Nach dem tragischen Tod eines 15-jährigen Jugendfußballspielers bei einem internationalen Jugendturnier in Frankfurt, hatte sich die Erpeler Jugendleiterin Gerlinde Weidenfeller entschlossen, aktiv zu handeln und einen Gegenpol zu diesem furchtbaren Ereignis zu setzen. Sie hatte zuvor von einer innovativen Spielform im Jugendfußball gehört. Die Spielform heißt „miteinander!“.
„miteinander!“, das ist die Weiterentwicklung der „FairPlayLiga“ im Kinderfußball in den D-Jugendfußball. In der „FairPlayLiga“ im Kinderfußball gibt es keine Spielleiter. Die Kinder treffen alle Entscheidungen selbst. Bei „miteinander! im D-Jugendfußball“ entscheiden die Spieler eigenverantwortlich über Einwurf, Abstoß und Eckstoß und die Spielleiter über Foul, Abseits, Tor und Rückpass. „Da die Spielleiter schon bei den Jugendspielen ohne Unterstützung neutraler Linienrichter auskommen müssen, ist die Unterstützung von den Spielern nur logisch, vor allem aber fair gegenüber den Spielleitern“, sagt Ralf Klohr. Er ist der Erfinder der „FairPlayLiga“.
Ihn hatte Gerlinde Weidenfeller kontaktiert und mit ihm einen Plan zu weniger Gewalt und mehr Respekt und Fair Play im Jugendfußball in Erpel entwickelt. Der Plan sah vor, dass zunächst ein erstes „miteinander!“-Testspiel ausgerichtet wird.
In ihrem Freundschaftsspiel testeten die Erpeler und Vettelschoßer Kinder eine Halbzeit nach der gängigen Spielform und eine Halbzeit nach den „miteinander!“-Regeln. Das Spiel zeigte die erhoffte Wirkung. Die zweite Halbzeit nach verlief deutlich entspannter und spielerisch dynamischer. Dynamischer deshalb, weil die Spieler nicht mehr auf die Entscheidung über Einwurf, Abstoß und Eckstoß des Spielleiters warteten, sondern direkt weiterspielten, was die reine Spielzeit verlängerte.
„Ein weiteres Spiel oder gar ein Turnier könnte der nächste Schritt sein“, sagt Gerlinde Weidenfeller. Positive Rückmeldungen von den Spielern selbst, dem Schiedsrichter, der Trainer und sogar von Eltern hat sie bekommen. Weidenfeller ist zuversichtlich, dass sich der Plan bald weiterentwickelt.
Was möchte „miteinander!“ erreichen? Primäres Ziel ist es, die Spieler bewusst in die Entscheidungsprozesse über das Einhalten der Spielregeln Einwurf, Abstoß, und Eckstoß mit einzubeziehen und die Spielleiter zu entlasten. „So werden die negativen Einflüsse auf und außerhalb des Platzes gegen die Spielleiter deutlich reduziert. Die Spielleiter sind nicht mehr die Zielscheibe, die sich der negativen Emotionen erwehren müssen“, sagt Silke Sinning, Sportpädagogin und Vizepräsidentin des DFB, die das Projekt begleitet.
Das Projekt steckt spieltechnisch noch in den Kinderschuhen ist aber schon wissenschaftlich aufgesetzt. Gerlinde Weidenfeller ist davon überzeugt und entschlossen, am Fortschritt des Projektes aktiv mitzuarbeiten.
Wer mehr über das Projekt „miteinander!“ beim FV Rot-Weiß Erpel erfahren möchte, kann sich an die FVE-Jugendleiterin Gerlinde Weidenfeller wenden. Telefon: 0151/11 64 65 96. E-Mail: Jugendleitung-Rotweiss-Erpel@t-online.de.