Auch Wallmenroth II jubelt
Wissens Reserve belohnt sich mit dem Kreispokal
Nach der Ernüchterung am Mittwochabend folgte die große Freude am Freitag: Der VfB Wissen II gewinnt den Kreispokal Westerwald-Sieg der A- und B-Klassen.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Am Mittwochabend schlich der VfB Wissen II noch mit gesenkten Köpfen nach dem Entscheidungsspiel der Kreisliga A1 vom Platz. Keine 48 Stunden später konnten sie sich genauso über den Kreispokalsieg freuen, wie auch die SG Wallmenroth II.

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Bei herrlichem Sommerwetter und vor der prächtigen Kulisse von 700 Zuschauern fanden am Freitagabend die Kreispokalendspiele des Fußballkreises Westerwald/Sieg auf dem Kunstrasenplatz in Westerburg statt. In den sehr spannenden Partien setzten sich letztendlich mit dem VfB Wissen II bei den A-/B-Ligisten und der SG Wallmenroth/Scheuerfeld II in der C-Klasse die vermeintlichen Favoriten durch und sicherten sich neben dem Pokal die Siegerprämien.

Bei den A-Ligisten war dem VfB Wissen II das Spiel vom Mittwoch, die deftige Niederlage im Entscheidungsspiel gegen die SG Herschbach/Girkenroth/Salz, nicht anzumerken und das Team von Trainer Emre Bayram war von Anfang an um Wiedergutmachung für die schwache Vorstellung in Weitefeld bemüht. Bereits in der zweiten Minute vergab Micha Salomo Fuchs die erste gute Chance für den VfB. Danach übernahmen die Kombinierten aus Guckheim und Kölbingen das Kommando und erspielten sich auch gute Torchancen.

Guckheim ist der Führung nahe

In der siebten Minute scheiterte Alexander Leonardo Kolb aus zwanzig Metern an der Querlatte, fünf Minuten später blieb Wissens Keeper Dennis Schumacher Sieger im Duell mit Mourice Hammans. Die beste Chance ließ Goalgetter Robin Krick liegen, der vollkommen frei stehend aus zentraler Position vom Fünfmeterraum aus volley übers Tor zielte. Die Wissener hatte lediglich noch eine gute Chance im ersten Abschnitt, als Julian Happ praktisch mit dem Pausenpfiff (45.) aus nächster Distanz rechts vorbei schoss.

Hier am Boden, am Ende obenauf: Simon Ebach (in Weiß) und der VfB Wissen II setzten sich vor toller Kulisse gegen die SG Guckheim/Kölbingen um Mourice Hammans (links) durch.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Im zweiten Durchgang waren die Siegstädter dann das dominierende Team und belohnten sich bereits in der 49. Minute: Ein Volleyschuss von Fuchs aus zwanzig Metern senkte sich über SG-Keeper Fabien Rueth und klatschte an den rechten Innenpfosten und von dort ins Feld zurück. Max Ebach war gedankenschnell als Einziger durchgelaufen und drückte den Abstauber über die Linie. Danach hielt Wissen die Guckheimer gut vom eigenen Tor weg und ließ in der Defensive fast nichts zu.

In der 71. Minute verpasste Maik Schnell die Vorentscheidung, als er mit einem Foulelfmeter an Rueth scheiterte. Zuvor hatte Ben Jeuk am linken Strafraumrand Fuchs zu Fall gebracht. Diesen Fehler von Jeuk konnte Rueth zwar noch ausbügeln, in der Nachspielzeit (90.+2) musste er sich dann aber geschlagen geben. Einen Freistoß von Philipp Freudenberg wollte Jeuk klären, verlängerte diesen aber in bester „Uwe-Seeler-Manier“ per Hinterkopf über Rueth hinweg ins eigene Netz.

„Auch mit der Leistung heute bin ich zufrieden, uns hat aber das Quäntchen Glück gefehlt.“
Thomas Benner, Trainer der SG Guckheim, konnte sich trotz der Finalniederlage über eine erfolgreiche Saison freuen.

SG-Trainer Thomas Benner war trotz der Niederlage mit seiner Mannschaft und der Saison zufrieden: „Wir haben eine gute Runde gespielt, mit der Saison bin ich sehr zufrieden. Auch mit der Leistung heute bin ich zufrieden, uns hat aber das Quäntchen Glück gefehlt. Die A-Klasse war sehr ausgeglichen, es ist cool und es hat Spaß gemacht, oben mitzuspielen.“

Trotz der Niederlage im Finale waren die Guckheimer stolz auf ihre Pokalreise und der zufriedenstellenden Saison in der Kreisliga A1.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Wissens Trainer Emre Bayram stand die Erleichterung und die Freude ins Gesicht geschrieben: „Wir hatten heute die richtige Einstellung und haben die Zweikämpfe gut geführt. Es war ein faires und ausgeglichenes Spiel, wir waren aber vorne effektiver als der Gegner. Wir waren die ganze Saison gut und haben uns endlich belohnt, den Pokal halten wir zu Recht hoch. Es fühlt sich einfach mega an.“ Freuen dürfte sich der VfB, der sich in der Nacht zum Sonntag auf Mannschaftsfahrt nach Mallorca begab, über eine Siegprämie von 1000 Euro, die Guckheimer nahmen noch fünfhundert Euro mit auf die kurze Heimreise.

Wallmenrother Reserve dreht das C-Klassen-Finale

Im Endspiel der C-Klassen zuvor hatte sich die Wallmenrother Reserve gegen die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod III denkbar knapp mit 2:1 (1:1) durchgesetzt. Die Partie war gerade einmal fünf Minuten alt, als Behcet Gencaslan per Abstauber aus fünf Metern zur Führung für die Gastgeber traf. Wallmenroths Keeper Leonard Peter hatte einen Schuss von Jason Oschewsky nur nach vorne abwehren können. Die Elf von Trainer Kreshnik Himaj brauchte eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen und kam nach zwei vergebenen Chancen in der 42. Minute zum Ausgleich, als Torjäger Florin Gerhardus ebenfalls per Abstauber traf.

Doublesieger: Die SG Wallmenroth/Scheuerfeld II sicherte sich nach der Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga C1 auch den Kreispokal der C-Klassen.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Im zweiten Abschnitt waren die Wallmenrother zwar dominierend, zu echten Torchancen reichte es aber kaum. Den verdienten Siegtreffer erzielte dann Philipp Böhmer in der 75. Minute, als er nach einem langen Ball frei vor Westerburgs Keeper Simon Jung die Nerven behielt und aus zwölf Metern flach einschob.

„Es war ein schweres Spiel, Westerburg hätte auch in unserer Klasse ganz oben mitgespielt. In der ersten Viertelstunde haben wir uns schwergetan, danach hat sich unsere individuelle Klasse irgendwann durchgesetzt. Am Ende war es ein verdienter Sieg“, so Himaj nach dem Double. Der Gewinner konnte sich über 500 Euro freuen, der Verlierer immerhin noch über 250 Euro.

Auf der heimischen Kuntrasenanlage in Westerburg konnte die dritte Mannschaft der SG trotz der Finalniederlage stolz auf eine erfolgreiche Saison sein.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Ausrichter Westerburg, um den Vorsitzenden Werner Kreckel waren mit den Finalspielen überaus zufrieden: „Das war heute ein Fußballfest und wir freuen uns über so viele Zuschauer. Wir sind hochzufrieden, das war mehr, als wir uns erhofft hatten. Wir würden es jederzeit gerne wieder ausrichten.“

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