Die Gastgeber aus dem Homburger Stadtteil zeigten sich äußerst effektiv gegen die Eisbachtaler: Aus zwei Torschüssen im ersten Abschnitt resultierten zwei Tore. Tom Koblenz durfte sich zunächst unbedrängt vor dem Eisbachtaler Strafraum durchdribbeln und den Ball platziert ins lange Eck setzen (10.), ehe ein Eisbachtaler Ballverlust in der Vorwärtsbewegung durch einen blitzschnellen Konter von Sven Sellentin ebenfalls mit einem eiskalten Abschluss bestraft wurde (27.).
Gute Chancen bleiben ungenutzt
Dabei hätten die Sportfreunde ihrerseits die Partie schon frühzeitig in die eigene Richtung lenken können: Nach neun Minuten segelte ein Ball von links an den Jägersburger Strafraum, wo Jonah Arnolds an den Ball kam, diesen aber zu unplatziert und mit zu wenig Druck FSV-Keeper Mirko Vogel in die Arme schoss (9.). Nachdem Lukas Reitz einen Freistoß aus 18 Metern knapp am Lattenkreuz vorbeigesetzt hatte (21.), vergab der Wilsenrother auch die dritte eindeutige Torchance der Gäste: Der Offensivmann der Eisbachtaler tauchte plötzlich freistehend vor dem Jägersburger Gehäuse auf, umkurvte FSV-Schlussmann Mirko Vogel, doch dann ließ sich Reitz zu weit nach außen abdrängen, wodurch kein gefährlicher Torabschluss mehr zustande kam (41.).
Einig waren sich beide Trainer im Anschluss in der Bewertung einer Situation kurz vor dem Halbzeitpfiff: Der Eisbachtaler Luca Kirschbaum ließ sich nach 44 Minuten an der Außenlinie nach einem nicht an ihm geahndeten Foulspiel zur Revanche hinreißen. Das Problem: Der 21-Jährige, der zu den auffälligsten Gästespielern in der ersten Halbzeit gehörte, hatte schon sieben Minuten zuvor wegen Meckerns den gelben Karton gesehen. Die Konsequenz: Gelb-Rot und eine Halbzeit zu zehnt für die Westerwälder.
Ich glaube, heute wäre mit elf Spielern gegen Jägersburg mehr drin gewesen.
Marco Reifenscheidt, Trainer Spfr Eisbachtal
„Das war sicher der Knackpunkt“, fand Jägersburgs Trainer Christian Frank. Ähnlich sah es Sportfreunde-Coach Marco Reifenscheidt: „Die Gelb-Rote Karte hat das Spiel nicht leichter gemacht und tut auch weh. Ich glaube, heute wäre mit elf Spielern gegen Jägersburg mehr drin gewesen.“ Mit einem Mann weniger schafften es die Eisbachtaler in Halbzeit zwei nicht mehr, zwingende Torchancen zu generieren.
Ein harmloser Kopfball von Pascal Heene (81.) und ein deutlich zu hoch angesetzter Abschluss von Jonah Arnolds (84.) versprühten, wenn überhaupt, nur einen Hauch von Gefahr. Doch auch Jägersburg tat nicht mehr als notwendig, was Trainer Frank etwas ärgerte: „Die zweite Halbzeit haben wir ein bisschen den Gang rausgeholt und den Sack nicht zugemacht.“
Effektivität macht den Unterschied
Jägersburgs Tom Koblenz, der freistehend an Eisbachtals Schlussmann Luka Tom Schuhmacher scheiterte (70.), und Ex-Profi André Fomitschow, dessen Eckball nur um Zentimeter am langen Eck vorbeisegelte (75.), verpassten es, für das 3:0 für zu sorgen, was FSV-Coach Christian Frank nicht überbewertet haben wollte: „Die zwei Tore, die wir geschossen haben, haben letztendlich glücklicherweise zum Erfolg gereicht. Insgesamt bin ich heute sehr zufrieden, denn Eisbachtal hat meines Erachtens deutlich mehr Qualität, als es die Tabellensituation widerspiegelt.“
Bei Marco Reifenscheidt sah die Gemütslage anders aus: „Ich bin natürlich darüber enttäuscht, wie das Spiel ausgegangen ist. Ich glaube, dass wir eine schwere Blockade im Kopf haben, denn wir machen unsere Tore einfach nicht.“
FSV Jägersburg: Vogel – Doll, Flögel, Fricker, Schreiber – Cisse, Ehrmann – Schäfer (58. Fomitschow), Koblenz (72. Steinhauer), Reiplinger (72. Dahl) – Sellentin (63. Klotsch).
Spfr Eisbachtal: Schuhmacher – Brühl, Ota, Tuchscherer – Plum (66. J. Kirschbaum), Olbrich – L. Kirschbaum, Kakui – Hannappel (53. Wettengl), Arnolds, Reitz (53. Heene).
Schiedsrichter: Nico Dönges (Mainz).
Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Tom Koblenz (10.), 2:0 Sven Sellentin (28.).
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Luca Kirschbaum (Eisbachtal) wegen Meckerns und Foulspiels (44.).