Fußball-Kreisliga A: Anadolus Trainer spricht Klartext - Am Sonntag in der Augst
Murat Sayim, Trainer beim SV Anadolu Koblenz: Wenn wir nicht aufsteigen, stelle ich mein Amt zur Verfügung
Trainer Murat Sayim möchte mit dem SV Anadolu Koblenz in die Bezirksliga aufsteigen.
Wolfgang Heil

Koblenz. Die Saison in der Fußball-Kreisliga A Koblenz hat für den SV Anadolu Koblenz und Trainer Murat Sayim mit einem klassischen Fehlstart begonnen. Beim SV Weitersburg unterlag der Liga-Favorit 0:3. Inzwischen hat sich die Mannschaft deutlich gesteigert und liegt mit zwölf Punkten auf dem fünften Platz. Am Sonntag um 14.30 Uhr muss Anadolu die Auswärtsaufgabe bei der SG Augst bewältigen.

Wie kam es zu der klaren Niederlage zum Auftakt in Weitersburg, Herr Sayim?

Die ist schnell erklärt. Durch verschiedene Umstände hatten wir eine katastrophale Vorbereitung, und die Mannschaft befand sich in keiner guten Verfassung. Deshalb kam die Niederlage für uns nicht überraschend. Dazu kommt, dass sich Weitersburg blendend verstärkt hat und zum Kreis der Favoriten zählt.

Danach haben Sie mit Ihrer Mannschaft alle Spiele gewonnen. Was hat sich so schnell geändert?

Verstärkte Trainingsarbeit und die Qualität einzelner Spieler haben dazu geführt, dass uns weitere Punktverluste erspart blieben und die Mannschaft ihr wahres Leistungsvermögen zeigt.

Besonders der 7:2-Pokalsieg gegen den Bezirksligisten SG Maifeld hat beeindruckt. Wie erklären Sie sich den hohen Erfolg?

Im Alltag agieren fast alle Teams sehr destruktiv und tun kaum etwas für den Spielaufbau. Da ist es manchmal nicht einfach, Lösungen zu finden. Jedoch mit zunehmendem Saisonverlauf gelingt uns das immer besser. Maifeld war eine Mannschaft, die aktiv am Spiel teilnahm. Das kam uns entgegen. Meine Mannschaft sprühte vor Spiellaune und hatte richtig Spaß am Spiel.

Jeremy Heyer trifft im Moment nach Belieben. Wie wichtig ist der Torjäger für Anadolu?

Dass er sehr wichtig ist, steht außer Frage. Aber unser Spiel ist auch auf ihn zugeschnitten. Die Tore sind nicht nur ihm zu verdanken, sondern resultieren aus der Vorarbeit anderer.

Wer sind die Vorbereiter?

Da ist in erster Linie Sascha Engel zu nennen. Der auf dem Platz uneigennützig reagiert und sich als Führungsspieler den Respekt der gesamten Mannschaft verdient. Sascha Engel ist nicht nur ein hervorragender Fußballer, sondern besitzt auch als Mensch eine hohe Akzeptanz. Der Verein kann stolz sein, solch einen Spieler in seinen Reihen zu haben.

Der dritte Hochkaräter in ihrer Mannschaft ist Armin Jusufi. Wie steht es um ihm?

Armin ist mit viel Talent gesegnet. Talent allein reicht aber nicht, es gehört harte Arbeit dazu. Er kann sich noch steigern, aber ich bin mir sicher, das kriegen wir gemeinsam hin. Ich glaube, wir haben noch viel Freude an seinem Spiel.

Bei Anadolu wäre die Welt in Ordnung, gäbe es mit dem Hartplatz Feste Franz nicht das leidige Platzproblem, oder?

Ja, unser staubiger Hartplatz ist nicht gerade einladend für ein gutes Fußballspiel. Aber hier arbeitet der Vorstand mit Hochdruck an einer Lösung. Ab Mitte nächster Saison soll uns der Lützeler Platz am Schartwiesenweg zur Verfügung stehen. Geplant ist ein Rasenplatz. Angedacht ist es, die Vorrunde komplett auswärts zu spielen und die Rückrunde dann in Lützel.

Ende vergangenen Jahres gab es atmosphärische Störungen zwischen Ihnen und dem Vorstand. Sind die inzwischen bereinigt?

Wir haben in einem konstruktiven Gespräch die Dinge geklärt und arbeiten jetzt gemeinsam mit Volldampf an unseren Zielen.

Also den Aufstieg in die Bezirksliga?

So habe ich es vor der Saison formuliert, und das ist nach wie vor unser Ziel. Ich verknüpfe die Meisterschaft mit meiner Person und würde beim Scheitern mein Amt zur Verfügung stellen.

Zunächst steht ja am Sonntag die Aufgabe in der Augst an. Wie wollen Sie die lösen?

Durch Fußball mit Lust und Leidenschaft. Meine Mannschaft hat eine hohe Qualität, das sollte man am Sonntag sehen. Wir freuen uns ganz besonders auf den gepflegten Rasenplatz.

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