Alemannia Waldalgesheim – FC Karbach (Fr., 20 Uhr). „Der Begriff Sechs-Punkte-Spiel reicht nun nicht, für mich ist es ein Endspiel“, sagt SVA-Trainer Marcel Fennel über das Duell mit dem Fünften FC Karbach. Fennel fügt an: „Wenn die Partie nicht irgendwie in unsere Richtung läuft, werden wir den fünften Platz kaum noch erreichen können, auch wenn wir zwei Spiele weniger absolviert haben. Dessen sind sich alle bewusst.“
Der Achte Waldalgesheim hat vier Punkte Rückstand auf Karbach, ein Auswärtssieg würde den FC ganz nah an das Saisonziel Meisterrunde – und damit den vorzeitigen Klassenverbleib – rankommen lassen. „Der letzte Spieltag ist für uns mit dem Sieg gegen Mülheim-Kärlich und der Niederlage von Pfeddersheim gegen Gonsenheim super gelaufen“, sagt Karbachs Trainer Maximilian Junk: „Wenn wir auch in Waldalgesheim gewinnen, dann wird es für einige schwierig, noch Platz fünf zu erreichen.“
In der zehnköpfigen Meisterrunde (Top 5 der Staffeln Nord und Süd, Hin- und Rückspiel nur gegen die Teams der anderen Staffel) würde ab Ende März der Fünfte der Nord-Staffel mit der Roten Laterne (Platz zehn) starten, momentan wären es sieben Punkte Rückstand auf den neunten Rang. „Die Konstellation wird nicht einfach, dann von Platz zehn nach vorne zu kommen“, sagt Junk vor einer für Karbach sportlich womöglich ambitionslosen Meisterrunde: „Wir tun gut daran, die Meisterrunde zu erreichen. Wenn ich die Regionalliga Südwest anschaue und wie viele Mannschaften aus dem Regionalverband Südwest da unten drin stehen, dann wird es spannend in der Abstiegsrunde.“
Momentan gäbe es in der Oberliga sieben Absteiger, weil Trier und Rot-Weiss Koblenz eine Etage höher auf einem Abstiegsplatz stehen. Die Zahl könnte sich auf maximal acht erhöhen, wenn es auch Worms (steht knapp über dem Strich) erwischen würde.
Zum Spiel in Waldalgesheim: Junk will „nicht jammern, aber personell wird es nicht besser – im Gegenteil“. Gegenüber dem 2:0 gegen Mülheim-Kärlich fallen nun auch noch Mathias Fischer (Wadenverletzung), Jakob Schink (krank) und Yannick Rinker aus. Rinker fliegt heute nach Katar zur WM, dort arbeitet er über die Uni Mainz aus im Organisationskomitee mit. Erst vor dem letzten 2022er-Spiel am 10. Dezember gegen Eisbachtal kommt Rinker wieder heim.
Zudem fehlen weiterhin Linus Peuter, Romaric Grenz, Tom Schmitt, Eric Peters und David Eber-hardt. Die Aushilfen aus der B-Klassen-Reserve Michael Retzmann (gesperrt) und Stefan Preuß (verletzt) können auch nicht mitwirken. „Wir haben schon oft solche Situationen gemeistert“, geht Junk hoffnungsvoll an das Auswärtsspiel in Waldalgesheim ran.
SG Mülheim-Kärlich – TuS Kirchberg (Fr., 20 Uhr). 0:2 gegen Gonsenheim und 0:4 gegen TuS Koblenz in der Liga, dazwischen das 1:4 im Rheinlandpokal gegen Regionalligist Eintracht Trier – die vergangene Woche war ergebnistechnisch keine gute für den TuS, unerwartet kamen die drei Niederlagen allerdings auch nicht.
Dennoch sagt Kirchbergs Trainer Patrick Joerg: „Nagen tut es schon an uns.“ Dabei meint er nicht einmal die Ergebnisse an sich. „Es ist eine neue Situation, die wir haben nach erfolgsverwöhnten Jahren. Die haben einige so nicht gekannt und der eine oder andere kann damit auch nicht so gut umgehen, aber wir müssen irgendwann die Kurve bekommen.“
Kirchbergs Trainer will deswegen beim Gastspiel in Mülheim-Kärlich vor allem eines sehen: „Wir haben uns in diesen Spielen einen Ticken zu wenig gewehrt, manche Gegentore sind doch zu einfach gefallen. Ich will sehen, dass wir uns wehren und das direkt, nicht erst, wenn wir ein Gegentor gefangen haben – und nicht nur in einem Spiel.“
Diesen Prozess will er vorantreiben in seiner Elf, die gemeinhin als spielstark bezeichnet wird: „Man muss aber, wenn die Gegner wie jetzt das auch ist, andere Dinge abrufen.“ Denn: Joerg erwartet ein „Kampfspiel“ auf dem Rasen in Mülheim-Kärlich, der sicherlich nicht mehr unter dem Begriff „englisch“ geführt werden darf zu dieser Jahreszeit. Deswegen wird Joerg auch genau überlegen, wen er zunächst einmal ins Rennen schicken wird. Chancen, für sich zu werben, gab es in der vergangenen Woche für alle. Und außer Roman Bär, der die Woche wieder leicht ins Training eingestiegen ist, sind alle voraussichtlich dabei.
„Es haben alle viel Spielzeit bekommen in den drei Partien, so konnte man sich auch nochmal ein Bild für die letzten vier Spiele vor der Winterpause machen.“ Die Gegner heißen neben Mülheim-Kärlich noch Waldalgesheim (H), Ahrweiler (A) und Schott Mainz (H). Joerg hat sich keine Mindestanzahl an Punkten zum Ziel gesetzt.
Bislang sind es acht Zähler, was momentan in der Zusammenlegung beider Gruppen den letzten Platz bedeutet. In der Süd-Gruppe steht Elversberg II mit neun Zählern am Ende. Aber der Abstand ist nicht allzu groß zu den Mannschaften vornedran. In der eigenen Staffel sind es zum aktuellen Gegner sieben Zähler. „Es sind alle willig, wir kämpfen ja bis zum Schluss, das ist alles charakterlich einwandfrei“, weiß Joerg. Aber er weiß auch: „Wir müssen uns mehr wehren.“