RW erwartet Mechtersheim
Cift appelliert an die Eigenmotivation
Außenverteidiger Daniel Sanchez (vorn, Nummer 2) ist nach Lage der Dinge einer der Akteure, die Rot-Weiss Koblenz am Saisonende verlassen werden.
Wolfgang Heil

Noch immer wartet Rot-Weiss Koblenz auf den ersten Oberliga-Sieg des Kalenderjahres - was sich gegen Mechtersheim ändern soll. Parallel dazu deutet sich ein größerer Umbruch im Kader an. Mal wieder.

Eigenmotivation. Das ist schon seit geraumer Zeit eines jener Worte, die Fatih Cift mit Blick auf die Partien von Rot-Weiss Koblenz immer wieder verwendet. Schon seit dem Herbst ist der Fußball-Oberligist in der Tabelle gewissermaßen zwischen Baum und Borke beheimatet, im Niemandsland zwischen den Auf- und Abstiegsplätzen. Was für den Klub keineswegs ehrenrührig ist, haben doch andere Vereine weit mehr finanzielle Möglichkeiten. Die weitgehend sorgenfreie Saison hat aber auch ihre Schattenseiten. Der Trainer weiß, dass er nicht jede Woche in der Kabine zu einer Brandrede ansetzen kann, um die Akteure zum Äußersten zu treiben. In den anstehenden Partien gegen Mechtersheim (Samstag, 14 Uhr, Oberwerth) und Schlusslicht Morlautern (Mittwoch, 19.30 Uhr, Oberwerth) soll also vor allem die Eigenmotivation der wesentliche Antrieb für die Spieler sein, um den ersten Oberliga-Sieg, oder besser die ersten -Siege des Kalenderjahres.

„Gerade für den Kopf ist es schwer, wenn man weiß, dass es nicht nach oben und nicht nach unten geht.“
Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift

Die Partie gegen Morlautern wurde aufgrund des Rheinlandpokal-Finales gegen den FV Engers am 24. Mai vorverlegt, die anstehende Woche bietet nun die Gelegenheit, sich neben Punkten auch Selbstvertrauen für den Saisonhöhepunkt zu holen. „Mechtersheim und Morlautern sind zwar zwei Mannschaften, die unter uns stehen, aber gerade gegen solche haben wir uns ja häufig schwergetan“, erinnert der Trainer eher ungern an Niederlagen in Morlautern, in Mechtersheim, in zwei Partien gegen Eppelborn gab’s nur einen Punkt – und zuletzt gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Herxheimer ein peinliches 4:5. „Gerade für den Kopf ist es schwer, wenn man weiß, dass es nicht nach oben und nicht nach unten geht“, hat Cift ein Stück weit Verständnis – aber er kommt dann eben auch immer wieder zum Wort „Eigenmotivation“ zurück.

Nicht nur Torwart Maxi Grote geht

Denn: Für viele Akteure geht es nicht nur darum, sich als Fußballer weiter zu entwickeln, sondern sich eben auch für einen Vertrag zu empfehlen. „Und wenn sie schon nicht bei uns bleiben, dann halt für einen anderen Verein“, deutet Cift an, dass sich im Sommer wohl einmal mehr ein größerer Umbruch beim Oberligisten vollziehen wird. Es ist das Schicksal eines kleineren Klubs wie Rot-Weiss, dass jüngere Spieler den Verein als Sprungbrett für höhere Aufgaben nutzen, gleichweohl nehmen sich die Verantwortlichen auch das Recht heraus, ihrerseits auf eine Vertragsverlängerung zu verzichten. Laut Cift steht schon jetzt fest, dass Torwart Maxi Grote, Daniel Sanchez, Leon Wilki, Armin Sivic und Younes Azahaf die Rot-Weissen verlassen werden, es dürften nicht die einzigen sein. „Wir werden wohl im Sommer wieder bei Null anfangen“, sagt Cift.

Kader ist einmal mehr dezimiert

Doch so weit ist es noch nicht, für den Moment muss er sich vor allem damit beschäftigen, elf gesunde und willige Spieler zu finden. Defensivmann Daniel Ndouop ist nach seinem doppelten Bänderriss noch nicht fit, Leon Wilki (Muskelfaserriss) und Joel Cartus (Mandelentzündung) müssen ebenfalls passen. Cit: „Wir sind arg dezimiert.“

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