Rhein-Lahn. Gott sei Dank, es ist ein Heimspiel! Der SC SB Filsen darf am Sonntag in der Kreisliga B auf „heimischem“ Geläuf ran, was im bisherigen Saisonverlauf großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Teams hatte. Wenngleich, irgendwie ist es dann doch kein reines Heimspiel, denn Filsen spielt ja bekanntlich in Osterspai – und der Gegner ist die zweite Mannschaft der „eigentlichen“ Platzherren. Das Spiel beginnt um 14.30 Uhr.
„Wir spielen und trainieren dort schon seit vielen Jahren“, sagt Filsens Trainer Mathias Brinkmann. „Klar fühlen wir uns in Osterspai heimisch.“ Wenn er den nächsten Gegner beobachten will, dann muss er im Training nur auf die andere Platzhälfte schauen. „Wir trainieren dienstags gemeinsam auf dem Platz. Natürlich schaut man da schon mal rüber und beobachtet, wer gerade fit ist oder wer vielleicht fehlt. Aber wir reden ja auch miteinander, sind uns ja nicht fremd. Das ist eine gesunde Rivalität auf dem Platz, ansonsten sind wir untereinander ja befreundet.“ Umso wichtiger wäre ein Sieg gegen Osterspais Reserve.
„Keiner von uns hat Lust, beim nächsten Mal an der Theke den ganzen Abend das breite Grinsen des Nebenmannes ertragen zu müssen.“ Filsen ist derzeit recht gut in Schuss, auch wenn die Partie in der Vorwoche in Kaub wetterbedingt abgesagt werden musste. Davor aber gab es sieben Punkte in drei Spielen – der SC steht mit 17 Zählern auf dem neunten Tabellenplatz.
„Insgesamt bin ich mit den Leistungen bei den Heimspielen sehr zufrieden“, sagt Brinkmann. „Auswärts sind wir dann zwei Klassen schlechter. Das kann ich mir einfach nicht erklären.“ Zuhause hat Filsen bisher 15 Punkte geholt, in der Fremde nur zwei. Zuhause hat man bisher auch nur zwei Gegentore kassiert, auswärts 27.
„Auf gegnerischem Platz spielen wir plötzlich lang und hoch. Das machen wir auf heimischem Platz nie, weil wir das auch gar nicht können. Das ist mir unerklärlich.“ Umso wichtiger wäre am Sonntag der nächste Heimsieg. „Osterspai kann an einem guten Tag für jeden Gegner gefährlich werden“, sagt Brinkmann. „Wenn wir aber abrufen, was wir können, dann werden wir das Spiel für uns entscheiden können.“
Sein Gegenüber Sebastian Pottbäcker wird ihm da grundsätzlich wohl nicht widersprechen: „Es läuft derzeit einfach nicht rund, das zeigen die Ergebnisse recht deutlich.“ Zuletzt kassierte die FSV ein 0:4 gegen Eppenrod, davor ein happiges 1:6 in Diez. In den vergangenen sieben Spielen sammelte Osterspai II nur zwei Zähler. Seit dem Saisonstart, nach dem ersten Spieltag war die FSV Dritter, ging es kontinuierlich bergab. Mit 15 Punkten ist man aktuell Tabellenelfter, vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz.
„Natürlich hatten wir nach dem guten Saisonstart das Gefühl, es könnte vielleicht auch was gehen in Richtung gesicherter Mittelfeldplatz. Aufgrund der Umstände jedoch bleibt das gesteckte Saisonziel auch weiterhin aktuell, und das ist der Klassenverbleib.“
Die „Umstände“ wurden in den vergangenen Wochen immer wieder thematisiert: die personelle Situation. Einige Ausfälle machen Pottbäcker und Co. das Leben schwer. Die angespannte Situation auch in der ersten Mannschaft macht Unterstützung von oben derzeit unmöglich. „Wir bekommen Hilfe vom einen oder anderen Stand-by-Spieler oder aus der A-Jugend. Es bleibt dabei: Wir müssen uns jetzt in die Winterpause retten und dann im neuen Jahr wieder angreifen.“
Das kommende Duell mit Filsen ist auch für Sebastian Pottbäcker ein besonderes Spiel. „Das ist halt ein Derby. Vielleicht können wir ja den Kampf annehmen und uns über einen solchen Derbysieg wieder in Form bringen.“ Osterspais Trainer hätte nichts gegen einen Aufwärtstrend – erst Recht nicht mit einem Sieg gegen den Nachbarn. Tom Neumann
Der Blick auf die anderen Plätze
SG Birlenbach/Balduinstein II – SG Kaub (So., 13 Uhr). Während die SG Kaub mit nur einem Sieg in den vergangenen vier Partien den Anschluss nach ganz oben verloren hat und auf Rang vier abgerutscht ist, steckt die Reserve aus der Diezer Kante mitten im Keller. Durch die enge Konstellation am Tabellenende sind mit einem Sieg große Sprünge nach oben möglich, bei einer weiteren Niederlage droht jedoch der Absturz auf den letzten Platz.
