Der JFV Vulkaneifel hat auf dem Trainersektor einen Coup gelandet: Mit dem 40-jährigen Gillenfelder Niklas Wagner hat sich der Juniorenförderverein, der aus sieben Stammvereinen besteht, einen Coach geangelt, der nach seinem Rheinlandliga-Aufstieg mit den Senioren der SG Vordereifel im Sommer 2024 bewusst eine Pause eingelegt hat. Und sich nun bewusst für die Jugendarbeit vor seiner Haustür entschieden hat. Trotz anderer Angebote.
Wagners Engagement hat sicherlich den einen oder anderen überrascht, denn viele hatten damit gerechnet, dass er nach einer selbst auferlegten Pause wieder im höheren Seniorenbereich einsteigt. Anfragen und Angebote gab es genug, verrät Wagner. Aber sein Gedankengang war ein anderer: „Ich wollte das schon immer mal machen im leistungsorientierten Juniorenbereich, im JFV wird seit vielen Jahren gute Arbeit gemacht, das hat aus meiner Sicht viel mehr Aufmerksamkeit verdient.“
Mentoren Uwe Schüller und Jörg Stölben
Mit Wagners Verpflichtung dürfte dieses Aufmerksamkeitsdefizit etwas ausgeglichen werden, es gibt aber noch andere Gründe für ihn, als Trainer an der Basis zu arbeiten: „Es liegt vor der Haustür, das war auch ein Punkt.“ Der SV Gillenfeld ist einer der sieben Stammvereine, die anderen sind der SV Udler, der SV Ellscheid, der FC Meerfeld, der SV Strotzbüsch, der SV Strohn und aus dem Kreis Hunsrück/Mosel die SSG Lutzerather Höhe. Wagner kickte selbst früher in der JSG Steiningen, die sogar als SV Steiningen mal in der A-Junioren-Regionalliga spielte. Die JSG Steiningen und die JSG Meerfeld legten 2015 den Grundstein für den jetzigen JFV.
Die A-Junioren und die B-Junioren spielen aktuell in der Rheinlandliga, der älteste Jahrgang um Trainer Uwe Schüller ist Erster und könnte in die Regionalliga aufsteigen, was der größte Erfolg in der JFV-Geschichte wäre. Mit Schüller verbindet Wagner ebenfalls einiges. „Er und Jörg Stölben waren früher meine Mentoren, sie haben mich schon als jungen Trainer gepusht, da schließt sich irgendwie ein Kreis“, sagt Wagner. Stölben, der 2020 viel zu früh verstarb, und Schüller trainierten zusammen die SG Ellscheid, die sie wie Wagner später in die Rheinlandliga führten.
Landkerner Herrmann übernimmt die A-Junioren
Nun sind die Ellscheider Bezirksligist, mit dem ehemaligen JFV-A-Junioren-Coach Markus Boos aus Alflen als Spielertrainer. Die Alfbachtaler bauen seit jeher auf die eigene Jugend, das soll so bleiben. Wagner wird die U17 übernehmen, die momentan noch um den Klassenerhalt in der Rheinlandliga kämpft. Trainer dort ist der Landkerner Heiko Herrmann, der kommende Saison die A-Junioren von Schüller übernimmt.
Wagner wird die B-Junioren mit seinem „Co“ Tommy Fritz, dem Vater des Vordereifeler Rheinlandliga-Spielers Jan Fritz, trainieren. „Er war schon bei den Ellscheider Senioren sechs Jahre lang mein Co-Trainer“, erzählt Wagner. Jan Fritz lotste Wagner zur SG Vordereifel, mit der er den Aufstieg ins Verbandsoberhaus schaffte. Die SGV, momentan Neunter, verfolgt er natürlich: „Sie schlagen sich gut, aber das habe ich auch nicht anders erwartet.“