Schließlich konnte dieser Wettbewerb ebenfalls nicht zu Ende gespielt werden, nach der zweiten Runde, also vor dem Achtelfinale jeweils, war coronabedingt Schluss. 32 Mannschaften, je 16 bei den A-/B- sowie den C-/D-Ligisten, sind somit noch dabei. Angesichts der Rahmenbedingungen und der Tatsache, dass hier weniger finanzielle Interessen die Diskussion befeuern, stellt sich die Lage auf Kreisebene entspannter dar. Wenn es auch hier unterschiedliche Meinungen gab.
Die Grundüberlegung des Kreisvorstandes Rhein/Ahr besteht nun darin, den Wettbewerb im August oder September im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison fortzuführen – wenn es denn die Lage zulässt: erst das Achtelfinale an einem Wochenende, das Viertelfinale im Verlauf der folgenden Woche und dann Halbfinale und Finale am Wochenende darauf. Innerhalb von acht Tagen wäre die Sache damit beendet. So weit, so gut.
Bleibt aber die Frage offen, welche und wie viele Mannschaften der Kreisverband dem übergeordneten Fußballverband Rheinland für die erste Runde um den Rheinlandpokal meldet. Die soll laut Rahmenspielplan schon vor der angedachten Beendigung des Kreispokals stattfinden. Sicher und beschlossen ist das mit Blick auf Corona freilich noch nicht.
Klar ist mittlerweile aber hingegen, wie viele Mannschaften jeder der neun Kreise im FVR-Gebiet melden kann, nämlich sechs. Ursprünglich war von nur zwei die Rede, aber da regte sich teilweise Widerstand. Der Kreis Trier-Saarburg zum Beispiel wollte unbedingt mehr melden. Und das kann er nun auch – so wie die anderen ebenfalls. Diesen Beschluss hat der FVR nun gefasst.
Aber trotzdem: Auf die sportlich ausgetragene Qualifikation der Teilnehmer aus den jeweiligen Fußballkreisen werden die Kreisvorstände nicht warten können. Um ein Bild von der Motivations- und Gefühlslage bei den Vereinen auf Rhein/Ahr-Ebene zu bekommen, hat der hiesige Vorstand die noch beteiligten Klubs angeschrieben, um zu erfragen, ob sie noch weiterspielen wollen, gemeldet werden wollen für den Rheinlandpokal und ob sie gegebenenfalls einverstanden sind, die Teilnehmer am Rheinlandpokal auch auszulosen.
Die Resonanz auf die Anfrage fiel ausgesprochen verhalten aus. „Es hat gerade mal eine Handvoll Vereine geantwortet“, berichtet der Kreisvorsitzende Dieter Sesterheim: „Aber die Tendenz ging dahin, zu losen.“ Bleibt die Frage, ob diese Auslosung unter den verbliebenen 32 Mannschaften wie die jetzt am vergangenen Montag bei der Ziehung des Gegners von RW Koblenz live im Internet zu verfolgen sein wird.
„Nein, das sehe ich nicht ein“, macht Sesterheim deutlich: „Das ist auch eine Kostenfrage. Und wenn ich sehe, wie wenige Mannschaften sich auf unsere Anfrage gemeldet haben, lohnt sich der Aufwand nicht.“ Ort und Zeit für die Auslosung stehen derzeit noch nicht fest. Im stillen Kämmerlein soll sie jedenfalls nicht stattfinden. Der Vorstand schaut sich nach einer Präsenzveranstaltung bei einem Verein oder einem öffentlichen Anlass um, wo die Lose in einem offiziellen Kontext coronakonform gezogen werden können. „Es gibt ja hoffentlich bald wieder Lockerungen, damit das möglich ist“, sagt Sesterheim.
Stichwort „Präsenzveranstaltung“: Der Kreistag der Rhein/Ahrfußballer (geplant für den 2. Juli in Dernau) und der Jugendkreistag (7. Juni in Kripp) sind so geplant und wurden darum in den Oktober verschoben, der Jugendkreistag voraussichtlich in die 40. Kalenderwoche (4. bis 10. Oktober), der der Senioren in die 43. (18. bis 24. Oktober). Und selbst das müsste nicht das letzte Wort sein. Theoretisch hat der Kreisvorstand bis zum 31. Dezember Zeit.