SG Nievern/Fachbach II – SV Gutenacker (So., 13 Uhr). Allen Beteiligten beim SV Gutenacker wird am vergangenen Spieltag ein Stein vom Herzen gefallen sein. Mit dem 2:1-Heimerfolg gegen Weinähr konnte die Heymann-Elf den ersten Dreier der Saison einfahren und gleichzeitig die rote Laterne weiterreichen. Sollte nun auch auswärts bei der vom Ex-Gutenackerer Swen Hannig betreuten zweiten Nieverner Garde der Knoten platzen, könnten die Einricher die Abstiegsränge verlassen und sich so eindrucksvoll im Kampf um den Klassenverbleib zurückmelden.
VfL Altendiez II – TuS Singhofen II (So., 13 Uhr). Der VfL wusste bislang auf heimischem Geläuf zu überzeugen. Bestätigt sich die positive Heimbilanz auch in der kommenden Partie, fassen die Altendiezer die Verfolgergruppe an der Tabellenspitze in den Blick. Die gastierende Reserve steht wie viele andere Teams auch zwischen den Fronten. Vom Tabellenletzten bis zum Sechsten liegen nur acht Punkte, sodass Spannung weiterhin garantiert ist.
SV Diez-Freiendiez – SG Lierschied/Weyer/Nochern (So., 14.30 Uhr). Auf die Kombinierten wartet am Freiendiezer Wirt eine schwierige Aufgabe, denn der SV ist zu Hause noch ungeschlagen. Außerdem können sich die Gastgeber als Jäger Nummer eins des Ligaprimus bezeichnen. Das Team von Trainer Peter Frankenbach punktete nach vier sieglosen Spielen vergangenes Wochenende mal wieder dreifach und schöpfte etwas Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib.
SV Eppenrod – SV Friedrichssegen (So., 14.30 Uhr). Die Gastgeber machen sich auf, den siebten Sieg im siebten Heimspiel der Saison zu landen. Nur auswärts schwächelten die Eppenroder um Spielertrainer Daniel Ortseifen bislang, was dazu führt, dass der Sprung nach ganz oben wohl ausbleibt. Die jüngste 2:4-Niederlage gegen Diez-Freiendiez dürfte das Selbstvertrauen des SV Friedrichssegen nicht vergrößert haben. Eine Niederlage gegen den Tabellendritten macht alle Hoffnungen auf einen Sprung unter die ersten fünf vorerst zunichte.
TuS Weinähr – SV Braubach (So., 14.30 Uhr). Bislang profitierten alle Mannschaften im Keller von der Serie des SV Gutenacker. Da diese seit vergangener Woche Geschichte ist, haben die Braubacher den letzten Rang übernommen. Ausgerechnet gegen den jetzigen Gegner Weinähr platzte der Knoten beim Abstiegskonkurrenten.
TuS Katzenelnbogen-Klingelbach – TuS Gückingen II (So., 15 Uhr). Die Verfolger des Tabellenführers haben zwar etwas aufgeholt, bei zwei Spielen weniger auf dem Konto kann der heimische TuS jedoch bald wieder davonziehen. Während die Flecker mit bislang nur einer Niederlage vom Platz an der Sonne grüßt, weiß man bei der Gückinger Bezirksliga-Reserve nicht, ob es noch weiter nach oben geht oder ob die bislang tiefer angesiedelten Teams näher heranrücken.
Jonas Wagner