Die anderen klopfen am oberen Tabellendrittel an, obwohl sie sich im Sommer neu aufstellen mussten. Wenn der TuS Gückingen und die SG Nievern/Arzbach am Sonntag in der Kreisliga A aufeinandertreffen, dann ist der Ausgang nur schwer vorherzusagen – selbst für die Trainer. Die Partie auf dem Rasen am Königstein beginnt um 14.30 Uhr.
„Nein, ich bin nicht zufrieden mit dem, was wir bisher erreicht haben“, sagt Gückingens Trainer Marko Brehm-McBean. Dabei hatte seine Mannschaft auch schon mal eine kurze, beeindruckende Phase in der laufenden Saison, gewann zwei Spiele in Serie mit einem Torverhältnis von 20:0 (7:0 gegen Niederneisen, 13:0 gegen Weyer). Aber es waren die bisher einzigen beiden Siege für die Schwarz-Gelben, die in der 1. Runde des Rheinlandpokals mit dem Erfolg gegen den Rheinlandligisten SG Altenkirchen/Neitersen für Furore gesorgt hatten.
Ein Zähler vor erstem Abstiegsplatz
Weil es in Freiendiez (0:0) und am Mittwochabend gegen Birlenbach (3:3) zudem zwei Unentschieden gab, hat der Tabellenelfte derzeit acht Punkte auf dem Konto – und damit nur einen Zähler Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. Obendrein war das Spiel unter der Woche irgendwie bezeichnend. „Wir führen mit 3:1 gegen Birlenbach und spielen zudem eine Stunde in Überzahl. Da darf man den Vorsprung auch mal nach Hause bringen.“ Am Ende aber reichte es gegen den Nachbarn nur zu einer Punkteteilung.
Bedingt durch viele personelle Ausfälle war der Start bisher also eher bescheiden, das Potenzial steckt aber zweifelsohne in der Gückinger Mannschaft. Die ist jedoch selbst für den Trainer derzeit noch eine Wundertüte. „Wir haben die Fähigkeiten, deutlich besser zu stehen in der Tabelle – abhängig davon, welches Personal uns zur Verfügung steht. Und so sehe ich die Nieverner am Sonntag in der Favoritenrolle. Das ist ein spielstarker Gegner, der uns maximal fordern wird.“
Schupp sagt Remis voraus
„Ich tippe eher zurückhaltend, weil wir in Gückingen in den vergangenen Jahren nicht immer so gut ausgesehen haben“, sagt Nieverns Trainer Maximilian Schupp, der ein Remis vorhersagt. „Zudem konnte ich mit unserem Punkt in Birlenbach auch sehr gut leben. Fakt ist aber, ich bin mir nicht sicher, was uns in Gückingen erwartet. Der TuS ist zwar nicht besinders gut gestartet, hat aber definitiv Qualität in seinem Kader.“
Die haben selbstredend auch die Kombinierten aus Nievern und Arzbach. Der Tabellensiebte hat zuletzt zwei Spiele siegreich gestalten können – in der Vorwoche 5:0 gegen Nassau, davor mit 2:1 gegen den SV Braubach. „Das war eines der besten Spiele, die ich in der A-Klasse seit langem gesehen habe“, berichtet Schupp. „Beide Teams haben sehr gut gespielt, Braubach hat mich wirklich überrascht. Das war eine richtig interessante Partie.“
Die jüngsten Ergebnisse zeigen in der Formkurve der Kombinierten einen klaren Trend nach oben. „In den vergangenen Spielen waren wir relativ erfolgreich, damit bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Die Mannschaft hat sich besser gefunden. Jeder weiß jetzt so ein bisschen, wo er spielt und wie er spielt. Die Entwicklung bei uns geht in die richtige Richtung.“
TuS Singhofen – TuS Niederneisen (Fr., 19.30 Uhr): Während die Rückkehrer von der Bäderstraße bisher eindrucksvoll zeigten, dass sie mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben dürften, stecken die zuletzt sechsmal geschlagenen Grün-Weißen schon voll in selbigem. Ob der Elf von Ken Rauner und Ewald Viehmann am Freitagabend ein Licht aufgeht und die Talfahrt gestoppt wird?
TuS Katzenelnbogen-Klingelbach – SG Weyer/Nochern/Oelsberg/Lierschied (So., 14.30 Uhr): Nach dem 5:3-Sieg in Bornich, bei dem die Elf von Jan Noppe mit bemerkenswerter Effektivität glänzte, kommt mit dem Abstiegskandidaten vom Blauen Ländchen ein unerfahrener Gegner an den Hellenhahn, der dort nichts zu verlieren hat, weil keiner etwas von den Schützlingen von Thomas Keller erwartet. Daher wäre alles andere als ein deutlicher Heimsieg für die Flecker eine faustdicke Überraschung.
SG Nastätten/Miehlen – SG Bornich/Reitzenhain/Bogel (So., 14.30 Uhr, in Miehlen): Zwei Niederlagen gegen Holzhausen (2:3) und Katzenelnbogen (3:5) stoppten zuletzt den Höhenflug von BoReiBo. Dem Team von Patrick Marner, das dabei viel zu wenig aus seinen hochkarätigen Torgelegenheiten machte, droht bei der nächsten hohen Hürde im Ehrlich der Verlust der Tabellenführung, zumal Jannik Schmidt, Tim Friedrich und Co. auf die bisher stabilste Defensive der Liga treffen. Oder platzt bei den Gästen im Duell zweier Ex-Bezirksligisten wieder der Knoten und sie starten die nächste positive Serie?
VfL Altendiez – SV Braubach (So., 14.30 Uhr): Der in Lauerstellung liegende VfL ist durch den jüngsten 2:1-Heimsieg der Braubacher gegen Gückingen gewarnt, den oft unberechenbaren Gast von der Marksburg tunlichst nicht zu unterschätzen. Da die Elf vom Lahnblick bisher aber zuverlässig gepunktet und dabei auch ordentlich gespielt hat, geht das Team von Marcel Hannappel und Lars Mäncher als Favorit ins Spiel.
SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath – SG Birlenbach/ Schönborn/Balduinstein (So., 14.30 Uhr): Der 6:0-Pflichtsieg gegen das Schlusslicht SG Weyer und der sich anschließende Punktgewinn am Freiendiezer Wirt (1:1) waren gut fürs Gemüt der Roll-Elf, die nun gegen die SG BSB den Aufwärtstrend allzu gerne fortsetzen und mit dem Gegner aus der Diezer Kante nach Punkten gleichziehen würde.
Die Detrois-Elf bewies am Mittwochabend beim Derby in Gückingen tolle Moral und sicherte sich trotz rund einstündiger Unterzahl durch den späten Ausgleich von Routinier Mathias Arnolds mit dem 3:3 einen wertvollen Zähler am Königstein. Die aktuellen „Remiskönige“ des Kreisoberhauses wollen auch von den Loreleyhöhen Zählbares mitnehmen, um damit sogar einen einstelligen Tabellenplatz ins Visier zu nehmen.
TuS Holzhausen – SV Diez-Freiendiez (So., 14.30 Uhr): Drei Siege hintereinander haben die gastgebende Elf von Maximilian Minor auf den sechsten Rang gebracht. Gegen die bislang auch mit wieder einmal neu formierter Kette zumeist sicher stehenden Diezer gilt es diesen Trend fortzusetzen, um die auswärts schon zweimal siegreiche Elf vom Wirt im Klassement zu überholen.