Fußball-Rheinlandliga: VfB muss nach Trier - Altenkirchen hat noch eine Rechnung offen - Malberg braucht Stabilität
Wissen muss zu starkem Aufsteiger – Altenkirchen hat Rechnung offen, Malberg braucht Stabilität
Für Emre Bayram und den VfB Wissen läuft es – abgesehen von der 0:4-Heimpleite gegen Bitburg (in Rot) – bisher optimal. Am Sonntag soll beim starken Aufsteiger FSG Ehrang der nächste Dreier folgen. Foto: balu
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Kreis Altenkirchen. Am sechsten Spieltag der Fußball-Rheinlandliga sind die drei AK-Vertreter durchweg am Sonntag im Einsatz. Dabei genießt nur die SG Altenkirchen Heimrecht, während vor allem der VfB Wissen weit fahren muss.

SG Altenkirchen/Neitersen – SG Schneifel Stadtkyll (So., 15 Uhr, in Neitersen). Eine destruktive Spielweise ist im Fußball eher verpönt. Doch Dominik Pistor macht kein Hehl daraus, dass genau das der Plan gewesen sei am Mittwochabend, als seine Altenkirchener Mannschaft es schaffte, dem bis dato ausschließlich siegreichen Tabellenführer Cosmos Koblenz die ersten Punkte abzuknüpfen. Nach dem 0:0 freute sich der SG-Trainer vor allem über die „extreme Disziplin“, die seine Spieler über die gesamte Spielzeit hinweg an den Tag legten. „Wir standen sehr tief und haben Cosmos damit vor allem in der ersten Halbzeit vor Probleme gestellt, die sie nicht lösen konnten.“ In der zweiten Halbzeit brauchte es angesichts des zunehmenden gegnerischen Drucks jedoch auch eine Portion Glück – und Torwart Constantin Redel, der die Koblenzer Angreifer einige Male zur Verzweiflung trieb.

Was den Altenkirchenern am Mittwoch kaum gelang, waren Entlastungsangriffe. Nicht nur solche soll es am kommenden Sonntag wieder vermehrt geben, „wir wollen da auch wieder aktiver am Spiel teilnehmen und es auch ein Stück weit bestimmen“, verspricht Pistor für das Heimspiel auf der „Emma“, in dem die Hausherren einen Kontrahenten erwarten, mit dem sie noch eine Rechnung offen haben. Als sich beide Teams im April letztmals gegenüberstanden, schickte die SG Schneifel die Altenkirchener mit einer 0:7-Packung zurück in den Westerwald. Pistor selbst war damals noch nicht dabei, einige Spieler aus dem aktuellen Kader hingegen schon.

„Wir wollen den Auftrieb durch den Sieg gegen Mendig und den Punkt gegen Cosmos nutzen“, sieht Pistor sein Team durchaus mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgestattet, um nachlegen zu können. Dafür muss er allerdings auf die urlaubenden Luis Zimmermann und Niclas Bannas sowie auf Yanick Tsannang verzichten, der am Mittwoch Gelb-Rot sah (den Platzverweis schrieben wir zunächst fälschlicherweise Bram Dahaerne zu) und somit im nächsten Spiel aussetzen muss.

FSG Ehrang – VfB Wissen (So., 15 Uhr). „Das gute Spiel, das wir abgeliefert haben, brauchten wir auch, um zu gewinnen“, fasst Thomas Kahler den jüngsten 1:0-Erfolg seines VfB gegen Emmelshausen zusammen. Denn auch wenn der Gegner nach fünf nunmehr Spieltagen immer noch auf den ersten Punktgewinn wartet, so zeigte sich der Oberliga-Absteiger am vergangenen Sonntag laut Kahler doch stark verbessert gegenüber den Leistungen zuvor. Entscheidend dafür, dass die Wissener den vierten Sieg im fünften Saisonspiel davontrugen, war laut Kahler, „dass wir über die gesamte Spielzeit hinweg nie nachgelassen haben“.

