allerletzte Match für den FC Karbach: Ab dem 1. Juli startet eine neue Ära, dann geht man zusammen mit dem TSV Emmelshausen als neuer Klub FC Emmelshausen-Karbach in der Fußball-Oberliga an den Start.
Der Vorhang fällt für den FC Karbach: Zum letzten Mal tritt man unter „eigener Flagge“ in der Oberliga an. Der Verein hat die größte Erfolgsstory (2005 noch B-Klasse, 2015 Aufstieg in die Oberliga, seitdem gehört man in der fünfthöchsten Liga Deutschlands zum Inventar) im Hunsrück-Fußball geschrieben. Neue Kapitel kommen ab der kommenden Saison als FC Emmelshausen-Karbach hinzu.
Abschied von „extrem verlässlichen Größen“ Denguezli und Fischer
Es wird der Beginn einer neuen Zeitrechnung im regionalen Fußball sein, einen größeren Zusammenschluss zweier Vereine wie der der Schwergewichte FC Karbach und TSV Emmelshausen hat es noch nie gegeben. „Ich habe ein paar Mal jetzt schon daran gedacht, es ist das letzte Spiel, natürlich ist da Wehmut dabei“, sagt Karbachs Chef Daniel Bernd, der auch im neuen Klub den Vorsitz übernehmen wird: „Aber es ist ein Prozess, den ich auch vorangetrieben habe. Wir stecken seit Monaten voll in der Arbeit für den neuen Klub. Aber das letzte Spiel als FC Karbach ist schon sehr besonders. Es ist kein Ende, aber ein Einschnitt.“
Abschied nehmen heißt es nicht nur vom FC Karbach, sondern auch vor allem von zwei Spielern, die die große Zeit in den vergangenen Jahren nachhaltig mitgeprägt haben: Der Linksverteidiger Mathias Fischer spielte seit 2014 für Karbach und hatte große Anteile am Aufstieg 2015 und der Etablierung in der Oberliga. Das Heimspiel gegen Rot-Weiss Koblenz wird der letzte Auftritt im blau-weißen Dress des FC für Fischer sein. Der aus St. Aldegund stammende 34-Jährige wird seine Karriere nicht beenden, sondern als spielender Co-Trainer beim Koblenzer A-Klässler SC Vallendar fortführen.
Bei Rot-Weiss hängt Haussegen schief nach Niederlage im Pokalfinale
Seit 2012 hat Selim Denguezli sogar für den FC Karbach gespielt. Nach 13 Jahren wird das Heimspiel gegen Rot-Weiss auch für den 32-jährigen Mittelfeldspieler seine Abschiedsvorstellung. Denguezli wird seine Spielerkarriere beenden und ins Trainergeschäft einsteigen: Ab dem 1. Juli wird der Kastellauner Cheftrainer beim Rheinlandligisten TuS Kirchberg. „Selim und Fisch sind zwei Spieler, die den Verein geprägt haben. Zwei extrem verlässliche Größen, ein immenser Verlust für uns. Wir wollen ihnen einen tollen Abschied bereiten“, sagt Bernd. Zudem wird Torwart Marc Reifenschneider (wechselt zu Rheinlandligist Mülheim-Kärlich) verabschiedet.
Sportlich geht es nicht mehr um viel in dem vorgezogenen Match des letzten Spieltags (der Rest findet am Samstag statt): Karbach ist mit 38 Punkten Zehnter und kann den Neunten Rot-Weiss Koblenz (42 Zähler) nicht mehr einholen. Mit einem Sieg würden die Karbacher nach ihrer schwachen Vorstellung am Sonntag beim 0:4 in Auersmacher immerhin noch die 40-Punkte-Marke knacken und Rang zehn verteidigen. Bei Rot-Weiss wirkt das 0:2 am Samstag im Rheinlandpokal-Finale gegen den FV Engers noch nach. „Ich hatte gehofft, dass wir das Pokalfinale gewinnen, aber mir war bewusst, dass Engers einen klaren Vorteil hat – weil sie ein verschworener Haufen sind. Die allermeisten der Spieler haben dort schon für die neue Saison zugesagt und identifizieren sich mit dem Verein, das ist bei uns nicht so. Bei uns waren einige Charaktere dabei, die mit ihren Beratern für schlechte Stimmung gesorgt haben. Wir hatten ein paar faule Äpfel dabei“, sagt Trainer Fatih Cift. Neben zahlreichen anderen werden Nao Oriyama und Sota Matsui in Karbach ihr letztes Spiel im Rot-Weiss-Trikot absolvieren, das japanische Duo spielt fortan für den Aufsteiger Cosmos Koblenz.