Simmern/Cochem. Der Blick auf den fünften Spieltag in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel:
SV Oberwesel – SG Bremm 0:0. „Ich kann mich nicht an ein Spiel erinnern, das wir während des Weinmarktes gewonnen hätten“, sagte der Oberweseler Coach Christoph Braun. Dass diese Serie gegen Bremm Bestand hatte, lag an zwei Dingen: am starken Gegner und daran, dass bei Oberwesel der letzte Pass oft keinen Abnehmer fand. Und so musste Braun mit dem Remis zufrieden sein. War er allerdings nur bedingt: „Wir sind zwar noch ungeschlagen, aber die ganzen Remis bringen uns nicht wirklich weiter.“ Um den Dreier doch noch in Oberwesel zu behalten, stellte der Coach in der Schlussphase um, ließ noch offensiver spielen und nahm damit auch das Risiko einer möglichen Niederlage in Kauf. Allerdings passierte weder das eine noch das andere. Auch Bremm konnte sich nur wenige Möglichkeiten erspielen. Zwei, drei zählte Trainer Christoph Reinisch. Ein Tor durch Sascha Schmitz war auch dabei. Da hatte der Unparteiische allerdings auf Abseits entschieden. „Vermeintlich Abseits“ nannte es Reinisch. Braun dazu: „Da hatten wir vermutlich schon Glück. Das ging so schnell, ich konnte es aus meiner Position nicht richtig sehen.“
SG Urbar/Laudert/Lingerhahn – SG Vordereifel II 5:2 (1:0). Zwei Schlüsselszenen machte der Vordereifeler Spielertrainer Florian Hartmann in der Partie aus: Nach dem 1:1 habe seine Mannschaft eine Doppelchance zur 2:1-Führung gehabt, um kurze Zeit später durch einen Urbarer Doppelschlag selbst mit 1:3 zurückzuliegen. Doch selbst nach dem 3:1 und 4:1 steckte die durch einige Spieler aus dem Bezirksligakader verstärkte Gästeelf nicht auf, kam auf 4:2 heran und hatte sogar die Möglichkeit zum 4:3, als ein Urbarer Spieler auf der Linie rettete. „Unterm Strich geht die Niederlage aber schon in Ordnung, denn Urbar hat uns schon ein wenig den Schneid abgekauft“, so Hartmann. Das lag laut Kollege Jürgen Schneider daran, dass seine Mannschaft mit der richtigen Einstellung in die Partie gegangen war. Auch wenn Schneider den Sieg nie in Gefahr sah, stufte er den Gegner als gut und keinesfalls wie einen Tabellenletzten ein. Ein Sonderlob gab es nicht nur für den Gegner, sondern für den eingewechselten Benedikt Grund. Wenig Lob hatte er unterdessen für den Schiedsrichter übrig. Der habe bei der Roten Karte gegen Stefan Preuß falsch entschieden. Preuß habe sich losgerissen und nicht geschlagen.
TSV Emmelshausen II – SpVgg Cochem 0:1 (0:1). Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff parierte der Cochemer Schlussmann Tim Scherrer einen Freistoß von Spielertrainer Jochen Volk und hielt damit den Dreier für sein Team fest. „Ich denke, sie hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn die Partie 1:1 endet“, meinte Volk. Sein Gegenüber Manuel Bausen sprach unterdessen von einem verdienten Sieg für seine Mannschaft. Wegen eines deutlichen Chancenplus und wegen einer dominanten ersten Halbzeit. Das frühe Cochemer Tor spielte den Gästen in die Karten und sorgte bei den Gastgebern erst einmal für Verunsicherung. Viele Fehlpässe waren die Folge. Dadurch kam Cochem immer wieder zu Möglichkeiten. Nach der Pause kam der TSV dann besser ins Spiel – belohnte sich allerdings nicht mit einem Treffer.
