Fußball-Kreisliga A: Birlenbach und Altendiez eröffnen den Spieltag mit dem Derby
Kreisliga A: Birlenbach und Altendiez eröffnen den Spieltag mit dem Derby – Baier erwartet einen heißen Tanz
Viele intensive und emotionale Zweikämpfe prägten das Kreispokalfinale zwischen der SG Birlenbach (schwarze Trikots) und dem VfL Altendiez im August. Auch das Aufeinandertreffen in der Liga verspricht umkämpft zu werden. Foto: Andreas Hergenhahn
Hergenhahn

Birlenbach. Es ist die Wiederauflage des „Spiel des Jahres“ für beide Teams: Die SG Birlenbach und der VfL Altendiez haben sich bereits in einem hart umkämpften Kreispokalfinale gegenübergestanden, am Freitag sehen sich beide in der Fußball-Kreisliga A wieder. Die Partie auf dem Rasenplatz in Birlenbach beginnt um 20 Uhr.

„Mir hat mal jemand gesagt: Als Trainer musst du hier nur dieses eine Spiel im Jahr gewinnen“, sagt Birlenbachs Coach Alexander Maurer. „Dieses eine Spiel“ ist das Derby gegen Altendiez. Einmal hat er es in dieser Saison bereits geschafft: Im Pokalfinale gab es in einem turbulenten Spiel ein 1:0 nach Verlängerung. „Mein Anspruch als Trainer ist es natürlich, mehr Spiele zu gewinnen. Aber dieses eine ist schon echt wichtig.“

Allerdings ist die personelle Verfassung derzeit alles andere als im Derby-Modus, befürchtet der Trainer. „Fünf Spieler aus der Stammformation stehen am Freitagabend nicht zur Verfügung.“ Dazu lief es in den letzten beiden Ligaspielen nicht gut – in Gückingen (2:3) und in Katzenelnbogen (1:2) gab es knappe Niederlagen. „Die haben wir uns selbst zuzuschreiben. Bei uns ist viel von der Tagesform abhängig. Die muss einfach passen.“

Weil zudem wichtiges Personal fehlt, ist das 2:1 „ein Hoffnungstipp“, wie Maurer sagt. „Wir müssen unsere Ansprüche aktuell ein wenig zurückschrauben.“ Und den Angriff – mit neun Toren in fünf Spielen eher effizient denn ergiebig – auf breitere Füße stellen. „Wir dürfen nicht immer nur darauf hoffen, dass Mathias Arnolds uns vorne die Dinger reinmacht.“ Ein Fakt macht Maurer dann aber doch Mut: „Wir haben im Pokal gewonnen, unser letztes Kirmesspiel hier, auch das letzte Kirmesspiel von Altendiez auf deren Platz. Wir wollen versuchen, den Trend irgendwie fortzusetzen, auch wenn es schwer wird.“

Der VfL fährt als Tabellendritter zum Derby, hätte statt der bisher drei aber auch relativ einfach fünf Siege auf dem Konto haben können: „Die Ausbeute mit neun Punkten aus fünf Spielen liest sich ordentlich“, sagt Trainer Torsten Baier. „Aber wir haben zwei total vermeidbare Niederlagen kassiert.“ Während die Siege stets deutlich ausfielen, war es in Katzenelnbogen (3:4) und gegen Holzappel (0:1) sehr knapp.

