Fußball-Rheinlandliga: FV Morbach blickt auf ein anstrengendes Halbjahr mit 27 Pflichtpartien zurück - Pokalendspiel das Saisonhighlight
Ziel: Am letzten Spieltag ein Finale bestreiten
Adventsfußball: Kurz vor Weihnachten lieferten sich der FV Morbach (rote Trikots) und der TuS Kirchberg eine packende Partie, die 2:2 endete. Die zahlreichen Unentschieden sind FV-Trainer Thorsten Haubst ein Dorn im Auge. Foto: Joachim Hähn
Joachim Hähn

Morbach. Während alle anderen Teams bereits in der Winterpause waren, entschieden sich der FV Morbach und der TuS Kirchberg, den 18. Spieltag in der Rheinlandliga noch zu bestreiten – am dritten Adventswochenende und als einzige Mannschaften im gesamten Gebiet des Fußballverbandes Rheinland. Und beide hatten einen guten Grund: Schließlich winkte dem Gewinner die Tabellenführung in der gesamten, bis Februar währenden Winterpause. Dass am Ende ein 2:2 stand und Morbach damit auf Rang drei überwintert, damit kann FV-Coach Thorsten Haubst gut leben. Wir blicken auf die erfolgreiche Hinrunde seines Teams, das trotz aller Widrigkeiten im Soll liegt, zurück.

Einen Platz im oberen Tabellendrittel hatte der FV vor der Saison angepeilt, ein Platz im oberen Tabellendrittel ist es nach genau der Hälfte der Spiele auch geworden. „Allerdings muss man schon bedenken, dass das Tableau aktuell sehr verzerrt ist. Durch die Verlegungen haben die Mannschaften eine ganz unterschiedliche Anzahl an Partien“, sagt Haubst. Hinzu kommt, dass alle Teams aktuell sehr eng zusammenliegen – Platz eins, den der FSV Trier-Tarforst gerade innehat, und Platz elf, auf dem der SG Malberg steht, trennen gerade einmal acht Punkte. Der FV hat 29 Zähler gesammelt sowie 16 und damit die meisten Partien absolviert.

Auch wenn der Coach diese Konstellation durchaus im Blick hat, zieht er den Hut vor dem, was sein Team in dieser Spielzeit geleistet hat. „Wir hatten bislang eine wirklich schwierige Saison“, sagt Haubst. Das habe zum einen daran gelegen, dass es nach der Coronapause schwierig gewesen sei, noch mal „reinzukommen“, zum anderen habe seine Mannschaft durch die Doppelbelastung aus Pokal und Liga sehr viele Pflichtspiele absolvieren müssen. Bis zur Winterpause waren es 27, dazu gehörten zahlreiche englische Wochen. Auch deswegen, weil es dem FV gelungen war, ins Rheinlandpokalfinale zu kommen. Dort verlor Morbach nach ansehnlicher Leistung gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz mit 0:3. „Das war bislang definitiv unser Saisonhighlight“, sagt der Trainer. Auch wenn die Rahmenbedingungen – so fand das Spiel beispielsweise an einem Mittwochabend stand – nicht ideal waren, sei es doch für jeden einzelnen ein besonderes Erlebnis gewesen.

Auch im aktuellen Pokal schaffte es der FV bis ins Viertelfinale und scheiterte da knapp mit 0:1 am Ligarivalen SG Hochwald-Zerf. Das hat zumindest den Vorteil, dass sich das Haubst-Team in der Rückrunde voll und ganz auf die Liga konzentrieren kann. Und, so hofft der Trainer, dass die Mannschaft von Verletzungsmiseren verschont bleibt. Denn die zogen sich wie ein roter Faden durch die Hinrunde. „Das war teilweise so dramatisch, dass ich freitags gerade einmal neun fitte Spieler zur Verfügung hatte und nicht wusste, wer sonntags auflaufen sollte“, schildert Haubst. Und das wiederum hatte zur Folge, dass der FV nach einem guten Saisonstart mit zwei Siegen und einem Remis die ersten deutlichen Niederlagen hinnehmen musste – darunter ein 1:5 gegen den Ahrweiler BC und ein 0:3 gegen Hochwald-Zerf. Hinzu kamen einige Unentschieden und zwischenzeitlich das Abrutschen auf Rang neun. „Wir haben teilweise schon sehr unterschiedliche Auftritte gezeigt“, erklärt der Trainer. Vor allem die Niederlagen fuchsten ihn. Bislang waren es drei, und die sind alle deutlich ausgefallen. Auch die hohe Anzahl der Unentschieden störte den Coach: „Da waren zwei, drei Remis dabei, die nicht nötig gewesen wären.“

Ihm ist bewusst, und das wird er auch nicht müde, seiner Mannschaft zu sagen, dass die Klasse in dieser Spielzeit sehr ausgeglichen ist und dass sein Team an jedem Spieltag an die Leistungsgrenze gehen muss, um Zählbares zu holen. Und eigentlich auch nahezu immer Zählbares holen muss. „Wenn man ein Spiel verliert, rutscht man ganz schnell mal drei, vier Plätze ab“, weiß der Coach. Eine Erfahrung, die sein FV durchaus gemacht hat. Aber eben auch die, dass man mit einem Sieg direkt wieder Plätze gutmachen kann.

In der zweiten Saisonhälfte geht es für die Haubst-Mannschaft darum, oben dranzubleiben. Der Coach ist optimistisch, dass das gelingen kann. Auch weil die Langzeitverletzten nach der Winterpause wieder zum Team stoßen werden. Dazu gehört beispielsweise Dominik Schell, dessen Ausfall „schon weh getan hat“. Schell fehlt seit dem dritten Spieltag wegen Knieproblemen. In der Liga gar nicht zum Einsatz kam Marcel Schultheiß, der nach einer Leistenoperation pausieren musste. Auf eine Rückkehr des Stipshauseners hofft Haubst ebenso wie auf die Schells.

Fast immer von Beginn an dabei war unterdessen der zweite Spieler aus dem Kreis Birkenfeld: Martin Schultheiß war vor der Saison vom Südwest-Verbandsligisten SC Idar-Oberstein gekommen und ist seither aus der Morbacher Defensive kaum noch wegzudenken. „Er ist ein sehr guter Fußballer, ganz variabel einsetzbar und hat uns definitiv stabilisiert“, sagt sein neuer Trainer. Und er soll auch in der Rückrunde seinen Anteil daran haben, dass der FV bis zum Ende im Konzert der Großen mitmischt. Auch deswegen, weil Morbach am letzten Spieltag gegen den aktuellen Tabellenführer Trier-Tarforst spielt. „Wäre natürlich prima, wenn es bis dahin spannend wäre und in dem Spiel noch um etwas geht“, sagt Haubst.

Von unserer Mitarbeiterin Sina Ternis

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