SG Hausbay-Pfalzfeld/Braunshorn – SG Niederburg/Biebernheim 0:2 (0:1). Vor dem Spiel hatte der Hausbayer Spielertrainer Mirko Bernd gesagt: „Wir sind noch keine Spitzenmannschaft.“ Nach dem Spiel sagte er: „Wir haben zumindest in der ersten Hälfte gespielt wie eine Spitzenmannschaft.“ Allerdings belohnten sich die Gastgeber nicht für ihr Engagement und für eine richtig gute und dominante erste Halbzeit. Zwei Konter konnte Niederburg bis dahin verbuchen, einen davon hatte Jan Schink eine Minute vor dem Pausenpfiff zum 0:1 vollendet. „Wir sind eigentlich überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, gab der Gästetrainer Patric Muders zu. Dessen Team hatte lediglich in der zweiten Hälfte 20 gute Minuten. Stattdessen spielte Hausbay weiter nach vorne und hatte Möglichkeiten. Die beste davon hatte der Spielertrainer persönlich: Er scheiterte in der 71. Minute per Foulelfmeter am guten Gästeschlussmann Pascal Neber. Stattdessen markierte Niederburg in der Schlussminute das 0:2. „Das war ein glücklicher Sieg“, konstatierte Muders. Bernd: „Ich kann mit allem leben, nur mit dem Ergebnis und meinem Elfer nicht.“
SG Leiningen-Norath/Bickenbach – SG Ehrbachtal Ney 3:2 (2:1). Nach der Derbyniederlage rang Ehrbachtals Spielertrainer ein wenig nach Worten. „Wir hätten schon nach 20 Minuten 3:0 führen müssen“, sagte Benjamin Reiner. Die Möglichkeiten hatten sich nach Standardsituationen ergeben. Ein Tor für die Gäste war dann tatsächlich gefallen – durch den Spielertrainer. „Aus völlig unerklärlichen Gründen sind dann bei uns Unsicherheiten aufgekommen“, so Reiner. Erst nach der Pause, da stand es aber schon 2:1, sei seine Mannschaft wieder besser ins Spiel gekommen – ohne sich zu belohnen. „Das war jedenfalls eine unverdiente Niederlage“, so der Ehrbachtaler Coach. Sein Kontrahent Peter Aßmann war da etwas anderer Meinung. Der fand die Leistung seiner Mannschaft zwar auch nicht gut, aber gut genug, um von einem verdienten Sieg zu sprechen. „Wir hatten mehr Spielanteile“, argumentierte er. Am Ende war es ihm aber auch egal, ob verdient oder nicht. Für ihn zählten nur die drei Punkte. „Ich spiele lieber mittelmäßig und gewinne, als umgekehrt.“
SG Biebertal/Unterkülztal – SG Soonwald/Simmern 4:1 (2:0). „Wir haben 4:1 gegen die Kreisstadt gewonnen. Was will man mehr?“ Das war der erste Kommentar von Biebertals Trainer Uwe Erdle. Der erste Kommentar seines Gegenübers Jan Wächter war „kein Kommentar“. Dann schob Wächter doch noch ein paar kurze Aussagen hinterher, die deutlich machen, dass seine SG derzeit meilenweit von der Normalform entfernt ist. Von „Katastrophe“ war da die Rede, von einer „indiskutablen Leistung“. Das lag laut Erdle aber auch an der starken Leistung seiner Mannschaft. Die hatte den Gegner früh angelaufen und ihn dadurch zu Fehlern gezwungen. „Die kamen gar nicht hinten raus. Das war Powerplay von uns.“ Am Ende konnte er seinem Team nur ankreiden, dass es die Chancen nicht konsequent genutzt hatte. „Wir hätten auch gut und gerne 9:1 gewinnen können.“
SG Bell/Buch/Mastershausen/ Mörsdorf – FC Karbach II 3:2 (1:1). Zum dritten Mal in Folge hat die Karbacher Reserve wichtige Punkte im Aufstiegskampf liegen lassen. Während das in den vergangenen beiden Partien laut Spielertrainer Reyad David eher unglücklich war, so sei es dieses Mal verdient gewesen. „Wir haben zwar zweimal geführt, aber wir haben viel zu viele individuelle Fehler gemacht und zu viele Fouls verursacht.“ Zwei dieser Fouls mündeten in Gegentoren. Zwei der drei Beller Treffer erzielte Nico Span. „Was der Junge zeigt, ist überragend“, lobte ihn sein Trainer Kay Nell. Der war aber mit der gesamten Mannschaftsleistung zufrieden. „Es hat alles gepasst. Wir haben einen fußballerisch besseren Gegner geschlagen – und das verdient.“ Fußballerisch war von der Karbacher Reserve laut Nell allerdings nicht allzu viel zu sehen. Der Gegner habe vor allem mit langen Bällen in die Spitze auf Hanifi Agirdogan agiert. Sina Ternis