2:0-Sieg im Abstiegskampf
Dem FC Karbach gelingt der Befreiungsschlag in Herxheim
Eingewechselt und eingeschlagen: Tim Niemczyk (in Orange-Schwarz, hinten) kam nach 25 Minuten für den verletzten Marian Kunz und traf nach Vorarbeit von Kevin Leidig (Nummer 18) in der 41. Minute zum wichtigen 1:0 für Karbach beim 2:0-Sieg in Herxheim.
Gudrun Itt

Das war wichtig – und aus Sicht des FC Karbach am Ende auch verdient: Mit 2:0 gewannen die Vorderhunsrücker beim SV Viktoria Herxheim, der nun elf Spiele ohne Sieg ist. Karbach hat nun wieder mehr Luft auf die Abstiegsränge.

Der FC Karbach hat sich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga gesichert: Beim Konkurrenten SV Viktoria Herxheim gewannen die Blau-Weißen völlig verdient mit 2:0 (1:0) und haben sich nach den ernüchternden Pleiten gegen den 1. FC Kaiserslautern II (0:6) und den FV Engers (1:5) zum richtigen Zeitpunkt im Abstiegskampf wieder Luft verschafft. Sieben Punkte beträgt der Karbacher Vorsprung auf den viertletzten Platz, der momentan erster Abstiegsrang ist, da der FSV Mainz 05 II auf einem Abstiegsrang in der Regionalliga Südwest steht.

Die Herxheimer um Trainer Ralf Schmitt sind dagegen als Mitglied des Schlusstrios und nach elf Spielen ohne optimale Punktausbeute in höchster Abstiegsnot, zwei Punkte trennen sie aber nur vom (derzeit) rettenden Ufer, dem fünftletzten Platz.

Nervöser Beginn von beiden Klubs

Beiden Teams war anzumerken, dass viel auf dem Spiel stand. Die Nervosität führte vermehrt auf beiden Seiten zu Fehlpässen. Bei den Platzherren war der langzeitverletzte Kapitän Raphael Gehrlein wieder in die Startelf zurückgekehrt, dies aber nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und des Leistungsvermögens. Dazu machte sich erneut das Fehlen von Alexander Schultz bemerkbar. Der Innenverteidiger, der noch im Hinspiel den 1:0-Sieg sicherstellte, leidet an einer Kapselverletzung im Sprunggelenk.

Gegen Karbach, das unter anderem den verletzten Torjäger Max Wilschrey ersetzen musste, kam die Viktoria zunächst besser ins Spiel und hatte in den ersten 25 Minuten die Partie im Griff. Die Gäste aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis ließen es zunächst langsam angehen und versuchten aus einer verstärkten Abwehr heraus, das Konterspiel zu bevorzugen. Die erste Torchance in der Partie hatte bei den Gastgebern Christoph Wörzler. Er traf aber nur das Außennetz. In dieser Phase durfte Herxheim das Gefühl haben, dass das 1:0 nur eine Frage der Zeit sein würde. Doch das ließ die robuste Gäste-Defensive nicht zu. Kapitän Jannik Mohr und Tim Puttkammer blockten die Angriffe der Gastgeber bereits vor der Gefahrenzone erfolgreich ab.

Kunz muss raus, Niemczyk kommt und trifft

Pech für die Gäste: In der 25. Minute verletzte sich Marian Kunz so schwer, dass er durch Tim Niemczyk ersetzt werden musste. Und just dieser Niemczyk brachte den Gast zwei Minuten vor der Pause in Führung. Nach einem Einwurf landete das Leder erst bei Janik Otto, dessen feiner Pass bei Kevin Leidig im Herxheimer Strafraum, die Abwehr war nach Leidigs Schussversuch zu unentschlossen und Niemczyk brauchte das Leder aus kurzer Entfernung nur noch über die Torlinie zu drücken. Für Trainer Schmitt ein völlig unnötiger Treffer, dem sein Team im zweiten Durchgang habe hinterher laufen müssen. Die zweite Hälfte war sehr umkämpft mit einigen Unterbrechungen durch Verletzungen. Was allerdings fehlte, waren reelle Torchancen. Das Geschehen spielte sich meist zwischen den Strafräumen mit vielen aufreibenden Duellen im Mittelfeld ab.

Als Herxheim auf den Ausgleich drängte, gab es die kalte Dusche. In der 65. Minute schloss Tim Puttkammer einen Eckball erfolgreich zum 2:0 ab, er drückte den Ball am zweiten Pfosten über die Linie. Trainer Schmitt: „Bei dem Eckball haben wir gepennt.“ Den Vorsprung im Rücken verhalf den Gästen zu mehr Sicherheit in den Aktionen, die Kombinationen verliefen flüssiger. Gegen die leidenschaftlich verteidigenden Karbacher, die es verstanden, das Zentrum zu schließen, fanden die Platzherren keine Lösungen, enttäuschend die Ideenarmut und die Qualität des Offensivspiels.

Kühnreich fällt ein Stein vom Herzen

Herxheims Coach Schmitt meinte nach der Partie: „Was bleibt ist, dass wir wieder viel investiert, uns aber nicht belohnt haben. Wir brauchen einfach ein Positiverlebnis, beziehungsweise eine Führung, dass wir wieder daran glauben.“ Ansonsten könne er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Karbachs Trainer Patrick Kühnreich war nach dem Dreier sichtlich ein Stein vom Herzen gefallen. Nach dem nervösen Beginn habe seine Mannschaft bald gut ins Spiel gefunden. Er sprach von einem „wichtigen und verdienten Sieg“.

Viktoria Herxheim - FC Karbach 0:2 (0:1)

Herxheim: Anschütz – Kerboub, T. Trauth, Burkert, Gehrlein – Petrescu (57. Cenusa), Meinzer, Uka (64. Mankopf), Kopf (70. Schädler) – Wörzler (70. Lennart Liebel), Ikubu.

Karbach: Bast – Fischer, Abdiovski (79. Bresser) Mohr, Puttkammer, Engels, Leidig, Otto (68. Ahlert), Kunz (25. Niemczyk), Zahnen, Kömesögütlü.

Schiedsrichter: Laurin Hoppstädter (Bexbach).

Zuschauer: 300.

Tore: 0:1 Niemczyk (41.) 0:2 Puttkammer (65.).

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