Oberliga Gruppe Nord: FC unterliegt Eisbachtalin letzter Minute mit 1:2 - Weil Pfeddersheim auch patzt, ist Ticket für Meisterrunde fast gelöst
1:2-Pleite gegen Eisbachtal: Karbach vergibt den ersten Matchball
Der FC Karbach (in Blau) hatte beim 1:2 gegen Eisbachtal das Nachsehen, hier hechelt Michael Kohns dem Eisbachtaler Lukas Tuchscherer hinterher.
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Fußball-Oberligist FC Karbach hat seinen ersten Matchball für die Teilnahme an der Meisterrunde (Top 5 der Staffeln Nord und Süd) nach einer schwachen Darbietung vergeben.

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Gegen die vor der Partie noch auf dem letzten Tabellenrang platzierten Sportfreunde Eisbachtal zeigten die Vorderhunsrücker bei Minustemperaturen auf dem heimischen Quintinsberg-Kunstrasen wenig Positives und verloren durch ein Kontergegentor in der Nachspielzeit mit 1:2 (0:1). Aber durch die Niederlage des Konkurrenten TSG Pfeddersheim gegen den Ahrweiler BC (0:1) tat die Karbacher Niederlage im Endeffekt doch nicht so „weh“.

Karbach hat als Fünfter 25 Punkte und Pfeddersheim als Sechster 20 Zähler, aber ein Spiel mehr noch. Aber: Pfeddersheim hat nur noch zwei Partien und muss diese beim Primus Schott Mainz (25. Februar) und gegen Eisbachtal (5. März) gewinnen, um Karbach zu überholen.

Pfeddersheim muss zweimal gewinnen

Sollte Pfeddersheim das gelingen, würde Karbach in seinem letzten Match, dem Derby am 5. März in Kirchberg, eventuell auch aufgrund der Tordifferenz ein Unentschieden zur Quali für die Meisterrunde reichen. Aber: Mit Schützenhilfe von Schott sollten die Karbacher schon an ihrem spielfreien Wochenende (25. Februar) das Ticket zur Meisterrunde lösen. Für die Eisbachtaler war der Erfolg in Karbach ihr erster (!) Auswärtssieg der Saison, den sie sich mit einer couragierten Leistung absolut verdienten – und damit die Rote Laterne an den TuS Kirchberg abgegeben haben.

In der ersten Viertelstunde hatten die Einheimischen auf ihrem Kunstrasen noch Vorteile und dabei auch zwei Torgelegenheiten: Zunächst wurde Tobias Jakobs nach schönem Dribbling in letzter Sekunde gestoppt (7.), und danach vergab der 19-jährige Leon Wilki eine Riesenchance (11.). Julian Hornetz hatte perfekt auf den Youngster geflankt, allerdings köpfte dieser völlig freistehend aus sechs Metern vorbei.

Arnolds behält vor Bauer die Nerven

Kurz danach kamen die Westerwälder immer besser ins Spiel und brachten fortan mit ihrem hohen Pressing die Gastgeber öfter in Verlegenheit. Die Karbacher fabrizierten Fehlpässe in ungewohnt hoher Anzahl und brachten somit die Gäste immer wieder ins Spiel. So zog beinahe auch Moritz Hannappel einen Nutzen von einem ungenauen FC-Abspiel, aber sein Schlenzer aus 17 Metern flog knapp über das Tor (19.).

Besser zielte sein Mannschaftskamerad Jonah Arnolds in der 36. Minute, profitierte dabei allerdings auch von einem Karbacher Missgeschick: FC-Innenverteidiger Jannik Mohr hatte bereits den Ball kontrolliert, aber rutschte danach aus und machte so den Weg frei für Arnolds Sololauf. Dieser behielt auch vor Karbachs Torwart Florian Bauer die Nerven und hob den Ball über diesen zur 0:1-Gästeführung. Auch die erste Möglichkeit nach dem Wechsel hatten die Eisbachtaler, jedoch traf der Japaner Takuya Kakui nur den Außenpfosten (48.).

Otto gleicht präzise aus

In der 55. Minute hatte Karbachs Torjäger Max Wilschrey den Ausgleich auf dem Fuß, seine Direktabnahme flog aber knapp am Gehäuse vorbei. Ganz präzise ins lange Eck schoss dagegen Janik Otto, er ließ mit seinem strammen Flachschuss aus 17 Metern dem SF-Torwart Niklas Kremer keine Chance und markierte so den 1:1-Ausgleich (75.).

Der erst 23-jährige Regionalligaschiedsrichter Justin Hasmann, der im Mai das Finale um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund leiten durfte, hatte schon eine fünfminütige Nachspielzeit angezeigt, als Eisbachtal nochmals zu einem Konter ansetzte. Kapitän Pascal Heene verlagerte geschickt nach rechts, von wo Kosuke Ota prima den Joker Justin Nagel bediente. Dieser blieb ruhig und erzielte in der 92. Minute aus kurzer Distanz den Eisbachtaler Siegtreffer.

Von meiner Mannschaft bin ich heute sehr enttäuscht.

Karbachs Trainer Maximilian Junk.

Gästetrainer Marco Reifenscheidt freute sich extrem: „In den letzten Spielen gegen Karbach hatten wir oft das Nachsehen, aber heute waren wir dann irgendwie mal dran. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, denn das haben die Jungs heute richtig stark gemacht. Das Siegtor haben wir dann am Ende auch sehr gut heraus gespielt.“

Dagegen war FC-Coach Maximilian Junk angesäuert: „Von meiner Mannschaft bin ich heute sehr enttäuscht. In der ersten Halbzeit hatten wir gefühlt eine Passquote von elf Prozent. Klar, wir hätten dann später auch den Siegtreffer erzielen können, aber insgesamt hat Eisbachtal heute hier richtig gut gespielt und auch hochverdient gewonnen.“

Karbach: Bauer – Peifer (68. Denguezli), Jakobs (61. Oster), Wilschrey, Mohr, Puttkammer, Wilki, Otto, Hornetz (74. Rinker), Jannke, Kohns (61. K. Leidig).

Eisbachtal: Krämer – Brühl, Reitz (73. Olbrich), Heene, Arnolds (69. Nagel), Kirschbaum (85. Jost), Tuchscherer, Kakui, Jung, Mo. Hannappel (46. Weimer), Ota.

Schiedsrichter: Justin Hasmann (Neunkrichen).

Zuschauer: 129.

Tore: 0:1 Arnolds (36.), 1:1 Otto (75.), 1:2 Nagel (90. + 2).

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