Regionalliga Südwest: TuS Koblenz erwartet am Samstag den Vierten aus der Barockstadt
Heimspiel für die TuS Koblenz: Fulda vor der Brust, Salmrohr schon im Auge
Nur selten brachte die TuS Koblenz (gelbe Trikots) die Defensive der TSG Hoffenheim II in Verlegenheit, am Ende stand mit 0:4 die erste Pflichtspielniederlage des Jahres. Wenn nun zu Hause gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz etwas Zählbares herausspringen soll, müssen die Schängel im vorderen Bereich ordentlich zulegen. Foto: Heinz-Jörg Wurzbacher
Heinz-Jörg Wurzbacher

Den Abstiegskampf vor der Brust, den Pokalwettbewerb im Auge: Am Samstag um 14 Uhr nimmt die TuS Koblenz in der Fußball-Regionalliga Südwest gegen die 13 Plätze besser positionierte SG Barockstadt Fulda-Lehnerz den nächsten Anlauf, im Tabellenkeller den Abstand aufs rettende Ufer zu reduzieren. Derweil steht der kommende Koblenzer Gegner im Rheinlandpokal fest, es ist der FSV Salmrohr.

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Am Mittwochabend unternahm TuS-Spielertrainer Michael Stahl einen kleinen Abstecher nach Altenkirchen. Dort ermittelte der gastgebende Ost-Bezirksligist gegen Salmrohr den Koblenzer Halbfinalgegner. Der FSV gewann knapp mit 2:1 und erwartet nun voraussichtlich am 10. April den Finalgegner von 2019. Seinerzeit gewannen die Salmtaler den „Pott“ gegen die TuS nach einem 0:2-Rückstand am Ende noch glücklich mit 6:5 nach Elfmeterschießen.

Zwei englische Wochen

Der Termin knapp fünf Jahre später ist eher sub-optimal, denn die Woche zuvor ist ebenfalls „englisch“, die TuS muss dienstags – immerhin zu Hause – gegen den VfB Stuttgart II ran. „Nicht ideal“, sagt Stahl: „Aber wir nehmen es, wie es kommt.“ Im zweiten Vorschlussrunden-Duell stehen sich übrigens die SG Schneifel Stadtkyll, Tabellenführer der höchsten Verbandsklasse, und der Ahrweiler BC gegenüber. Der ABC setzte sich nach dem 3:3-Ausgleichstreffer in der siebten Minute der Nachspielzeit vor eigenem Publikum am Ende noch mit 5:3 nach Verlängerung gegen den Klassenkonkurrenten SV Rot-Weiss Wittlich durch. Keine Frage, dass die Koblenzer als zwei Klassen höher angesiedelter Verein nun als absoluter Topfavorit auf den Titel gelten.

0:4 in Hoffenheim ist abgehakt

Zurück zum Ligageschehen: Das ernüchternde 0:4 bei der TSG 1899 Hoffenheim II ist abgehakt, wie Spielertrainer Stahl ausdrücklich betont, nun liegt der Fokus auf der nächsten Herausforderung. Und da wartet eine Mannschaft aus der erweiterten Spitzengruppe. Der von Yasin Kocatepe trainierte Vorjahreselfte ist aktuell Vierter der Tabelle und verdankt den aktuellen Lauf nicht zuletzt Angreifer Marius Köhl. Das ist ein ehemaliger Koblenzer, in der Vorsaison war er noch für die rot-weiße Stadtkonkurrenz auf dem Oberwerth im Einsatz. Besagter Köhl traf schon beim Fuldaer 4:1-Hinspielerfolg gleich dreimal ins anvisierte Ziel, den Ehrentreffer der Schängel erzielte Erijon Shaqiri.

Blick auf die Tabelle hilft nicht

Zuletzt machten die Barockstädter aber vornehmlich mit einer starken Defensive auf sich aufmerksam. „Gegen Offenbach und in Freiberg haben sie kein Gegentor kassiert“, hat auch Stahl erkannt. Der renommierte OFC kam zu einem torloses Remis in Fulda, eine Woche vorher musste sich die SGV im Nachholspiel mit 0:1 an gleicher Stelle geschlagen geben. Die führende Position der Stuttgarter Kickers ist für Fulda allerdings schon neun Zähler entfernt.

Die TuS hingegen versucht im Keller der Klasse, auch wenn das floskelhaft klingt, von Spiel zu Spiel ihre prekäre Situation zu verbessern. Da helfen nur Siege, auch gegen vermeintlich spielstarke Teams. Das weiß auch ganz Koblenz, der Spielertrainer sowieso: „Es bringt aber rein gar nichts, ständig auf die Tabelle und den Abstand nach oben zu schauen. Wir machen nach wie vor mit viel Freude das, was man im Fußball halt so tut und hauen alles rein. Das haben sich die Fans und das gesamte Umfeld verdient. Und wenn es irgendwann rechnerisch nicht mehr möglich sein sollte, werden wir damit auch nicht aufhören“, betont Stahl.

Könighaus am Meniskus verletzt

Personelle Ausfälle wiegen in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd recht schwer. Felix Könighaus beispielsweise verletzte sich am vergangenen Samstag in Sinsheim am Meniskus und steht bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Stahl: „Da stellt sich noch die Frage, ob das konservativ behandelt wird oder er sich besser einer Operation unterzieht.“ André Mandt, für Königshaus nach einer halben Stunde eingewechselt, muss nun mit einer Magen- und Darmgrippe passen.

Porta wieder im Mannschaftstraining

Kleiner Lichtblick: Sandro Porta ist nach abgeklungenen Oberschenkelproblemen wieder im Mannschaftstraining. Einsatz gegen Fulda? Abwarten. Winter-Neuzugang Nicolas Jörg ist nach seiner Schambein-Entzündung laut Stahl „auf dem Weg der Besserung“. Jan Mahrla, mit ähnlichem Malheur zur Zwangspause verdammt, ist davon noch weit entfernt. Im Prinzip wird die TuS weitgehend wohl mit jener Formation spielen, die vor Wochenfrist auf dem Platz stand. Aussichtsreicher Kandidat für die vakante Könighaus/Mandt-Stelle in der Anfangself dürfte Tariq Suleiman sein. Oder, falls Stahl auf einen 1:1-Tausch als Außenverteidiger setzt, womöglich Almir Ahmetaj.

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