Zum Ende der Hinrunde Anfang des Jahres galt die SG Schneifel noch als Aufstiegsanwärter. Mit fünf Zählern Vorsprung (39) vor den Sportfreunden Eisbachtal (34) grüßten die Mannen aus der Vulkaneifel von der Tabellenspitze. Doch in der Rückrunde brach das Team von Stephan Simon ein, sammelte nur noch 17 Punkte dazu. Über das mentale Befinden seiner Mannschaft und über die Siegeschancen sprachen wir mit einem sehr aufgeräumten Spielertrainer.
Herr Simon, beginnen wir mit einer ketzerischen Frage: Kommt das Pokalfinale für die SG Schneifel ein halbes Jahr zu spät?
(lacht) Ich kann die Frage voll und ganz verstehen. Zuletzt zeigte der Trend bei uns in der Tat eher nach unten denn nach oben. Was die Formkurve angeht, liegen Sie also völlig richtig. Aber mit Blick aufs Pokalfinale war das vielleicht gar nicht so schlecht. Es ist wieder mehr Ruhe eingekehrt, und wir haben diese Ruhe genutzt, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten.
Wie kam es zu dem Einbruch in der Rückrunde?
Wir sind schlecht aus dem Winter gekommen. Die Vorbereitung war nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Von sieben vereinbarten Testspielen sind wegen der Witterungsverhältnisse nur zwei zustande gekommen. Zudem sind uns wegen Verletzungen und Sperren einige Unterschiedsspieler weggebrochen. Wir konnten dann auch die Trendwende nicht mehr einleiten, der Akku bei der Mannschaft wurde zusehends leerer. Aber ich will an dieser Stelle auch nicht jammern. Zur Wahrheit gehört auch, dass wir in der Rückrunde geerdet wurden und in der Hinrunde bisweilen etwas über unsere Verhältnisse gespielt haben.
Jetzt geht es im Pokalfinale gegen die schier übermächtige TuS Koblenz. Verfahren Sie nach dem Motto: Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen?
Ja, das ist ja der Klassiker in einer solchen Situation. Wenn du zehnmal gegen TuS Koblenz spielst, gewinnt die TuS neunmal. Aber wenn ich mal wieder den Trend bemühe, dann war ja auch die TuS in den vergangenen Monaten nicht eben mit Spielglück gesegnet. Auf der anderen Seite sind wir nicht blauäugig und bauen keine Luftschlösser – das ist eine Mannschaft, die zwei Klassen über uns spielt.
Wie denkt Ihre Mannschaft über das Finale, wie ist es um das Selbstbewusstsein der Spieler nach dieser Rückrunde bestellt?
Wir waren in den vergangenen Wochen darum bemüht, unsere Jungs nicht in den Keller zu trainieren – sowohl körperlich als auch mental. Weil es für uns in der Meisterschaft zuletzt um nichts mehr ging, konnten wir das Hauptaugenmerk auf das Pokalfinale legen. Ich hoffe, dass die Jungs es schaffen, mit der notwendigen Begeisterung, aber auch mit der ebenso notwendigen Gelassenheit in das Endspiel zu gehen.
Was muss am Samstag so gegen 16 Uhr passiert sein, dass Sie auf ein gelungenes Pokalfinale ihrer Mannschaft und einen erlebnisreichen Tag für den gesamten Verein zurückblicken können?
Nun, das fängt mit der Vorbereitung auf das Spiel an. Die muss reibungslos sein, da muss es einfach passen. Wir brauchen viel Ruhe und Gelassenheit, denn wenn wir dann auf dem Platz sind und dieses Spiel spielen, dann kommt der Kitzel von ganz alleine. Wir hoffen auf viele Fans, die uns unterstützen. Und wenn dann der Abpfiff ertönt, hoffe ich doch sehr, dass wir die Zuschauer begeistern konnten. Und wenn wir uns dann guten Gewissens in die Augen gucken können, dann wissen wir, dass wir doch vieles richtig gemacht haben.