Ein Eigentor und ein Abstauber von Max Wilschrey brachten die so wichtigen Punkte für die Vorderhunsrück-Kicker. Die Situation vor der Partie war klar: verlieren verboten. Eine Niederlage hätte die Aussichten auf die Aufstiegsrunde quasi zunichte gemacht. Druckt herrschte schon beim FC, zumal die Personalsituation alles andere als rosig war. Etliche Spieler fehlten, wie auch Janik Otto. „Ich bin nicht verletzt, sondern nur krank. In zwei Wochen bin ich wieder fit“, erzählte er am Zuschauerrand.
Der Abstand zu den großen vier (TuS Koblenz, Schott Mainz, FV Engers, SV Gonsenheim) ist zu groß und der Abstand nach unten sehr gering. Von den zwölf Teams der Abstiegsrunde könnten bis zu maximal acht absteigen, wenn es ungünstig läuft. Wohl dem, der es in die obere Hälfte schafft.
Gastgeber legen gut los
Auf dem engen Kunstrasen in Karbach (nebenan auf Naturgrün wurde der Boden belüftet) legten die Gastgeber gut los. Zweimal Max Wilschrey, einmal per Kopf, dann ein Schuss an die Oberkante der Latte. Leon Wilkis Einsatz wurde zur Ecke geklärt. Kevin Leidigs Schuss blieb an den Fußballschuhen des Gästekeepers Michael Wall (27.) hängen.
Danach kam es zu einem unnötigen Gerangel an der Ecke des Strafraums vor dem Mülheimer Tor. In der Folge musste Dogus Könez mit Gelb-Rot den Platz verlassen, weil er seinen Gegenspieler zuerst gefoult und dann Nase an Nase bedroht hatte, so Schiedsrichter Nico Dönges. Eine Karbacher Überzahl, mit denen die Gastgeber zunächst nichts anzufangen wussten.
SG kommt ordentlich aus der Pause
Auf jeden Fall ging es mit einem 0:0 in die Pause, was für Mülheim-Kärlich schmeichelhaft war, weil es in den ersten 45 Minuten keine ernst zunehmende Torchance kreiert hatte. Anders als zu Beginn des zweiten Abschnitts. In Unterzahl kamen die Gäste zu zwei passablen Torchancen, immer begünstigt durch Karbacher Missverständnisse. Mustafa Madanoglu zielte drüber und der Schlenzer von Pascal Steinmetz, der noch im Hinspiel beim 4:1 der SG glänzte, ging über das Tor.
Damit war die Gäste-Herrlichkeit vorüber. Karbach reihte eine Großmöglichkeit an die andere. Alleine Top-Torschütze Max Wilschrey verballerte vier Großchancen. „Aber irgendwann geht einer rein“, kommentiere er seinen Treffer zum 2:0 nach der Partie. Zuvor hatten sich schon Leon Wilki, Kevin Leidig und Tobias Jakobs ohne Erfolg versucht. Aber es kam noch zum erhofften Heimsieg.
Wilschrey ist mit dem Kopf zur Stelle
Wieder einmal hatte sich der starke spielende Co-Trainer Jakobs selbst in Szene gesetzt. Von der linken Torauslinie passte er flach und scharf nach innen, wo dann Marcus Fritsch, oder auch Torwart Wall die Kugel zum 1:0 für Karbach ins eigene Netz bugsierten (76.). Wer es exakt war, wusste auch Gästetrainer Thomas Arzbach nicht genau: „Einer von den beiden war es.“ Schiedsrichter Dönges schrieb das Tor Fritsch zu.
Danach scheiterte Wilschrey am Torpfosten, um wenig später uneigennützig auf Jakobs quer zu legen. Dessen Schuss lenkte Torwart Wall an den oberen Alubalken. Wieder stand Wall im Mittelpunkt des Geschehens, als Wilschrey alleine vor ihm auftauchte. Auch hier reagierte er glänzend und vereitelte die nächste Wilschrey-Großchance. Aber der Goalgetter kam noch zu seinem zwölften Saisontor und damit Platz zwei in der Torjägerliste der Oberliga.
Siegtreffer kurz vor Spielschluss
Leidig war an der Strafraumgrenze gefoult worden. Es gab Freistoß für Karbach. Den lenkte Wall noch an die Latte. Beim zurück prallenden Ball war dann Wilschrey mit dem Kopf zur Stelle und markierte den 2:0-Endstand, eine Minute vor Spielende. Platz fünf war damit vorerst eingetütet und Erleichterung machte sich auf dem Quintinsberg breit, denn der Erfolg hing lange am seidenen Faden.
Dementsprechend gelöst war FC-Trainer Maximilian Junk: „Der Sieg war ein wichtiger Schritt, wenn man bedenkt, was wir an Chancen alles verballert haben. Jetzt gilt es noch genug Punkte zu sammeln und vor allem die Heimspiele zu gewinnen“, blickte Junk schon in die Zukunft.
Sein Gegenüber, Thomas Arzbach, wunderte sich dagegen über die Wahrnehmung seiner Mannschaft: „Vor der Saison waren wir Abstiegskandidat Nummer eins, nun werden wir für die Aufstiegsrunde gehandelt“, sagte er und ergänzte: „Leider haben wir heute nichts mitgenommen.“
Karbach: Bauer – Fischer, Peifer, Jakobs, Wilschrey, Oster (59. Puttkammer), Mohr, Wilki (79. Denguezli), K. Leidig (89. Preuß), Hornetz, Rinker.
Mülheim-Kärlich: Wall – M. Fritsch, C. Fritsch, Könez, Kryeziu (81. Kospo), Steinmetz, Madanoglu (68. Slowik), Frohn, Seker, Platzek (81. Heuser), Wilmsmann.
Schiedsrichter: Nico Dönges (Mainz).
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 M. Fritsch (76., Eigentor), 2:0 Wilschrey (89.).
Besonderheit: Gelb-Rot für Könez (Mülheim-Kärlich, 33.).
Nächste Aufgabe für Karbach: am Freitag (20 Uhr) in Waldalgesheim.