Wenn die Saison heute rum wäre
So ist die Lage im Auf- und Abstiegskampf
Mit 40 Toren hat Steffen Decker die SG Horressen-Elgendorf nicht nur an die Spitze der Kreisliga B7 geschossen, sondern frühzeitig auch in die Kreisliga A. Der Aufstieg ist dem früheren Verbandsligisten drei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen.
Marco Rosbach

Die heiße Phase der Saison hat längst begonnen, einigen Mannschaften im Osten des Fußballverbands Rheinland ist der Aufstieg sogar schon sicher. Wir haben nachgerechnet, wer schon durch ist und wer noch zittern muss.

Nur noch drei Spieltage stehen an, dann ist die zweite Saison im kreisübergreifenden Spielbetrieb des Fußballverbands Rheinland (FVR) abgeschlossen – zumindest, was die reguläre Runde betrifft. Denn im Anschluss folgen noch Entscheidungsspiele und Aufstiegsrunden. Besonders spannend: In vielen Fällen entscheidet der Punkte-Koeffizient über den Aufstieg. Entsprechend wird aktuell bei zahlreichen Vereinen fleißig gerechnet. Ein Überblick über die derzeitige Lage.

Rheinlandliga

Die SG 2000 Mülheim-Kärlich (68 Punkte) und der FC Cosmos Koblenz (67) kämpfen darum, wer als Meister in die Oberliga aufsteigt und wer als Zweiter Aufstiegsspiele gegen die Vizemeister aus dem Saarland und Südwesten um einen freien Platz in der fünfthöchsten Spielklasse bestreitet. Ob die Eisbachtaler Sportfreunde in der Oberliga den Klassenverbleib schaffen oder nicht, hat übrigens keine Auswirkung auf die Abstiegsfrage in der Rheinlandliga. Lediglich bei zwei Oberliga-Absteigern – der FC Karbach und der FC Rot-Weiß Koblenz sind noch gefährdet – würde sich die Anzahl der Absteiger aus der Rheinlandliga von vier auf fünf erhöhen. Mit der SG Malberg und der SG Westerburg stehen zwei Absteiger bereits fest, die beiden anderen Abstiegsplätze belegen derzeit der FSV Trier-Tarforst und der VfB Linz.

Bezirksliga

Die drei Meister der Bezirksligen Ost, Mitte und West steigen in die Rheinlandliga auf. Derzeit wären dies die Spvgg EGC Wirges im Osten, der SV Eintracht Mendig in der Mitte und die SG Daleiden im Westen. In einer Aufstiegsrunde der drei Vizemeister (aktuell SG Betzdorf, FV Rübenach und SV Eintracht Trier II) wird mindestens ein weiterer Aufsteiger ermittelt, aktuell wären es zwei. Wenn kein Rheinland-Vertreter aus der Oberliga absteigt und der Rheinlandliga-Vizemeister aufsteigt, dann gäbe es sogar drei freie Plätze. Aus jeder Staffel steigen definitiv vier Teams in die Kreisliga A ab. Im Osten sind drei Absteiger mit der SG Rheinhöhen, der SG Neitersen und der SG Alpenrod bereits fix. Den vierten Abstiegsplatz belegt die SG Wallmenroth, die allerdings nur einen Zähler Rückstand auf das rettende Ufer hat.

Kreisliga A

Die Meister der neun Staffeln steigen auf. In vielen Ligen herrscht große Spannung. Wäre jetzt Saisonende, würden unter anderem die SG Herschbach/Girkenroth/Salz (A1), der SV Windhagen oder die punktgleiche SG Vettelschoß (A2), der FC Kosova Montabaur (A3, da Tabellenführer SG Hundsangen II nicht aufsteigen darf) und der FC Rot-Weiss Koblenz II (A4) das Feld der drei Bezirksligen bereichern. Die Tabellenzweiten der Kreisligen A spielen in drei regionalen Dreierrelegationen am 4., 7. und 11. Juni die Aufsteiger in die Bezirksliga aus. Aktuell gibt es vier freie Plätze, dies bedeutet, dass neben den drei Siegern auch der beste Zweite aufsteigen würde.

Im besten Fall (kein Absteiger aus der Oberliga und Rheinlandliga-Vizemeister steigt auf) ständen sogar fünf freie Plätze zur Verfügung. Im Osten wären die Relegationsteilnehmer derzeit der VfB Wissen II, der TuS Niederahr und SV Windhagen/SG Vettelschoß. Zudem hat die SG Augst Eitelborn in der dem Kreis Koblenz zugeordneten Kreisliga A4 noch gute Chancen auf den zweiten Platz. Das zuletzt ausgefallene Spiel bei der SG Moseltal dürfte am Grünen Tisch zugunsten der Westerwälder gewertet werden, die dann am FC Urbar vorbeiziehen.

Aus jeder Staffel steigen die letzten drei Mannschaften in die Kreisliga B ab. In der Kreisliga A2 werden nur zwei sportliche Absteiger gesucht, da der SV Ataspor Unkel wegen des Nichterfüllens des Schiedsrichter-Solls zwangsabsteigen muss.

