Es war lange Zeit nicht absehbar, ob ein Wiederaufbau an Ort und Stelle in Antweiler überhaupt zulässig ist. Inzwischen scheint sich eine Lösung anzubahnen. In Verbindung mit einem neuen Feuerwehrgerätehaus werden Umkleideräume geschaffen, und einen Naturrasenplatz soll es auch wieder geben, fast an gleicher Stelle, aber mit entsprechenden Auflagen.
In der Diskussion war vorher ein Wiederaufbau der Sportanlage am Ortsrand von Hoffeld in unmittelbarer Nähe eines seit den 1960er-Jahren vorhandenen Sportplatzes. Dieser Rasenplatz, etwa einen Kilometer von der Ortslage entfernt und auf drei Seiten von Pappeln umsäumt, wird seit knapp zehn Jahren nicht mehr für den Sportbetrieb genutzt und dient heute als Pferdeweide.
Udo Seifen weiß Bescheid
Noch vorhanden ist der Wohncontainer, der zum Umkleiden genutzt wurde, und ein kleines Gebäude, in dem nötige Gerätschaften gelagert wurden. Strom- und Wasseranschlüsse existierten nicht. Udo Seifen, von 1994 bis 2009 Ortsbürgermeister der rund 320 Einwohner zählenden Gemeinde, von 1985 bis 1989 und von 2013 bis heute Vorsitzender der Oberahrtaler Sportfreunde (OASF), weiß aus der Schul- und Dorfchronik, dass 1949 ein Sportverein gegründet wurde, der sich auf einem Gemeindegrundstück mit großem Engagement seiner Mitglieder eine Spielstätte errichtete. Dort wurde wie in den anderen Orten des oberen Ahrtals eifrig gekickt. Lange Zeit gegeneinander, ehe Ende 1969 die Idee geboren wurde, künftig miteinander auf Torejagd zu gehen.
Gründung der Oberahrtaler Sportfreunde
Am 12. Dezember 1970 wurden auf Initiative von Peter Marx, dem unermüdlichen Motivator und Antreiber der neuen Sportgemeinschaft, die Oberahrtaler Sportfreunde ins Leben gerufen. Aus den vier Vereinen VfR Antweiler, Grün-Weiß Aremberg, SV Dorsel und SV Hoffeld wurde einer, bei dem fortan möglichst alle Altersgruppen aktiv sein sollten.
Allerdings stellte die Sportstätten-Situation anfangs ein großes Problem dar. Die Sportplätze in Antweiler, Aremberg, Dorsel und Hoffeld waren entweder zu klein oder in einem schlechten Zustand. Nach jahrelangem zähen Ringen konnten in Antweiler zuerst der Rasenplatz (1977), später das Umkleidegebäude (1979) eingeweiht werden. In Hoffeld erhielt der Platz 1982 eine neue Rasendecke.
300 Vereinsmitglieder bei den OASF
Zum Einzugsgebiet der OASF mit seinen rund 300 Vereinsmitgliedern zählen heute die Ortsgemeinden Antweiler, Aremberg, Eichenbach, Fuchshofen, Hoffeld und Müsch (insgesamt knapp 1400 Einwohner). Zu Beginn der 1980er-Jahre wurden zwei Senioren- und vier Jugendmannschaften ins Punkterennen geschickt. Gespielt wurde im Wechsel auf den Plätzen in Antweiler, Hoffeld und Dorsel. 1986 musste die erste Mannschaft in die D-Klasse, die damals unterste Liga auf Kreisebene, absteigen.
Spielermangel führte allenthalben dazu, dass immer mehr Spielgemeinschaften gebildet wurden. Erst nur im Nachwuchsbereich, später auch bei den Senioren. In der Verbandsgemeinde Adenau bot sich im Spieljahr 1990/1991 noch folgendes Bild: SV Leimbachs erste Garnitur spielte überkreislich, die zweite in der D-Liga, SV Reifferscheid und TuWi Adenau stellten ebenfalls zwei Teams, die beide in Kreisligen kickten.
Hocheifel mit zehn Seniorenmannschaften
Auch auf Kreisebene aktiv waren SV Barweiler und SV Dorsel mit je einer Mannschaft. OASF war noch zweifach vertreten, mit einer in der C-Klasse, mit der Zweiten in der D-Liga. Das macht in der sogenannten Hocheifel insgesamt zehn Seniorenmannschaften.
Zuerst fusionierten 1991 die Oberahrtaler Sportfreunde mit dem SV Barweiler mit dem Ergebnis, dass nur noch zwei Seniorenteams gemeldet wurden. Immerhin wurde 1994 der Aufstieg in die B-Klasse gefeiert. Das Ereignis, auf das OASF 25 Jahre warten musste, wurde mit einem Autokorso profimäßig zelebriert.
Leimbach sorgte lange für Furore
1999 kam es zum Zusammenschluss des SV Reifferscheid mit TuWi Adenau, die über einen langen Zeitraum jeweils zweifach im Seniorenbereich präsent waren. Übrig blieben zwei Vertretungen im Erwachsenenbereich. Der SV Leimbach, der aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Landes- und Bezirksliga über eine lange Epoche hinweg für Furore sorgte, schloss sich 2004 Adenau und Reifferscheid an. Mit der ersten Mannschaft war die zu einem Trio angewachsene Gemeinschaft sogar für kurze Zeit in der Bezirksliga aktiv, ansonsten immer im Kreisoberhaus anzutreffen.
Die Auguren hatten es vorausgesagt
Es kam, wie es die Auguren schon lange vorausgesagt hatten: Erst wurde die Reserve von Oberahrtal/Barweiler 2018 nach der Vorrunde zurückgezogen, dann kam der Abstieg der SG Adenau aus der A-Klasse und die Abmeldung der Zweitgarnitur. Man steckte die Köpfe zusammen, und ab der aktuellen Spielzeit gibt es die SG Hocheifel 23 mit fünf ehemals eigenständigen Vereinen, die mit je einer Mannschaft in der B- und C-Liga auflaufen.
Nur noch zwei Teams übrig geblieben
Von zehn Mannschaften sind nach etwas mehr als zwei Jahrzehnten nur noch zwei übrig geblieben. Und die benutzen jetzt Rasen- und Hartplatz in Adenau. Ausweichen kann man noch nach Barweiler (Tennenplatz), während in Hoffeld die Pferde grasen, und in Antweiler noch viele Monate ins Land ziehen werden, ehe wieder auf Rasen gekickt werden kann.