Ein Punkt Vorsprung auf Linz
Wissen bleibt nach 3:2 in Immendorf auf Rettungskurs
Letzmals vor heimischer Kulisse im Einsatz: Immendorfs Julian Gasper (rechts, gegen Wissens Till Cordes) zieht es in der kommenden Saison zum FC Emmelshausen-Karbach.
René Weiss

Kuriose Situation in Immendorf: Im letzten Heimspiel der Saison unterlag der TuS dem VfB Wissen mit 2:3, kann sich aber auf ein weiteres Jahr in der Rheinlandliga freuen. Der VfB Wissen hat nun quasi ein Endspiel.

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Der Abstiegskampf in der Fußball-Rheinlandliga bleibt spannend. Nicht mehr aus Sicht des TuS Immendorf, vielmehr aus der des VfB Wissen, der mit dem 3:2 (3:0)-Auswärtserfolg einen ganz wichtigen Dreier einfuhr. „Wir haben dem Druck Stand gehalten“, atmete Trainer Dirk Spornhauer erleichtert durch.

Jener Druck war durch den Sieg des VfB Linz (15.) einen Tag zuvor wieder größer geworden. Auf Platz 14 mit nun 39 Punkten können die Wissener am Sonntag gegen Morbach für klare Verhältnisse sorgen. Absteiger Linz (38 Zähler, ein Punkt weniger als Wissen) hat ein Heimspiel gegen Trier-Tarforst. In der Verlosung bleiben derweil weiter der TuS Schweich (39 Punkte ) und der TuS Kirchberg (40 Punkte). Linz, Wissen, Schweich oder Kirchberg – einer muss absteigen. Immendorf ist gerettet, mehr als vier Absteiger wird es in der Rheinlandliga nicht geben. „Wir feiern heute trotzdem“, zeigte sich der scheidende TuS-Trainer Torben Kühl-Decker zwar enttäuscht ob der Niederlage im letzten Heimspiel, aber keinesfalls zu Tode betrübt.

Zeit für Abschiede vor dem Anpfiff

Schon vor dem Anpfiff hatte es einige Verabschiedungen gegeben. Einmal die von Kühl-Decker selbst, der aus familiären Gründen kürzertritt, was seit einem halben Jahr schon feststeht, der aber als Sportlicher Leiter an Bord bleibt. Mit seinem Abgang war ein Dankeschön an seine Co-Trainer Julian Moog, Julian Schmitz, Patrick Fell und Leon Trees verbunden. Verabschiedet wurden ferner die Abgänge Dario Weins, Paul Kern, Julian Gasper und Marcel Behr, die alle noch einmal vor eigenem Publikum aufliefen. Eine neue Aufgabe übernimmt Klaus Scherbarth, bislang Zweitmannschaftstrainer, der sich künftig der Frauenmannschaft widmet, während Kassierer Klaus Fell nach 25 Jahren „Servus“ sagt. Vorgestellt wurde der neue Trainer Marvin Schenk, zuletzt für die U19 der EGC Wirges zuständig, und Janick Brodt, der von TuS Dietkirchen kommt und die neue Nummer eins werden will.

Spornhauer attestiert seiner Elf eine „super erste Halbzeit“

„Wir sind zu spät wach geworden“, haderte Kühl-Decker, der sich gewünscht hätte, dass sein Team „Charakter zeigt“. Stattdessen hatten Vorlagengeber Felix Arndt und Vollstrecker Til Cordes beim 0:1 zu viele Freiräume (11.), ehe Marcel Behr bei einem Schuss Arndts patzte (29.) und man sich kurz danach bei einem Einwurf „so dumm, wie es nur geht“ (O-Ton Kühl-Decker) anstellte, was Tim Leidig das 0:3 ermöglichte. Für Immendorf verbuchten Jan Knopp (10.) und Jan Bruker (45.+1) Tormöglichkeiten, was aber den Gegner in keine große Verlegenheit brachte. „Eine super erste Halbzeit von uns“, war Spornhauer zur Pause noch vollauf zufrieden, „doch darauf, dass am Ende noch mal so eng werden würde, hätte ich gerne verzichtet.“

Tor zum 2:3 sorgt für turbulente Schlussphase

Das aber dauerte, während ein Treffer von Hüseyin Samurkas nach Vorarbeit von Ahmet Kerem Sari wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde (72.). Jan Knopps 1:3 (84.) wurde zum späten Wecksignal, ehe Paul Kern, dessen Schuss mehr als Flanke gedacht war, aber Lukas Litschel durch die Finger glitt (87.), die turbulente Endphase einläutete. Mattis Thörner drückte die Kugel sicherheitshalber nochmal hinter die Linie, doch der Ball hatte zuvor schon sein Ziel erreicht.

Der VfB Wissen um Tom Zehler (Nummer 16) und Steven Winzenburg freut sich über das 3:2 in Immendorf, das am kommenden Sonntag mit dem Klassenverbleib veredelt werden soll.
René Weiss

Keinesfalls eine disziplinarische Maßnahme war kurz vor Schluss die Auswechslung Saris bei Wissen. Vielmehr lag es daran, dass er sich Gelb eingehandelt hatte „und aus taktischen Gründen musste ich noch einen Innenverteidiger bringen“, klärte Spornhauer auf. Es reichte letztlich zum Dreier, dem vierten auf des Gegners Platz in der laufenden Saison, was mehreren Spielern im Vereinslokal noch ein kühles Weizenbier vor der Heimfahrt wert war. Nicht nur spielerisch nach der spannenden Schlussphase, auch in Sachen Getränke dürfte am kommenden Sonntag, wenn das Ziel Klassenverbleib erreicht ist, noch Steigerungspotenzial bestehen.

TuS Immendorf - VfB Wissen 2:3 (0:3)

TuS Immendorf: Behr (88. Weins) – S. Fischer (78. M. Fischer), Pitsch, Weber, Thörner – Nicolay (88. Trees), Kilian (46. Gasper) – Knopp, Jochem, J. Bruker – Ferdinand (46. Kern).

VfB Wissen: Litschel – Weber, Weitershagen, Pirslijn, Zehler – Arndt (72. Sari / 88. Christian), Winzenburg, Krauß, Cordes – Leidig (72. Samurkas), Becher (81. Grau).

Schiedsrichter: Malte Kirschner (Mainz-Kastel).

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Til Cordes (11.), 0:2 Felix Arndt (29.), 0:3 Tim Leidig (34.), 1:3 Jan Knopp (84.), 2:3 Paul Kern (87.).

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