Kreisliga B

15 B-Klassen bedeuten 15 Meister, die in das Kreisliga-Oberhaus aufsteigen. Aus dem Westerwald stehen die SG Gebhardshainer Land Steineroth (B1), die SG Herschbach-Schenkelberg (B2), die SG Horressen-Elgendorf (B7) und der SV Rheinbreitbach (B3) kurz vor dem Titelgewinn, hinzu kommt aus dem Rhein-Lahn-Kreis der TuS Burgschwalbach II (B5). In der B4 könnte es am letzten Spieltag zu einem echten Finale um die Meisterschaft kommen zwischen den beiden Nachbarn VfL Niederbieber und VfL Oberbieber. Für die Tabellenzweiten sieht es ebenfalls gut aus, nach aktuellem Stand würden 13 der 15 Vizemeister über die Koeffizientenregelung aufsteigen.

Diese Zahl könnte noch auf 12 sinken oder auf 14 steigen und ist ebenfalls abhängig von den Entwicklungen in der Oberliga. Zu den glücklichen Aufsteigern würden aktuell als Vizemeister aus dem Osten der FC Lion’s Ransbach (Koeffizient: 2,45), die SG Unterwesterwald Nomborn (2,42), die SG Ahrbach II (2,42), der VfL Oberbieber (2,39) und der SSV Weyerbusch (2,35) zählen. Die SG Atzelgift/Nister liegt mit einem Punkteschnitt von 2,13 als 14. Knapp unter dem Strich.

Wir haben nachgerechnet: Mit drei Siegen könnte Atzelgift seinen Koeffizienten noch auf 2,23 erhöhen. Die davor platzierten TuS Kottenheim und SV Strimmig wären bei nur zwölf Aufsteigern relevant und können jeweils noch einen Schnitt von 2,34 erreichen. Diese Marke gilt es also zu übertreffen, um sicher zu den aufstiegsberechtigten Tabellenzweiten zu gehören. Dies bedeutet, dass dem FC Lion’s Ransbach noch drei Punkte aus zwei ausstehenden Spielen und der SG Unterwesterwald sowie der SG Ahrbach II noch jeweils sechs Zähler aus drei Partien genügen, um auf Nummer sichergehen zu können. In Punkten ausgedrückt bedeutet dies: In Staffeln mit 26 Spielen ist man mit 62 Punkten als Zweiter definitiv aufgestiegen, bei 24 Spielen sind es 57 Punkte und bei 22 Spielen 52 Punkte. Den Aufstieg feiern dürfen demnach schon die souveränen Tabellenführer SG Horressen-Elgendorf und TuS Burgschwalbach II, die aber beide natürlich als Meister aufsteigen wollen.

In den 15 B-Klassen gibt es jeweils nur noch zwei Absteiger – im Vorjahr waren es noch drei pro Staffel. Einige Mannschaften wie die SG Rennerod II (B2) sind nicht mehr zu retten. In der B4 stehen mit dem SSV Heimbach-Weis II und dem SV Ruitsch-Kerben sogar schon beide Absteiger fest, während es in anderen Staffeln auf ein Herzschlagfinale hinausläuft.

Kreisliga C

Die 21 Meister steigen auf. Einer der ersten feststehenden Meister in der Region ist der SV Weidenhahn (C3). In der C6 vergaben die zuvor noch ungeschlagenen Malberger Kickers bereits zwei Matchbälle bei den Niederlagen gegen Kosova Montabaur II (0:1) und SF Höhr-Grenzhausen III (0:2) und haben nun mit den beiden Verfolgern Spvgg EGC Wirges II und SV Türkiyemspor Ransbach-Baumbach II ein nicht zu unterschätzendes Restprogramm. Auch in der C-Klasse hängt die Anzahl der aufstiegsberechtigten Vizemeister von der Oberliga ab und beträgt zwischen 13 und 15 (aktuell wären es 14).

Die Erfahrung der letzten Saison hat jedoch gezeigt, dass es in dieser Spielklassenebene zu vielen Verschiebungen kommen kann, da Mannschaften nicht aufsteigen wollen oder nicht dürfen, da die obere Mannschaft in der Kreisliga B spielt. So kämpfen zum Beispiel in der C5 mit dem SV Rheinbreitbach II, der SG Feldkirchen II, dem FC Rojava Neuwied und der SG Neuwied II vier Teams um den Aufstieg. Während Rheinbreitbach II wahrscheinlich aufsteigen darf, da die erste Mannschaft kurz vor dem Aufstieg in die A-Klasse steht, dürfen Feldkirchen II und Neuwied II definitiv nicht hoch.

Der FC Rojava Neuwied darf sich deshalb aber keinesfalls ausruhen: Zum einem belegt er in der Koeffiziententabelle derzeit nur den 18. Platz, zum anderen muss der Verein mindestens Dritter werden, um nachrücken zu können. Denn Tabellenvierte sind grundsätzlich nicht aufstiegsberechtigt.

Auch hier die Rechnung, welcher Koeffizient beziehungsweise welche Punktzahl notwendig sind, um definitiv zu den 13 besten Vizemeistern zu gehören: Es ist ein Schnitt nötig, der höher als 2,27 liegt. In 14er-Staffeln mit 26 Spielen ist das eine Punktzahl von mindestens 60, bei 13er-Staffeln mit 24 Spielen sind es 55 Punkte und bei nur 22 ausgetragenen Partien 51 Punkte. Hier dürfen sich demnach schon die SG Wallmenroth II (C1), die punktgleichen Sportfreunde Ingelbach und FK Etzkorn (C2) und die Malberger Kickers (C6) ihres Aufstieges sicher sein.

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