„Wir lassen einfach zu viele Torchancen zu“, bemängelt der VfL-Trainer. „Wenn der Gegner drei Mal nur den Fuß hinhalten muss, dann macht er eben auch das Tor. Gerade gegen defensiv aufgestellte Gegner, die nur auf unsere Fehler warten, müssen wir im Spielaufbau noch sicherer sein. Denn unser Ziel sollte sein, ganz oben mitzuspielen.“ Allerdings hat auch Baier beobachtet, „dass Corona noch ziemlich Auswirkungen hat. Die Spieler sind recht verletzungsanfällig.“ Für das Derby erwartet der Trainer „ein brutales Spiel, in dem die Emotionen sicherlich wieder hochkochen werden. Ich erwarte einen heißen Tanz. Da heißt es: Nerven bewahren und clever sein. Meist gewinnt nicht das bessere, sondern das cleverere Team. In diesem Spiel gibt es keinen Favoriten. Wir schauen auf uns und wollen das Bestmögliche aus den 90 Minuten rausholen.“

Der Blick auf die anderen Plätze

Gruppe Ost

TuS Nassovia Nassau – TuS Hahnstätten (So., 14.30 Uhr). Die Nassoven und ihre Gäste von der Aar stehen bereits jetzt unter Zugzwang. Mit jeweils erst einem Sieg auf der Habenseite müssen beide Mannschaften das Kellerduell für sich entscheiden, um den Anschluss nicht zu verlieren. Vielleicht verleiht der 1:0-Sieg über Holzappel den Einheimischen ja den nötigen Aufwind. Darauf hoffte Hahnstätten auch in Folge des 2:1 über Gückingen, doch danach sprang zweimal nichts Zählbares heraus.

SG 2020 Holzappel – TuS Katzenelnbogen (So., 14.30 Uhr). Ergebnis-Minimalismus gegen Spektakel: Während die SG im bisherigen Saisonverlauf eher für torarme Begegnungen bekannt ist, klingelt es fleißig, wenn die von Jan Noppe trainierten Einricher auf dem Platz stehen – auch beim 7:3-Sieg zuletzt gegen Niederneisen. Das Aufeinandertreffen am Sonntag in Gutenacker wird zeigen, welcher Stil sich im direkten Aufeinander durchsetzt.

Gruppe West

TuS Holzhausen – SG Rheinhöhen Dahlheim (So., 14.30 Uhr). Die Begegnung auf dem Holzhausener Rasenplatz verspricht – gemessen an den vergangenen Jahren – eine enge Kiste zu werden. Die fünf jüngsten Aufeinandertreffen endeten immer nur mit maximal einem Tor Differenz. Trotzdem ist Dahlheim aus TuS-Sicht so etwas wie ein Angstgegner. Für Holzhausen gab es gegen die Grün-Weißen nie sonderlich viel zu holen. Wenn die Einheimischen es am Sonntagnachmittag besser machen, würden sie die Kombinierten, für die es das erste von drei Auswärtsspielen in Folge sein wird, in der Tabelle überholen.

VfL Bad Ems – SV Braubach (So., 14.30 Uhr). Die gute Nachricht vorab: Die Corona-Verdachtsfälle in Reihen des VfL Bad Ems, die vor einer Woche zur Absage der Partie gegen Miehlen führten, haben sich nicht bestätigt. Am Montag fielen sämtliche PCR-Tests negativ aus. So kehren die Kurstädter am Sonntag gegen den SV Braubach auf den Platz zurück. Für die Gäste von der Marksburg, die zuletzt dreimal in Folge deutlich verloren, ist trotz dieser Eindrücke ein Auswärtssieg Pflicht. Die Bad Emser benötigen nach den hohen Pleiten (das 0:21 gegen Dahlheim als negativer Höhepunkt) in dieser Saison wohl einen langen Atem.

SG Bornich – SG Miehlen (So., 14.30 Uhr). Bislang hat Bezirksliga-Rückzieher Bornich in dieser Saison auf heimischem Platz eine genauso weiße West (zwei Spiele, sechs Punkte) wie die Miehlener in der Fremde (zwei Spiele, sechs Punkte). Folglich wird am Sonntagnachmittag in Bogel eine dieser beiden Serien enden. Während die Mannschaft von Patrick Marner und Andreas Nickel vor Wochenfrist gegen Dahlheim einen offenen Schlagabtausch mit 5:3 für sich entschied, hatte Miehlen durch den Ausfall der Partie gegen Bad Ems spielfrei. René Weiss

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