Vor allem in der Abwehrreihe präsentierten sich die Siegstädter äußerst aufmerksam und erstickten mögliche Chancen für den Gegner spätestens beim finalen Zuspiel, sodass am Ende der dritte Zu-Null-Erfolg zu Buche stand. Dabei fällt ins Auge, dass der VfB bisher nur dann nicht hinten dicht hielt, wenn Mario Weitershagen fehlte. Ist das Zufall oder macht die Anwesenheit des Oberliga-erfahrenen 31-Jährigen doch einiges aus? „Er ist ein wichtiger Faktor für die Mannschaft“, meint Kahler, der schon vor der Saison sagte, „dass wir eine zentrale Achse brauchen, die den Weg vorgibt“. In jener Achse sei Weitershagen ein unverzichtbarer Bestandteil.

Den wird es auch am Sonntag brauchen, um die nächsten Punkte einzufahren bei einem Aufsteiger, der sich bisher wie erwartet eingereiht hat in die obere Tabellenregion. „Da stehen sie auch zurecht“, schließt Kahler aus seinen Beobachtungen, die er am Sonntag beim Ehranger 2:0-Erfolg in Niederroßbach gemacht hat. „Sie verfügen über eine gewisse Robustheit, aber auch spielerische Klasse“, freut sich der VfB-Coach auf ein „interessantes Duell“ im Trierer Ortsbezirk Pfalzel.

Auf den Weg machen wird sich der Wissener Tross am Sonntag mit einem breiten Kader. Wie genau sich dieser zusammensetzt, sei angesichts einiger Angeschlagener aber noch offen, berichtet Kahler, dem sich mit den Rückkehrern Tom Pirsljin, Justus Stühn und Micha Fuchs aber genügend Optionen bieten.

FC Germania Metternich – SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen (So., 15.30 Uhr). Nach dem 4:2 in Ellscheid, dem ersten Saisonsieg der Malberger, wollte Volker Heun von einer leistungsmäßigen Steigerung seiner Mannschaft nichts wissen. Und auch nach der jüngsten 2:3-Heimpleite gegen Trier-Tarforst, als die SG einem starken Gegner Paroli bot und am Ende nur knapp den Lohn dafür verpasste, tut sich der erfahrene Übungsleiter schwer, entscheidende Fortschritte zu sehen. „Das Problem ist, dass wir erneut unerklärliche Gegentore kassiert haben“, meint Heun. „Was in der Vergangenheit eine Stärke von uns war, nämlich auch mal zu Null zu spielen, das gelingt uns momentan nicht.“ Dabei kassierte die Mannschaft seiner Ansicht nach „teilweise Slapstick-Gegentore. Nach vorne habe ich schon das Gefühl, dass immer was möglich ist. Aber wenn zwei geschossene Tore daheim nicht reichen, um wenigstens einen Punkt zu holen, dann muss man sich Gedanken machen.“

Zwar ist Heun kein Freund davon, einzelnen Spielern eine zu große Bedeutung beizumessen. Dennoch hofft er, dass die Rückkehr von Arthur Becker ins Abwehrzentrum wieder die nötige Stabilität mit sich bringt, um die bisherige Flut an Gegentoren einzudämmen. Nach weitgehend auskuriertem Bänderriss fehlte Becker zuletzt aus beruflichen Gründen, wird gegen Metternich aber wieder dabei sein.

Der kommende Gegner lieferte an den ersten Spieltagen sehr wechselhafte Ergebnisse. Zuletzt kassierte die Germania drei Niederlagen in Serie, darunter ein Aus im Pokal bei Bezirksligist Immendorf. Enttäuscht zeigte sich FC-Trainer Patrick Kühnreich vor allem nach der 1:5-Pleite am vergangenen Sonntag in Stadtkyll, die er jedoch auch auf seine eigene Kappe nahm, wie er hinterher erklärte: „Wir haben im 4-3-3-System keinen Zugriff auf das Spiel gehabt. Wir glauben, dass wir in der 5-3-2-Formation besser abgeschnitten hätten und werden ab sofort dieses System spielen.“ Ob die Metternicher das am Dienstag in einem Testspiel gegen die U19 von TuS Koblenz, das sie mit 5:3 für sich entschieden, schon mal ausprobiert haben?

Von Andreas Hundhammer

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