Ein Erfolg im Kellerderby gegen Schlusslicht Eisbachtaler Sportfreunde wäre so wichtig gewesen. Vor allem auch, weil TuS Kirchberg mit einem überraschenden 2:1-Auswärtssieg bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich aufwartete. Doch in Durchgang zwei ließ sich der ABC noch die Butter vom Brot nehmen und musste sich mit einem 2:2 zufriedengeben.
Ahrweiler mit bester Saisonleistung
„Das ist sehr bitter nach einer solch guten Leistung wie heute“, gab der ABC-Coach nach dem Schlusspfiff enttäuscht zu Protokoll. Jonny Susa, der Sportliche Leiter, konnte dem nur beipflichten: „Das war mit das Beste, was die Mannschaft bisher geboten hat.“ Aus dieser Gemütslage heraus sind die Diskussionen nach dem Spiel nachvollziehbar.
Doch dass man den Schiedsrichter, keinen Geringeren als den Bundesliga-Assistenten Benedikt Kempkes aus Thür, als Hauptschuldigen an dem unglücklichen Ausgang der Partie ausgemacht hatte, ist zu kurz gegriffen. So umstritten auch die eine oder andere Entscheidung gewesen sein mag, macht es sich der ABC zu leicht, in einem nicht gegebenen Handelfmeter und einem wegen Abseits nicht anerkannten 3:2 oder der aus Sicht der Hausherren zu harten Elfmeterentscheidung die alleinigen Gründe für den erneuten Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib zu sehen.
Möglichkeiten für weitere Tore verpasst
Zu diesen strittigen Szenen wäre es womöglich überhaupt nicht gekommen, wenn das eingetreten wäre, was der Gästetrainer Marco Reifenscheidt so formulierte: „Wir hätten uns nach einer völlig desolaten ersten Halbzeit, in der wir ganz tief im Loch steckten, nicht beschweren können, wenn Ahrweiler 3:0 oder gar 4:0 vorn gelegen hätte.“ Die Möglichkeit dazu bestanden, wurden aber vergeben.
Zwei Mal war es Lars Bohm, der nach seinem ersten Saisontreffer gegen Waldalgesheim hätte nachlegen können. Erst schoss er nach einer Maßvorlage von Fatjon Bushati, der für den gesperrten Kevin Engelmann wieder einmal von Beginn an mitwirkte, knapp am Tor vorbei (22.) und dann hätte er nach einer Flanke von Pascal Rhodmann eine Minute nach dem 2:0 eigentlich per Kopf das dritte Tor für seine Mannschaft erzielen müssen.
Almir Porca mit zwei Treffern
Ohne jeden Zweifel hätte sich hierüber Almir Porca riesig gefreut. Wäre es doch dann für ihn ein vollkommen gelungener Fußballtag geworden. Zuvor hatte er mit seinen beiden Treffern seine Torquote auf sieben erhöht und zudem mit seiner wohl besten Vorstellung in der laufenden Spielzeit aufgrund einer enormen Spielfreude und Laufleistung und zusätzlich noch mit eine von ihm so nicht gewohnten Absicherung nach hinten dafür gesorgt, dass der ABC den Gegner völlig in den Schatten stellte.
Beim 1:0 (25.) stand er wieder einmal goldrichtig, als ein vom unermüdlich antreibenden Kapitän Sebastian Sonntag gedachter Torschuss abgefälscht wurde. Ebenso präzise war hier sein Abschluss wie in der 37. Minute. Gedankenschnell reagierte er nach einem dicken Eisbachtaler Patzer. Sein Schuss aus 20 Metern landete unhaltbar in den Maschen.
Ahrweiler wankt nach Gegentor
Zur Pause fiel auf, dass Gästecoach Reifenscheidt schon nach kurzer Zeit die Kabine verlassen und sich auf Einzelgespräche mit drei Auswechselspielern konzentriert hatte. Hierzu erklärte er später: „Angesichts der ersten Hälfte wäre ich sonst vielleicht ausfallend geworden. So habe ich versucht, mit drei neuen Leuten unser Spiel wieder zu beleben. Der Erfolg gibt mir recht. Plötzlich war da eine ganz andere Dynamik, vor allem nach dem ersten Gegentreffer.“
Nach einer Stunde trat das ein, was nicht wenige unter den 170 Zuschauern befürchtet hatten. Als Jonah Arnolds, der nicht nur durch zwei Treffer auf sich aufmerksam machte und das Porca-Pendant auf der Seite der Westerwälder darstellte, sondern auch ein ums andere Mal brandgefährlich vor dem Gehäuse von Alex Gorr auftauchte, das 1:2 (60.) erzielte, riss bei den Platzherren völlig der Faden.
Arnolds schnürt den Doppelpack
Die bis dato so sichere Abwehr geriet ins Wanken, die schnellen Gästeangreifer waren kaum noch in den Griff zu bekommen. Manchmal nur durch ein Foul wie in der 75. Minute. Da hierbei ein Eisbachtaler im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte Kempkes auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Arnolds sicher zum 2:2. Der gleiche Spieler hätte in der 80. Minute seine bravouröse Leistung sogar noch mit dem 3:2 krönen können. Zumindest das blieb dem ABC aber erspart.
Ahrweiler BC – Spfr Eisbachtal 2:2 (2:0)
Ahrweiler BC: Gorr, Renda, Liontos, Yaman, Ivkovic, Bushati, Sonntag, Loum (75. Thelen), Porca, Bohm (63. Jüngling), Rhodmann.
Spfr Eisbachtal: Kremer, Trabusch, Weimer, Brühl, Reitz, Heene (46. Kirschbaum),, Arnolds, Plum(46. Kakui), (Jung (46. Tuchscherer), Hannappel, Ota (70. Nagel).
Zuschauer: 170.
Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Thür).
Tore: 1:0 Porca (25.), 2:0 (Porca (36.), 2:1 Arnolds (60.), 2:2 Arnolds (75.).